Linguee

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Linguee
Linguee logo.svg
Das neue Wörterbuch
multilinguales Online-Wörterbuch

Sprachen

deutsch, englisch

Sitz

Köln

Gründer

Gereon Frahling, Leonard Fink

Betreiber

DeepL GmbH[1]

Online Apr. 2009
https://www.linguee.de, https://www.linguee.com

Linguee ist ein Webservice der DeepL GmbH mit Sitz in Köln, der ein Onlinewörterbuch für die 25 Sprachen Bulgarisch, Chinesisch, Deutsch, Dänisch, Englisch, Estnisch, Finnisch, Französisch, Griechisch, Italienisch, Japanisch, Lettisch, Litauisch, Maltesisch, Niederländisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Russisch, Schwedisch, Slowakisch, Slowenisch, Spanisch, Tschechisch und Ungarisch im Internet zur Verfügung stellt.

Die Übersetzungsmöglichkeiten der Sprachen sind untereinander teilweise eingeschränkt; so sind beispielsweise bei den Sprachen Chinesisch, Japanisch und Russisch nur Übersetzungen vom und ins Englische möglich.

Im Unterschied zu vergleichbaren Diensten wie LEO oder dict.cc ist bei Linguee das Wörterbuch mit einer Suchmaschine kombiniert, die den Zugriff auf große Mengen zweisprachiger, übersetzter Satzpaare in einer Datenbank ermöglicht, die größtenteils dem World Wide Web entstammen.

Als Übersetzungshilfe unterscheidet sich Linguee daher auch von automatischen Übersetzungsdiensten wie DeepL (aus demselben Unternehmen), Babel Fish oder Google Translate und ähnelt in der Funktion einem Translation Memory.

Technik

Linguee bedient sich eines spezialisierten Webcrawlers, um das Internet nach geeigneten zweisprachigen Texten zu durchsuchen und in parallele Sätze zu zerlegen. Die gefundenen Satzpaare erfahren eine automatische Qualitätsbewertung, indem ein durch Menschen trainierter Machine-Learning-Algorithmus die Qualität einer Übersetzung abschätzt. Der Nutzer kann auf die Menge der Satzpaare mithilfe einer Fuzzy-Suche zugreifen, wobei die Rangordnung der Suchergebnisse durch die vorangegangene Qualitätsbewertung und die Übereinstimmung mit dem Suchbegriff beeinflusst wird. Nutzer können Übersetzungen auch manuell bewerten, wodurch das Machine-Learning-System laufend trainiert wird.

Datenquellen

Neben dem zweisprachigen Web dienen übersetzte Patenttexte sowie EU-Parlamentsprotokolle und Rechtsvorschriften der Europäischen Union (EUR-Lex) als Quellen.[2] Nach Angaben des Betreibers bietet Linguee den Zugriff auf etwa 1 Milliarde Übersetzungen.[3]

Geschichte

Das Konzept hinter Linguee wurde im Herbst 2007 vom ehemaligen Google-Mitarbeiter Gereon Frahling erdacht und im Folgejahr zusammen mit Leonard Fink entwickelt. Die Geschäftsidee wurde 2008 mit dem Hauptpreis des Gründerwettbewerbs des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie ausgezeichnet.[4] Im April 2009 wurde der Webservice öffentlich zugänglich.

Mit den erwirtschafteten Werbeeinnahmen konnte das ehemalige Startup seit 2013 seine Kosten tragen.[5]

Am 28. August 2017 wurde ein maschineller Übersetzer namens DeepL auf Basis künstlicher neuronaler Netze online gestellt, der auf der gesammelten Datenbank von Linguee trainiert wurde. In diesem Zusammenhang änderte die Linguee GmbH mit ihren 22 festangestellten Mitarbeitern ihren Namen zu DeepL GmbH.[6]

Im Jahr 2020 verfügte das Unternehmen über 70 Mitarbeiter, Geschäftsführer ist Jaroslaw Kutylowski.[7]

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Linguee.de: About/Impressum. Linguee, abgerufen am 14. Mai 2021.
  2. Ingo Pakalski: Linguee: Suchmaschine für Übersetzungen. In: golem.de. Golem.de, 8. April 2009, abgerufen am 15. März 2018.
  3. Angabe bei linguee.de, Abruf 19. Juli 2018
  4. BMWi prämiert Gewinner des "Gründerwettbewerbs – Mit Multimedia erfolgreich starten" auf der IFA 2008 mit Preisgeldern von bis zu 25.000 Euro. Archiviert vom Original am 13. März 2012; abgerufen am 7. Februar 2017. (Pressemitteilung des BMWi vom 1. September 2008)
  5. Timo Brücken: Wie ein Startup aus Köln Google Translate abhängen will. In: Gruenderszene.de. 31. August 2017, abgerufen am 17. Januar 2018.
  6. Unternehmensregister Bundesanzeiger Verlag, abgerufen am 7. September 2017.
  7. Spekuliert Deepl auf den Google-Exit, Jaroslaw Kutylowski? 25. März 2020, abgerufen am 21. April 2020.