Let It Bleed
Let It Bleed | ||||
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Studioalbum von The Rolling Stones | ||||
Veröffent- |
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Label(s) | Decca (GB)/London (US) | |||
Format(e) |
LP, CD | |||
Titel (Anzahl) |
9 | |||
42 min 13 s | ||||
Besetzung |
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Studio(s) |
16.–17. Nov. 1968 und | |||
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Let It Bleed (englisch für „Lass es bluten“) ist das achte in Großbritannien veröffentlichte Studioalbum der Rolling Stones und das gleichnamige Lied auf dem Album. In den USA wurde das Album am 29. November und in Großbritannien am 5. Dezember 1969 als Nachfolger von Beggars Banquet auf den Markt gebracht. Als Produzent zeichnete wieder Jimmy Miller verantwortlich. Es ist das letzte Album, an dem Brian Jones, Gründungsmitglied der Rolling Stones, mitwirkte. Er ist jedoch nur auf zwei Songs zu hören, da er während der Aufnahmen durch Mick Taylor ersetzt wurde.
Entstehungsgeschichte
Die Aufnahmen fanden von Februar bis Oktober 1969 in den Olympic Studios in London statt, lediglich das Lied You Can’t Always Get What You Want war bereits am 16. und am 17. November 1968 aufgenommen worden, also noch vor der Veröffentlichung von Beggars Banquet. Die meisten Gitarrenparts wurden von Keith Richards eingespielt; der drogengeschädigte Brian Jones war nur noch bei zwei Liedern beteiligt, er spielte die Autoharp bei You Got the Silver sowie die Conga, eine afrikanische Handtrommel, bei Midnight Rambler. Auch sein Nachfolger Mick Taylor war lediglich bei Country Honk und Live With Me zu hören. You Got the Silver war der erste allein von Keith Richards gesungene Titel auf einem Stones-Album. Dieser Song wurde im Soundtrack des Films Zabriskie Point verwendet. Auf Bootleg-Versionen des Albums ist eine Fassung mit Mick Jagger zu hören.
Name
Ursprünglich sollte das Album Sticky Fingers heißen, diesen Titel erhielt dann die LP von 1971.
Gastmusiker
Die Stones wurden bei diesem Album wieder von einer Reihe von Gastmusikern unterstützt, dazu gehörten u. a. Nicky Hopkins und Leon Russell. Der eindringliche Gospel-Gesangspart in Gimmie Shelter wurde von Merry Clayton beigesteuert, einer erfahrenen R&B-Sängerin, die bereits mit Darlene Love und Ray Charles Alben eingespielt hatte. Bei Country Honk, einer Country-Version des nur als Single veröffentlichten Honky Tonk Women (übersetzbar als „Spelunken-Weiber“[1], vgl. dazu auch „Honky-Tonk“), trat der Geiger Byron Berline von den Flying Burrito Brothers als Gastmusiker in Aktion, bei Love in Vain spielte Ry Cooder Mandoline. Der von Al Kooper arrangierte Song You Can’t Always Get What You Want wurde mit dem Londoner Bach-Chor eingespielt. In dieser hymnischen Version des Liedes ist Kooper auch an der Orgel und als Hornist zu hören.
Bei dem Lied Live with Me ist zum ersten Mal auf einer Rolling-Stones-Platte der Saxophonist Bobby Keys zu hören, der ab diesem Zeitpunkt bis zur Veröffentlichung von Goats Head Soup 1973 regelmäßig im Studio und bis zu seinem Todesjahr 2014 bei den Konzerten mitwirkte. Live with Me gilt als erster Rolling-Stones-Titel, bei dem der Einsatz von Blasinstrumenten nicht bloß Beiwerk ist, sondern maßgeblich zum Sound beiträgt.[2]
Cover
Für den Entwurf und die Gestaltung des Covers war der US-amerikanische Grafikdesigner Robert Brownjohn verantwortlich, der für seine Arbeit 1.000 englische Pfund erhielt. Auf der Plattenhülle sieht man – in Form eines „Plattenwechslers“ – die bereits heruntergelassene Schellackplatte Let It Bleed, darüber eine Tortenplatte, eine Filmrolle, ein Zifferblatt, eine Pizza und ein Fahrzeugreifen; gekrönt wird das Ganze von einer sahnebedeckten, mit Belegkirschen verzierten Torte, in der Mitte darauf die Nachbildungen der Bandmitglieder im Stile einer Hochzeitskapelle. Für die Herstellung der Torte zuständig war Delia Smith, zu dieser Zeit noch eine unbekannte Verfasserin von Kochrezepten im Daily Mirror, einer englischen Tageszeitung. Später wurde sie in England eine beliebte Fernsehmoderatorin und Kochbuchautorin.[3] Auf der Rückseite der Plattenhülle der gleiche Kuchen: Ein Stück fehlt, die Stones umgestürzt, die Schallplatte zerbrochen. – Im Inneren der Plattenhülle der Hinweis, die Musik laut abzuspielen (“This Record Should Be Played Loud”).
Rezeption
Let It Bleed wird von vielen Kritikern und Fans als eines der besten Alben der Rolling Stones angesehen. Die deutsche Ausgabe des Rolling Stone wählte es im November 2004 auf Platz 13 seiner Liste der „500 besten Alben aller Zeiten“. Die US-amerikanische Ausgabe des Rolling Stone wählte das Album auf Platz 32.[4]
Let It Bleed erreichte in den britischen Charts Platz 1, in den US-amerikanischen Platz 3. Von dieser LP wurde kurioserweise kein Song als Single ausgekoppelt, obwohl Gimmie Shelter oder (das für eine Single allerdings zu lange Blues-Stück) Midnight Rambler durchaus Hit-Qualität hatten – lediglich You Can’t Always Get What You Want erschien, um die Chor-Einleitung gekürzt, als B-Seite auf der am 4. Juli 1969 veröffentlichten Single Honky Tonk Women, die in Großbritannien, den USA, Deutschland und vielen anderen Ländern Platz 1 erreichte.
Live
Alle Stücke des Albums außer Country honk wurden in Konzerten gespielt. Dabei zählen Gimmie Shelter, Midnight rambler und You can't always get what you want zu den am häufigsten gespielten Klassikern. Letzterer Song wurde 2012/13 mit einem Chor aufgeführt, der jeweils aus dem Ort stammte, an dem das Konzert stattfand. Love in vain gehörte in den Jahren 1969 bis 1972 zum festen Konzertprogramm.
Titelliste
Alle Songs von Mick Jagger und Keith Richards, außer wenn anders angegeben.
Seite 1:
- Gimme Shelter (4:30)
- Love in Vain (Robert Johnson) (4:19)
- Country Honk (3:07)
- Live with Me (3:33)
- Let It Bleed (5:27)
Seite 2:
- Midnight Rambler (6:52)
- You Got the Silver (2:50)
- Monkey Man (4:11)
- You Can’t Always Get What You Want (7:28)
Texte/Übersetzungen/Noten
- The Rolling Stones. Songbook. 155 Songs [1963–1977] mit Noten. Deutsch von Teja Schwaner, Jörg Fauser und Carl Weissner. Mit 75 Alternativübersetzungen von Helmut Salzinger. Zweitausendeins, Frankfurt am Main 1977, S. 204–221, 631–662 und 940–942.
Weblinks
- Let It Bleed bei AllMusic (englisch)
- Let It Bleed bei Discogs
- Liedtexte auf der offiziellen Website
Einzelnachweise
- ↑ The Rolling Stones. Songbook. 155 Songs [1963–1977] mit Noten. Deutsch von Teja Schwaner, Jörg Fauser und Carl Weissner. Mit 75 Alternativübersetzungen von Helmut Salzinger. Zweitausendeins, Frankfurt am Main 1977, S. 86 f.
- ↑ Steve Appleford: The Rolling Stones, Rip This Joint. Die Story zu jedem Song („The Rolling Stones – it’s only rock ‘n’ roll“). Rockbuch-Verlag, Schlüchtern 2002, ISBN 3-927638-11-0, S. 88 ff.
- ↑ Bill Wyman mit Richard Havers: Bill Wymans Rolling Stones Story. Dorling Kindersley (Oktober 2002), ISBN 978-3831003914, S. 357.
- ↑ Levy, Joe (Hrsg.): Rolling Stone. Die 500 besten Alben aller Zeiten. (Originalausgabe: Rolling Stone. The 500 Greatest Albums of all Time. Wenner Media 2005). Übersetzung: Karin Hofmann. Wiesbaden: White Star Verlag, 2011, S. 51