Liste der Ehrenbürger von Rottenburg am Neckar

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wappen der Stadt Rottenburg am Neckar

Die Stadt Rottenburg am Neckar hat seit 1851 den folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen.

Hinweis: Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Datum der Zuerkennung.

Ehrenbürger der Stadt Rottenburg

  1. 1851: Ignaz von Jaumann, Domkapitular, Altertumsforscher
  2. 1901: Hermann Wittich, Regierungsrat
  3. 1904: Gustav Holzherr, Privatier
  4. 1909: Karl Bitzenauer, Stadtpfarrer
  5. 1924: Paul Wilhelm von Keppler, Bischof
  6. 1930: Karl Landsee, Kaufmann
  7. 1931: Alois Kremmler, Oberstudiendirektor
  8. 1931: Eugen Bolz (1881–1945 (hingerichtet in Berlin-Plötzensee)), Politiker und Widerstandskämpfer
  9. 1947: Joannes Baptista Sproll, Bischof
  10. 1947: Max Kottmann, Generalvikar
  11. 1949: Josef Schneider, Bürgermeister und Kanzleidirektor a. D.
  12. 1958: Franz Anton Buhl, Oberlehrer und Heimatforscher
  13. 1961: Josef Eberle, Dichter und Verleger
  14. 1967: Alfred Planck, Fabrikant
  15. 1968: Carl Joseph Leiprecht, Bischof
  16. 2003: Winfried Löffler, Oberbürgermeister a. D.
  17. 2008: Walter Kardinal Kasper, ehemaliger Bischof von Rottenburg-Stuttgart und Kurienkardinal

Ehrenbürger ehemals selbständiger Gemeinden

Bad Niedernau
  1. 1891: Kilian von Steiner, Bankier
Ergenzingen
  1. 1919: Hieronymus Baur, Bürgermeister
    1961: Alfons Leykauf, Pfarrer. Ehrenbürgerrecht 2016 entzogen[1]
  2. 1965: Maximilian Schier, Oberlehrer
Frommenhausen
  1. ?: Rudolph Freiherr von Wagner-Frommenhausen, württembergischer Kriegsminister
  2. 1908: Ludwig Franz Freiherr von Wagner, Generalleutnant
Kiebingen
  1. 1938: Karl Franz Ferdinand Viktor Osterwald, Betriebsleiter des Elektrizitätswerks
Obernau
  1. ?: Ignaz Kleiner, Pfarrer
  2. 1947: Otto Heine, Pfarrer
Wurmlingen
  1. 1905: Sebastian Bauer, Dekan
  2. 1953: Franz Joseph Fischer, Weihbischof
    1961: Stefan Kruschina, Pfarrer. Ehrenbürgerrecht 2011 entzogen

Entzug der Ehrenbürgerwürde

Am 11. Mai 2010 beschloss der Gemeinderat dem ehemaligen Wurmlinger Pfarrer Stefan Kruschina die Ehrenbürgerwürde posthum zu entziehen, nachdem sich auch der Wurmlinger Ortschaftsrat einstimmig dafür aussprach. Im Rahmen des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche war bekannt geworden, dass Kruschina während seiner Zeit als Wurmlinger Pfarrer von 1953 bis 1965 Jungen „sexuell missbraucht und brutal gezüchtigt“ hat. Die von Bischof Gebhard Fürst eingesetzte Kommission „Sexueller Missbrauch“ sieht die Vorwürfe als erwiesen an. Der 1991[2] verstorbene Pfarrer erhielt die Ehrenbürgerwürde 1968 von der damaligen Gemeinde Wurmlingen aufgrund von Verdiensten um die Wurmlinger Kapelle und das Gemeindehaus. Nach Eingemeindung Wurmlingens ging die Ehrenbürgerschaft auf die Stadt Rottenburg über.[3]

Ebenso beschloss der Gemeinderat am 12. Mai 2016 dem ehemaligen Ergenzinger Pfarrer Alfons Leykauf die Ehrenbürgerwürde posthum zu entziehen, da dieser nach Angabe der bischöflichen Kommission „Sexueller Missbrauch“ drei Mädchen aus dem Kinderheim St. Josef in Gutenzell-Hürbel, Landkreis Biberach, über mehrere Jahre sexuell missbraucht hatte. Auch in diesem Fall war die Ehrenbürgerschaft nach der Eingemeindung von Ergenzingen auf die Stadt Rottenburg übergegangen.[1]

Einzelnachweise

  1. a b Missbrauchsvorwurf gegen Ergenzinger Pfarrer. Schwäbisches Tagblatt, 12. Mai 2016, abgerufen am 12. Mai 2016.
  2. http://www.tagblatt.de/pu_all/popup.php?bi=Mjk2NzY5Mg==&pageid=12
  3. Schwäbisches Tagblatt, Rottenburger Post vom 15. Mai 2010 - Seite 25 und 37