Leuchtturm Rozewie

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Leuchtturm Rozewie
Latarnia Rozewie.jpg
Ort: Polen Rozewie
Lage: Kreis Puck (Polen); Woiwodschaft Pommern
Geographische Lage: 54° 49′ 49,3″ N, 18° 20′ 10,5″ OKoordinaten: 54° 49′ 49,3″ N, 18° 20′ 10,5″ O
Feuerträgerhöhe: 83,2 m
Feuerhöhe: 32,7 m
Leuchtturm Rozewie (Pommern)
Kennung: Fl(2)W.3s50,2m26M
Nenntragweite weiß: 26 sm (48,2 km)
Optik: Gürtellinse 1. Ordnung
Betriebsart: Drehvorrichtung mit 2× je 20 Halogenleuchtmitteln
Bauzeit: 1822
Betriebszeit: seit 1822
Internationale Ordnungsnummer: C 2960[1]

p4

Der Leuchtturm Rozewie (deutsch Rixhöft) befindet sich in dem kleinen gleichnamigen Ort Rozewie zwischen dem Seebad Jastrzębia Góra und Władysławowo an der polnischen Ostseeküste. Er bezeichnet ein Kap am nördlichsten Punkt der Woiwodschaft Pommern.

Benachbarte Leuchttürme stehen in Stilo (Stilo-Kathen) und in Jastarnia (Heisternest).

Geschichte

Bereits in der flämischen Lotsenkunde des XV. Jahrhunderts wurde Rixhöft unter dem Namen Roshoned erwähnt. Eine schwedische Karte der Putziger Wiek von 1696 zeigt in Rixhöft einen Leuchtturm an.

Ab 1822 war es ein 21,3 m hoher Ziegelturm mit einer sechseckigen Laterne. Die Lichtquelle des Leuchtfeuers bestand aus 13 Argandlampen, die im Halbkreis aufgestellt waren und als weißes Festfeuer in einem Sektor von 225 ° über die Ostsee leuchteten, was bereits aus den Projektierungs-Unterlagen aus dem Königlichen Archiv in Danzig bekannt war. 1866 wurde der Turm modernisiert und bekam eine Gürtellinse 1. Ordnung.[2] 1978 wurde der Turm noch einmal erhöht und der obere Teil des Turm durch eine Stahlröhre mit einer Länge von 8 m auf seine heutige Größe gebracht.

In direkter Nachbarschaft steht noch der Leuchtturm Rozewie II (nova), der von 1875 bis 1910 gleichzeitig mit dem „alten Leuchtturm“ von Rozewie als Zwillingsfeuer in Betrieb war. Er wurde 1910 nach der Modernisierung und zusätzlicher Erhöhung des „alten“ außer Betrieb genommen.

Beschreibung

Rozewie II, 2018

Seit November 1822 weist das Feuer des Leuchtturms den sicheren Weg um das gefährliche Kap Rozewie, den nördlichsten Punkt der polnischen Küste, und ist damit der älteste polnische Leuchtturm.

In der unteren Sektion des Leuchtturms befindet sich ein Museum mit Exponaten von allen polnischen Leuchttürmen, darunter Fresnel-Linsen vom Leuchtturm Stilo.

Mit der Geschichte des Leuchtturms hängt sehr eng die Geschichte der Leuchtturmwärter-Dynastie von Rozewie zusammen: Leon (1920–1939, 1. polnischer Leuchtturmwärter)[3], Bruder Władysław (1945–1978)[4] und Zbigniew, Sohn von Leon Wzorek (1973–1978).[5]

Für den Betrieb ist das Urząd Morski (Seeamt) in Gdynia[6] zuständig.

Philatelistische Würdigung

Im Jahr 2007 gab die polnische Post den zweiten Briefmarkenblock einer neuen Serie mit Leuchttürmen der polnischen Küste heraus. Die Marke mit dem Nominalwert von 2,40 zeigt den Leuchtturm Rozewie.[7] Im Jahr 2015 gab die polnische Post den vierten Briefmarkenblock einer neuen Serie mit Leuchttürmen der polnischen Küste heraus. Eine der vier Briefmarken zeigt den inaktiven Leuchtturm Rozewie II (nova), Wert 2,35 .[8]

Literatur

  • Die Seefeuer [Leuchtthürme und Leuchtschiffe] der Deutschen Küsten und diejenigen Binnen- und Einsegelungsfeuer, welche mit Fresnel’schen Apparaten oder Fresnel’schen Laternen ausgerüstet sind. Mit einer Karte. Als Manuscript gedruckt. Ernst & Korn, Berlin 1889.
  • Leuchtfeuer und Leuchtapparate. Historisch und konstruktiv dargelegt von Ludwig Alexander Veitmeyer. M. Geitel [Hrsg.]. Oldenbourg-Verlag, München und Leipzig 1900 (Reprint-Verlag AG Leipzig 2005. ISBN 978-3-8262-2202-3).

Siehe auch

Weblinks

Commons: Leuchtturm Rozewie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Russ Rowlett: Lighthouses of Poland: Baltic Coast (englisch) In: The Lighthouse Directory. University of North Carolina at Chapel Hill. Abgerufen am 31. Juli 2021.
  2. Leuchtfeuer und Leuchtapparate. Historisch und konstruktiv dargelegt von L. A. Veitmeyer. M. Geitel [Hrsg.]. Oldenbourg-Verlag, München und Leipzig 1900 (Reprint-Verlag AG Leipzig 2005. ISBN 978-3-8262-2202-3). Seite 46
  3. Leon Wzorek um 1939
  4. Władysław Wzorek vor 1978
  5. Erinnerung an Leon Wzorek. In: Karol 123 . Archiviert vom Original am 18. Mai 2015. Abgerufen am 30. Juli 2021.
  6. Urząd Morski w Gdyni Seeamt Gdynia
  7. Latarnie morskie auf der Webseite des Katalog Znaków Pocztowych (Polnischer Briefmarkenkatalog), 4. Juli 2007, abgerufen am 31. Juli 2021 (polnisch).
  8. Latarnie morskie auf der Webseite des Katalog Znaków Pocztowych (Polnischer Briefmarkenkatalog), 19. Juni 2015, abgerufen am 31. Juli 2021 (polnisch).