Liebfrauenkirche (Bottrop)
Die katholische Liebfrauenkirche ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in Bottrop-Eigen, einer kreisfreien Stadt in Nordrhein-Westfalen. Sie ist seit 2007 mit der Filialkirche St. Pius Teil der Pfarrei St. Joseph.[1]
Geschichte
Die Liebfrauenkirche wurde 1909–1914 im Zuge der Erschließung des Stadtteils Eigen nach Plänen des Kölner Dombaumeisters Bernhard Hertel[2] und seines Bruders Hilger Hertel dem Jüngeren erbaut.
Architektur
Die Kirche ist eine stilreine neugotische Basilika mit Querhaus. Der quadratische, spitzhaubenbekrönte Portalturm mit oktogonalem Obergeschoss ist mit 78 Metern der höchste im Bistum Essen.[3] Der kreuzrippengewölbte Innenraum ist weiß gefasst, die Architekturgliederungen sind steinsichtig abgesetzt. Aufgrund von schadhaften Kreuzblumen wurde die Kirche im April 2017 teilweise eingezäunt, um Passanten zu schützen.[4]
Ausstattung
Fenster
Von der originalen Ausstattung ist wenig erhalten. Bemerkenswert sind die künstlerisch anspruchsvollen Bleiglasfenster aus verschiedenen Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts.[5]
Orgel
Die Orgel wurde 1929 von Romanus Seifert erbaut und 1989 durch Weyland Orgelbau restauriert. Im Jahr 2006 erfolgte eine weitere Restaurierung durch die Firma Franz Rietzsch. Dabei wurde eine englisch-romantische Chororgel aus York aus dem Jahr 1855 angebunden. Das Instrument verfügt über 62 Register auf vier Manualen und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sowie die Koppeln sind elektrisch. Die Chororgel in der Funktion des Fernwerks besitzt einen eigenen Spieltisch mit mechanischer Spiel und Registertraktur.[6]
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- Koppeln:
- Normalkoppeln: II/I, III/I, III/II, IV/I, IV/II, IV/III, I/P, II/P, III/P
- Superoktavkoppeln: I/I, II/I, II/II, III/I, III/II, III/III
- Suboktavkoppeln: I/I, II/I, II/II, III/I, III/II, III/III
- Spielhilfen: ca. 4.000-fache Kombination
Stiftung Liebfrauen Bottrop
Die Stiftung Liebfrauen Bottrop für Baukultur und Kirchenmusik fördert finanziell und ideell den Erhalt der Bausubstanz der Kirche, den Erhalt der Orgel und pflegt die Kirchenmusik. Bislang konnten bereits die Orgel, das Kirchenportal und das Mauerwerk instand gesetzt werden. Die Stiftung wird bei ihren Aktivitäten begleitet durch die Historische Gesellschaft Bottrop.
Literatur
- Hanns Wilhelm Große-Wilde: Liebfrauen Bottrop-Eigen 1905/09 - 1984. Lese- und Bilderbuch zur Geschichte des Eigens (Schriften zur Bottroper Geschichte Heft 6, 1984).
- Thomas Hilgemeier und Christoph Schulte im Walde (Hrsg.): Voix celeste. Gedanken zu französischer Orgelmusik. 10 Jahre Orgelmusik in Liebfrauen Bottrop-Eigen 1983 - 1993 (Schriften zur Bottroper Geschichte Heft 19, 1993). Basis-Druck, Duisburg 1993, ISBN 3-929883-00-7.
Weblinks
- Bildersammlung im Archiv der Stiftung Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts
- Webseite der Pfarrei St. Joseph
- Dirk Aschendorf: Orgeltradition an Liebfrauen soll weiter gehen. In: WAZ Kultur, 22. Januar 2016
Einzelnachweise
- ↑ Pfarrei St. Joseph. Abgerufen am 4. Januar 2022 (deutsch).
- ↑ Bottrop. In: pimath.de, abgerufen am 30. Dezember 2014
- ↑ Eigen. Stadt Bottrop, 16. Juni 2016, abgerufen am 1. März 2022.
- ↑ Gotteshaus: Schäden an Liebfrauenkirche – Bauzaun schützt Passanten. In: WAZ, 8. April 2017, abgerufen am 10. März 2018
- ↑ Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts e.V.: Bottrop-Eigen, Kath. Liebfrauenkirche. Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts e.V., 8. Juli 2008, abgerufen am 1. März 2022.
- ↑ Orgel in Bottrop, Liebfrauenkirche. In: orgbase.nl, abgerufen am 2. April 2016.
- ↑ von Man. I–III und Pedal aus ansteuerbar
Koordinaten: 51° 32′ 28,6″ N, 6° 55′ 53,1″ O