Liste der Sperrstellen in der Schweiz

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Sperre Wimmis
Bunker Vogelau, Dietikon

Die Liste der Sperrstellen in der Schweiz (französisch Position de barrage, italienisch Sbarramento (difensivo), militärische Abkürzung: Sp Stel) enthält Verteidigungsstellungen vom 13. Jahrhundert bis zum Ende des Kalten Kriegs. Zur Feuerunterstützung der wichtigsten Sperrstellen wurden in der ganzen Schweiz Artilleriewerke erstellt.

Ältere Sperrstellen (Letzinen)

Letzimauer Näfels

Die mittelalterlichen Letzinen bestanden aus Erdwällen, Mauern und Palisaden, die in günstigem Gelände angelegt wurden, damit zahlenmässig unterlegene Verteidiger im Vorteil waren. Zur Zeit der Schlacht bei Morgarten (1315) waren die Zugänge in die Innerschweiz mit Letzinen bei Arth, Rothenthurm, Brünigpass, Renggpass (Pilatus) sowie Palisaden (Schwirren) im Wasser bei Brunnen, Stansstad und Buochs gesichert. Die Letzi bei Morgarten wurde erst 1322 errichtet.[1]

Sperrstellen der Schweizer Armee (Panzersperren)

Eine Sperre oder Sperrstelle ist eine Verteidigungsstellung der Landesverteidigung, die längs einer räumlich begrenzten Angriffsachse den vorstossenden Gegner aufhalten soll. Sie ist primär nach einer Richtung orientiert. Sperrstellen sind Teil der permanenten Kampfinfrastruktur. Sie können Sprengobjekte, Hindernisse, Infanteriebunker und Unterstände, Festungsminenwerfer oder Kombinationen davon sein.[2]

Die Schweizer Armee unterhielt befestigte Sperrstellen mit rund 2.000 Geländerpanzerhindernissen und Infanteriebunkern oder Infanteriekanonenschilde, um diese zu schützen. Während des Zweiten Weltkriegs waren die Bunker mit Panzerabwehr- oder Artilleriegeschützen der Kaliber 4,7 cm und 7,5 cm sowie Maschinengewehren bewaffnet. Die Sperrstellen erhielten Feuerunterstützung durch in der Nähe befindliche Artilleriewerke und Artilleriestellungen.

Mit der Armee 61 wurden die Sperrstellen mit 9 cm Panzerabwehrkanonen und neuen Bunkern wie den Centi- und Vickers Bunkern sowie unterirdischen 8,1 und 12 cm Festungsminenwerfern modernisiert.

Die Sperrstellen befanden sich an der Grenze, bei den Reduiteingängen und bei strategisch wichtigen Engnissen («passage obligé»). Sie wurden vom Festungswachtkorps unterhalten.[3]

Die Sperrstellen wurden grösstenteils mit der Armeereform 1995, die übrigen um 2004 ausser Dienst gestellt. Der Sprengstoff in den Sprengobjekten wurde bis Ende 2014 ausgebaut.[4]

Einige Sperrstellen wurden als Museum zugänglich gemacht oder können auf Anfrage besichtigt werden. Die Sperrstellen sind im Inventar der Kampf- und Führungsbauten (ADAB) nach nationaler**, regionaler* und lokaler Bedeutung eingeteilt:[5]

Sperrstelle Näfels

Aargau

Basel-Landschaft

Basel-Stadt

Bern

Freiburg

Glarus

Graubünden

Jura

Luzern

Neuenburg

Nidwalden

Obwalden

Schaffhausen

Schwyz

Solothurn

St. Gallen

Tessin

Thurgau

Uri

Waadt

Wallis

Zug

Zürich

Literatur

  • Arnold Nüscheler: Die Letzinen der Schweiz. "Mittheilungen" der antiquarischen Gesellschaft, Band 18, Zürich 1872.
  • Max Mittler: Letzinen in der Urschweiz. In: Schauplätze der Schweizer Geschichte, Zürich 1987.
  • Jost Bürgi: Die Letzinen der Urkantone. In: Actes du symposium 1982.[6]
  • Leo Fabrizio: Bunkers. Infolio éditions, Gollion 2004, ISBN 2-88474-008-2. GMS-Anlageliste mit Standorten (PDF; 11 kB)

Weblinks

Commons: Sperrstellen in der Schweiz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise