Liedekahle

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Liedekahle
Gemeinde Dahmetal
Koordinaten: 51° 54′ 35″ N, 13° 31′ 8″ O
Höhe: 74 m ü. NHN
Einwohner: 74 (31. Dez. 2006)[1]
Eingemeindung: 1. August 1973
Eingemeindet nach: Görsdorf
Postleitzahl: 15936
Vorwahl: 035451
Dorfkirche Liedekahle

Liedekahle ist ein bewohnter Gemeindeteil von Görsdorf, einem Ortsteil der Gemeinde Dahmetal im Landkreis Teltow-Fläming in Brandenburg. Der Ort gehört dem Amt Dahme/Mark an und war bis zum 1. August 1973 eine eigenständige Gemeinde.

Lage

Liedekahle liegt im Niederen Fläming an der Dahme, etwa 14 Kilometer Luftlinie nordwestlich der Stadt Luckau. Umliegende Ortschaften sind Schäcksdorf im Nordosten, Drahnsdorf im Osten, Wildau-Wentdorf im Südosten, Liebsdorf im Westen sowie das wiederum zu Steinreich gehörende Schöneiche im Nordwesten.

Das Dorf liegt an der Landesstraße 71 zwischen Dahme und Drahnsdorf.

Geschichte

Im Jahr 1356 wurde das Dorf Liedekahle mit dem Namen Lutekal erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname stammt aus dem Niedersorbischen und bedeutet wörtlich übersetzt „wilder, grausamer Sumpf“, was vermutlich die Lage in einem schwer passierbaren Sumpfgebiet beschreibt. Liedekahle ist in seiner Dorfstruktur als Sackgassendorf angelegt, das Ortsbild wird heute durch mehrere große Vierseithöfe geprägt.

Historisch war das Dorf Liedekahle im Besitz der Herrschaft Golßen. Nach dem Wiener Kongress 1815 musste das Königreich Sachsen das Gebiet, zu dem unter anderem auch Liedekahle gehörte, an das Königreich Preußen abtreten. Dort lag die Gemeinde im Landkreis Luckau im Regierungsbezirk Frankfurt in der Provinz Brandenburg. 1818 lebten in Liedekahle 15 Bauern, vier Gärtner sowie zwei Wassermühlenbesitzer, auch eine Schule wurde erwähnt.[2] Im Jahr 1840 hatte Liedekahle hatte 185 Einwohner.[3]

Seit dem 25. Juli 1952 gehörte die Gemeinde Liedekahle zum Kreis Luckau im DDR-Bezirk Cottbus. Am 1. August 1973 wurde der Ort nach Görsdorf eingemeindet. Nach der Wende lag Liedekahle zunächst im Landkreis Luckau in Brandenburg und wurde zur Kreisreform im Dezember 1993 ein Teil des Landkreises Teltow-Fläming. Am 31. Dezember 2001 schlossen sich die Gemeinden Gersdorf, Prensdorf und Wildau-Wentdorf zu der neuen Gemeinde Dahmetal zusammen.

Sehenswürdigkeiten

Die Dorfkirche Liedekahle wurde in der Mitte des 14. Jahrhunderts als rechteckiger Feldsteinsaalbau mit Satteldach errichtet. Der verbretterte Holzturm wurde 1689 hinzugefügt.[4] Um oder nach 1700 erhielt die Kirche eine einheitliche Kirchenausstattung, die vom Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseum (BLDAM) als „sehr stimmungsvoll“ beschrieben wird. Die Kirche gehört zum Pfarrsprengel Rosenthal und Wildau-Wentdorf im evangelischen Kirchenkreis Zossen-Fläming.

Bevölkerungsentwicklung

Einwohnerentwicklung in Liedekahle von 1875 bis 1971[5]
Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner
1875 175 1910 187 1933 171 1946 194 1964 108
1890 175 1925 157 1939 157 1950 184 1971 106

Weblinks

Commons: Liedekahle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gemeinde- und Ortsteilverzeichnis. (Nicht mehr online verfügbar.) In: geobasis-bb.de. Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg, archiviert vom Original am 16. August 2017; abgerufen am 26. November 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.geobasis-bb.de
  2. August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungs-Lexikon von Sachsen Bd. 5. Königstein bis Lohmen. Gebr. Schumann, Zwickau 1818 Online bei Google Books, S. 727
  3. Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. d. O. Gustav Harnecker's Buchhandlung, Frankfurt a. O. 1844, S. 157.
  4. Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: Brandenburg. Bearbeitet von Gerhard Vinken und anderen, durchgesehen von Barbara Rimpel. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2012, ISBN 978-3-422-03123-4, S. 622 f.
  5. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. (PDF; 331 KB) Landkreis Teltow-Fläming. Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg, Dezember 2006, abgerufen am 26. November 2018.