Liga zur Verteidigung der Negerrasse

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Die Liga zur Verteidigung der Negerrasse (LzVN, englisch League for the Defense of the Negro Race, französisch Ligue de Défense de la Race Nègre) wurde 1924 gegründet. Das Hauptquartier war in Frankreich. Es gab Untergruppierungen in zahlreichen europäischen Ländern.[1]

Deutsche Sektion

In Berlin schlossen sich 1929 etwa 30 schwarze Männer und Frauen zusammen, die sich zum Teil in dem Mitte der 1920er Jahre aufgelösten Afrikanischen Hilfsverein kennengelernt hatten.[2] Die Liga war Teil der Liga gegen den Imperialismus, der Kommunistischen Internationale und eines größeren Netzwerks an schwarzen internationalistischen Organisationen und Aktivisten. Sie kooperierte auch mit der Liga gegen koloniale Unterdrückung.[3] Die Gruppe war auch durch den malischen Aktivisten Tiemoko Garan Kouyaté beeinflusst, der in Paris ähnliche Strukturen aufgebaut hatte. Die meisten Mitglieder stammten aus der ehemaligen deutschen Kolonie Kamerun, einige aus Westafrika, etwa Togo. Der Schauspieler Louis Brody und der Panafrikanist und Kommunist Joseph Bilé gehörten der Gruppierung an. Eine der Aktivitäten der Gruppe bestand darin, politische Schriften nach Afrika zu schmuggeln. Sie löste sich 1932 auf.[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Clarence Lusane: Hitler's Black Victims: The Historical Experiences of Afro-Germans, European Blacks, Africans, and African Americans in the Nazi Era. Psychology Press, 2003, S. 84
  2. Robbie Aitken: Schwarz und Deutsch. BLACK GERMANY. Zur Entstehung einer Schwarzen Community in Deutschland. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Nr. 12, 2022 ([1] [PDF; abgerufen am 23. März 2022]).
  3. Stefan Gerbing: Afrodeutscher Aktivismus. Interventionen von Kolonisierten am Wendepunkt der Dekolonisierung Deutschlands 1919. Österreich, Lang, 2010, S. 16f.
  4. Robbie Aitken: Berlin's Black Kommunist, abgerufen am 7. März 2022