Linde Salber

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Linde Salber (geborene Wangemann, geb. 1944 in Tütz) ist eine deutsche Psychologin, Autorin, Übersetzerin und Malerin.

Leben und Werk

Linde Salber wuchs als Linde Wangemann zunächst in ländlicher Umgebung in Mecklenburg auf. Im Jahr 1951 zog die Familie nach Hamburg, 1960 nach Duisburg. Nach dem Abitur studierte Linde Salber Psychologie, Psychopathologie und Pädagogik an der Universität zu Köln und schloss ihr Studium 1968 als Dipl.-Psychologin ab. 1970 promovierte sie im Fach Psychologie an der naturwissenschaftlich-mathematischen Fakultät der Universität zu Köln mit einer literaturpsychologischen Dissertation.[1]

Von 1977 bis 1980 absolvierte sie eine psychoanalytische Ausbildung in London und war Analysandin von Dorothy Tiffany Burlingham. Später schloss sie eine Ausbildung in Analytischer Intensivberatung in Köln an. Sie war als Akademische Oberrätin für das Lehrgebiet Pädagogische Psychologie an der Universität zu Köln tätig.[2]

Als Autorin bilden die Zusammenhänge zwischen Lebensgeschichten und künstlerischem Werk bekannter Persönlichkeiten einen Schwerpunkt ihrer Veröffentlichungen. Zusammen mit Anna Freud übersetzte sie Beiträge Dorothy Tiffany Burlinghams zur Psychoanalyse des Kindes ins Deutsche. Sie war viele Jahre Mitherausgeberin der psychologischen Fachzeitschrift Zwischenschritte. Beiträge zu einer morphologischen Psychologie.[3]

Als Malerin ist Linde Salber u. a. beim Kunstverein Goldbergkunst vertreten. Ihre Bilder ließen sich, so der Kurator Gerhard Stromberg, keiner bestimmten Schule oder Stilrichtung zuordnen. Vielmehr sehe man ihnen vor allem ihren Entstehungsprozess mit seinen Zweifeln und Nöten wie auch der Freude und Lust an. Das mache sie so lebendig, kraftvoll und autark.[4]

Linde Salber war verheiratet mit Wilhelm Salber.[5]

Veröffentlichungen (Auswahl)

Als Autorin

  • Nicht ohne Utopie: Die wahre Geschichte des Hermann Kant. Kulturmaschinen, Hamburg 2015, ISBN 978-3-9439-7759-2.
  • Herzmusterstrickjacke. Unverzagt, Köln 2014, ISBN 978-3-934443-06-8.
  • Geniale Geschwister. Elisabeth und Friedrich Nietzsche, Gertrude und Leo Stein, Ana Maria und Salvador Dali, Erika und Klaus Mann. Piper, München 2007, ISBN 978-3-4920-4675-6.
  • Der dunkle Kontinent. Freud und die Frauen. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2006, ISBN 3-499-62138-X.
  • Psychologie für die Westentasche. Piper, München 2006, ISBN 978-3-492-04975-7.
  • Salvador Dalí. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2004, ISBN 978-3-4995-0579-9.
  • Marlene Dietrich. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2001, ISBN 978-3-4995-0436-5.
  • Frida Kahlo. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1997, ISBN 3-499-50534-7.
  • Tausendundeine Frau. Die Geschichte der Anaïs Nin. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1995, ISBN 978-3-8052-0535-1.
  • Lou Andreas-Salomé: Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1990, ISBN 978-3-4995-0463-1.

Als Übersetzerin

  • Anaïs Nin: Ein gefährliches Parfum: Die frühen Erzählungen. Rowohlt Repertoire, 2016, ISBN 978-3-688-10033-0.
  • Anaïs Nin: Pfauenfedern – Erzählungen. Rowohlt 1996. ISBN 978-3-499-22038-8
  • mit Anna Freud: Dorothy Burlingham: Labyrinth Kindheit: Beiträge zur Psychoanalyse des Kindes. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 1989, ISBN 3-596-42256-6.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Linde Salber: Motiv-Untersuchungen zu fünf Jugendbüchern: Lektüre als Lösungsform seelischer Probleme. Dissertation. Universität zu Köln 1970.
  2. Linde Salber bei Rowohlt. Abgerufen am 20. September 2021.
  3. Zeitschrift Zwischenschritte beim Psychosozial-Verlag. Abgerufen am 20. September 2021
  4. Linde Salber bei Goldbergkunst. Abgerufen am 20. September 2021
  5. Daniel Salber: Haus aus Zeit. Bouvier, Bonn 2017, S. 169 f, 283.