Linde von Keyserlingk

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Linde von Keyserlingk (* 8. Mai 1932 in Berlin-Lichterfelde; † 2. Oktober 2020[1]), auch unter dem Pseudonym Gotlinde Thylmann bekannt, war eine deutsche Familientherapeutin und Autorin.[2][3]

Leben

Linde von Keyserlingk studierte an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, absolvierte eine Journalistenausbildung in Hamburg und ein Familientherapiestudium am kalifornischen Dominican College.[3] Längere Reisen unternahm sie beispielsweise nach Mexiko, Tunesien, Tonga und in die Türkei.[3] Sie war mit dem Hörspielregisseur Hartmut Kirste verheiratet.[4] Nachdem sie viele Jahre in Stuttgart gelebt hatte, zog sie mit ihrem Mann von Stuttgart nach Apfelstetten, einem Ortsteil der Gemeinde Münsingen.[5] Als Familientherapeutin war Linde von Keyserlingk auf die tiefenpsychologische Sandspieltherapie spezialisiert und war einige Jahre Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Sandspieltherapie (DGST) und Mitherausgeberin der Zeitschrift der DGST.[4] Neben Sachbüchern im Bereich der Familientherapie schrieb Linde von Keyserlingk auch Kinder- und Jugendbücher. Sie befasste sich in diesen unter anderem mit dem Leben von Kindern in der Nachkriegszeit. Drei ihrer Kindergeschichten wurden ins Lettische, vier ins Polnische übersetzt.[3]

Linde von Keyserlingk verstarb am 2. Oktober 2020 im Alter von 88 Jahren.

Publikationen

Sachbücher

  • Da war es auf einmal so still. Vom Tod und Abschiednehmen. Herder, Freiburg 1997, ISBN 3-451-26220-7.
  • Liebe aus der Ferne. Wie Kinder mit dem abwesenden Vater in Kontakt bleiben. Herder, Freiburg 1983, ISBN 3-451-08015-X.
  • Naschen, trödeln, träumen. Die tiefere Bedeutung von Unarten. Möglichkeiten der Verständigung mit Kindern. Rororo, Reinbek bei Hamburg.
  • Neue Wurzeln für kleine Menschen. Von Trennungen und Neuanfängen. Herder, Freiburg 1998.
  • Ordnung im Chaos. Die bewegte Natur des Kinderzimmers. Patmos, Düsseldorf 1996, ISBN 3-491-50017-6.
  • Rollenspiele für Kinderprobleme. Anregungen und Beispiele für Kindergarten, Grundschule und Familie, Herder, Freiburg 1979, ISBN 3-451-09069-4.
  • Stief und halb und adoptiv. Neue Familie – neue Chance. Patmos, Düsseldorf, 1994, ISBN 3-491-50010-9.

Kinder- und Jugendbücher

  • Die schönsten Geschichten für die Kinderseele. Herder, Freiburg 2006, ISBN 978-3-451-05799-1.
  • Felix und Lena. Eine Freundschaft nach dem Krieg. [spätere Ausgabe unter dem Titel: Lena im Schokoladenland], Maier, Ravensburg 1992, ISBN 3-473-35122-9.
  • Geschichten aus Anderland. Rororo, Reinbek bei Hamburg 1988.
  • Hab mich lieb, sagte das Schweinchen, bebildert von Martina Mair, Kerle, Freiburg 2006.
  • Manchmal habe ich Angst. Geschichten und Lieder zum Nachdenken und Lachen. Maier, Ravensburg 1979, ISBN 9783473550401.
  • Matthis und der Troststein. Eine Geschichte. Mit Bildern von Beate Mizdalski, Kerle, Freiburg 2007, ISBN 978-3-451-70794-0.
  • Sie nannten sie Wolfskinder. Herder, Freiburg 2008, ISBN 978-3-451-70859-6.
  • Die Rettung der Wolfskinder. Kerle. Freiburg 2010, ISBN 978-3-451-70758-2.

Weiteres

  • Der Rosengarten. Orientalische Märchen. Herder, Freiburg 1977, ISBN 3-451-07631-4.
  • Gesänge des tanzenden Gottesfreundes. Dīvān, Texte von Dschalāl ad-Dīn Rūmī, mit Karl Thylmann. Herder, Freiburg 1978, ISBN 3-451-07679-9.
  • Jenseits des Nennbaren. Tao-tě-ching Sinnsprüche und Zeichnungen nach dem Tao Te King. Texte von Laozi. Herder, Freiburg 1979, ISBN 3-451-07741-9.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gudrun Grossmann: Abschied von Linde von Keyserlingk. Alb-Bote 8. Oktober 2020 (paywalled).
  2. World Biographical Information System Online, Document ID: D793-507-0. Fiche Location: III 476,225. Quelle: Kürschners Deutscher Literatur-Kalender, 60. Jg., Gruyter, Berlin 1988.
  3. a b c d Linde von Keyserlingk | Autorinnen und Autoren in Baden-Württemberg. Abgerufen am 26. Mai 2020.
  4. a b PORTRÄT · Linde von Keyserlingk. In: Südwest Presse. 16. Juni 2012, abgerufen am 26. Mai 2020.
  5. Gudrun Großmann: Die Sprache der inneren Bilder lesen. In: Südwest Presse. 4. Juli 2014, abgerufen am 26. Mai 2020.