Lenore Aubert

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Lenore Aubert (* 18. April 1913 als Eleonore Maria Leisner in Cilli, Österreich-Ungarn[1]; † 31. Juli 1993 in Long Island City, New York City) war eine US-amerikanische Schauspielerin[2] österreichischer Herkunft.

Leben

Sie war Tochter von Oskar Leisner, eines Regimentsarztes[3] und ab 1917 Generalstabsarztes[4] der österreichischen Armee, und Thea Leisner, geborene Weingarten. Die Matrik der Pfarre Sankt Daniel in Cilli gibt als Geburtsadresse Ringstraße 8 an.[1]

Leisner zog als junge Frau von der Steiermark nach Wien, um dort – gegen Willen ihrer Eltern – Schauspielunterricht zu nehmen.[5]

Lenore Aubert auf einem zeitgenössischen Filmplakat

Sie erhielt anfangs nur Aufgaben als Statistin in Filmen. Ab Mitte der 1930er-Jahre kam sie zu Engagements im Theater an der Wien. Als Ernst Lubitsch Ende 1937 für Hintergrundaufnahmen für seinen Film Blaubarts achte Frau nach Wien reiste, wurde die 19jähige von einem Hollywood-Filmteam ausgewählt, um als Double für Claudette Colbert, die in den USA geblieben war, einzuspringen.

Mit ihrem Ehemann Julius Altmann floh Eleonore Altmann infolge des Anschluss Österreichs noch 1938 aus dem Land und ging über die Exilstationen Paris Portugal und Spanien in die USA. In New York fand sie Beschäftigung als Fotomodell sowie bei Samuel Goldwyn Pictures als Filmschauspielerin. Goldwyn verpasste ihr den französisch klingenden Künstlernamen Lenore Aubert. Im Film „They Got Me Covered“ arbeitete sie mit Persönlichkeiten wie Bob Hope und dem ebenfalls aus Österreich stammenden Otto Preminger zusammen.

Die Ehe mit Julius Altman wurde im Jahr 1956 geschieden. Von 1959 bis zur Scheidung 1974 war sie mit Milton Greene verheiratet.

Trotz einer nicht unbeachtlichen Liste von Filmrollen (siehe Filmografie) konnte sie keinen wesentlichen Durchbruch in ihrer Karriere erreichen. 1950 verließ sie Hollywood und drehte kurz in Folge in Deutschland und Frankreich je einen Film. Bis 1959 lebte sie in Europa.

Ab 1979 war sie in New York bei einer Teilinstitution der Vereinten Nationen und beim American Museum of Natural History karitativ und kulturell aktiv.

Zahlreiche Details ihres Lebens und Filmschaffens kamen im Jahr 1987 durch ein Interview von Jim McPherson in der Zeitung Toronto Sun an die Öffentlichkeit.[6]

Filmografie

Entstehungsjahr Englischsprachiger Titel Deutschsprachiger Titel Rolle
1938 Bluebeard's Eighth Wife Blaubarts achte Frau
1943 They Got Me Covered Mrs. Vanescu
1944 Passport to Destiny Grete Neumann
1944 Action in Arabia Mounirah al-Rashid
1945 Having Wonderful Crime Gilda Mayfair
1946 The Catman of Paris Marie Audet
1946 The Wife of Monte Cristo Gräfin von Monte Cristo Haydée
1947 The Other Love Yvonne Dupré
1947 I Wonder Who's Kissing Her Now Fritzi Barrington
1947 The Prairie Ellen Wade
1948 The Return of the Whistler Die Rückkehr des Whistler Alice Dupres Barkley
1948 Abbott and Costello Meet Frankenstein Abbott und Costello treffen Frankenstein Sandra Mornay
1949 Barbary Pirate Zoltah
1949 Abbott and Costello Meet the Killer, Boris Karloff Angela Gordon
1949 The Silver Theatre
1949 Suspense
1950 Actor's Studio
1950 Famous Jury Trials
1950 Falschmünzer am Werk Madame Winter
1952 Une fille sur la route Princesse Véra

Weblinks

Commons: Lenore Aubert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Taufbuch Celje Sv. Danijel, sig. 00247, fol. 118 (Faksimile).
  2. Lenore Aubert. Abgerufen am 22. August 2019.
  3. ÖNB-ANNO - Österreichisch-kaiserlicher Hofkalender. Abgerufen am 9. September 2019.
  4. ANNO, Wiener Zeitung, 1917-11-24, Seite 2. Abgerufen am 9. September 2019.
  5. https://www.oapen.org/download?type=document&docid=611232 Ilse Korotin (Hg.): biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 1 A-H. Seite 151, Böhlau. Wien Köln Weimar, 2016
  6. Bill Cappello: Bill's Blog: Lenore Aubert. 15. Februar 2008.