Lindenthal (Tilsit-Ragnit)
Untergegangener Ort
Lindenthal
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Lindenthal ist ein verlassener Ort im Rajon Krasnosnamensk der russischen Oblast Kaliningrad.
Die Ortsstelle befindet sich drei Kilometer westlich von Uslowoje (Rautenberg).
Geschichte
Lindenthal war im 18. Jahrhundert ein Schatulldorf.[1] Nach 1820 wurde dort ein Gut eingerichtet.[2] 1874 wurde der Gutsbezirk Lindenthal dem neu gebildeten Amtsbezirk Rautenberg im Kreis Ragnit zugeordnet.[3] 1928 wurden, nun im Kreis Tilsit-Ragnit, der Gutsbezirk Lindenthal und die Landgemeinde Karalkehmen zur Landgemeinde Lindenthal zusammengelegt.
1945 kam der Ort in Folge des Zweiten Weltkrieges mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Das eigentliche Gut Lindenthal wurde laut Karte in der Folge zu Kaschtanowka gezählt, in das laut Erlass von 1947 der Ortsteil Karalkehmen/Karlen umbenannt worden war.[4] Vermutlich wurde das ehemalige Gut um 1970 verlassen und zu Sowjetzeiten dann noch als Scheune genutzt.[5]
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner | Bemerkungen |
---|---|---|
1867[6] | 27 | |
1871[6] | 28 | |
1885[7] | 60 | |
1905[8] | 68 | |
1910[9] | 66 | |
1925[10] | 67 | |
1933[11] | 111 | Mit Karalkehmen |
1939 [12] | 107 | Mit Karlen (Karalkehmen) |
Kirche
Lindenthal gehörte zum evangelischen Kirchspiel Rautenberg.
Literatur
- Eleonore Prokein (unter Mitarbeit von Gerhard Klein): Erinnerungen an das Gut Lindenthal, in Land an der Memel – Tilsiter Rundbrief, Heft 89 (Weihnachten 2011) bis Heft 93 (Weihnachten 2013)
- 1. Teil (89) (PDF-Datei; 28,5 MB), S. 72 bis 78
- 2. Teil (90) (PDF-Datei; 18,4 MB), S. 88 bis 95
- 3. Teil (91) (PDF-Datei; 21,7 MB), S. 155 bis 160
- 4. Teil (92) (PDF-Datei; 14,1 MB), S. 139 bis 146
- 5. Teil (93) (PDF-Datei; 11,2 MB), S. 109 bis 116
Einzelnachweise
- ↑ Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Littthauischen Cammer-Departement, S. 87.
- ↑ In Alexander August Mützell: Neues Topographisch-Statistisch-Geographisches Wörterbuch des Preussischen Staates, Dritter Band, Kr-O, Halle 1822, wird der Ort noch als Schatull-kölmisches Dorf bezeichnet.
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Rautenberg
- ↑ s. http://www.etomesto.ru/map-kaliningrad_gugk/
- ↑ Sowjetische Topographische Karte 100k--n34-045 von 1984
- ↑ a b Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
- ↑ Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
- ↑ Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
- ↑ Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Ragnit
- ↑ Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, Band 67, 1927
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
- ↑ Michael Rademacher: Stadt Tilsit und Landkreis Tilsit–Ragnit/Pogegen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.