Liste mit Fachausdrücken zu Porzellan

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Die Liste enthält Fachausdrücke zu Porzellan.

Begriff seit Erklärung
Scherben Bezeichnung für fertig gebranntes Porzellan
Biskuit (italienisch biscotto) unglasiertes mattes Porzellan, zweimal gebrannt
Fahne die umlaufende Randzone des Tellers, die vom Spiegel durch eine Kehle oder den Steigbord getrennt ist
Spiegel die vertiefte Mitte eines Tellers
Konisch gebogener Bereich, der konkav oder konvex sein kann
Fond farbiger Grundton als Hintergrund
Kartusche (französisch cartouche ‚Einfassung‘), eine schildartige Fläche mit reichem Rahmenschmuck
Reserve aus dem farbigen Fond ausgesparte Fläche meist mit Dekor umgeben für Veduten, Porträts, Blumen usw.
Glasur der glänzende durchsichtige Überzug des Porzellans
Aufglasur Malerei auf der Glasur mit Aufglasur-Farben, die einen weiteren Brand erfordert (Muffelbrand)
Muffelfarben auch Aufglasur-Farben genannt, sie werden auf das glasierte Porzellan aufgetragen
Unterglasur Malerei mit Untergasur-Farben, die vor dem ersten Brand aufgetragen werden, es gibt nur wenige geeignete Farben
Muffelbrand bei circa 860° Celsius in ein abgetrennten Raum im Brennofen (Muffel), der die einzelnen Stücke vor Rauch und Flammen schützt[1]
Staffage (französisch) auch Staffierung, Bezeichnung für farbige Bemalung, bei Veduten für hinzugefügte Personen und Tiere
Camaieu Malerei mit Abstufungen einer einzigen Farbe
Grisaille auch Schwarzlotmalerei genannt, Malerei mit nur grauen Abstufungen
Akanthus Ornament aus stilisierten Blättern der Akanthus-Pflanze (Bärenklau)
Laub- und Bandelwerk 1770 Ornamentform des Barock, die in allen folgenden Stil-Epochen verwendet wird
Ozier 1761 (französisch osier ‚Weidengeflecht‘), Relief aus Korbgeflecht, 12-fach unterteilt von geraden Stäben
Neuozier 1775 Relief aus Korbgeflecht mit gewundenen Rippen
Palmetten stilisiertes Ornament aus Palmblättern
Rocaille 1730 (französisch rocaille ‚Muschelwerk‘), C-förmige Ornamente mit gestreiften Muschelrändern, charakteristisch für das Rokoko
Bleu mourant 1784 (französisch sterbendes Blau) Farbton, der auf Wunsch von König Friedrich II. entwickelt wurde
Seladon heller grau-grüner Farbton
Vermicelli-Fond 1770 (französisch vermiculaire ‚wurmartig‘; italienisch vermicello ‚Würmchen‘), Fläche mit feiner wurmartiger Struktur
Chinoiserie ostasiatisches Dekor oder Szene und im Stil europäischer Künstler
Watteaumalerei Malerei im Stil von Gemälden des Malers Antoine Watteau
Weichmalerei 1900 Handels-Bezeichnung für Blumenmalerei im Jugendstil. Vermeidung von grellen Farben.[2]
Glatt glatte Form ohne Reliefdekor[3]
Antikglatt 1790 schlichte Tellerform[4]
Englischglatt 1776 Teller mit 6-fach eingezogenem Rand
Königsglatt 1770 Teller mit Kettenrand und reliefierten Blüten
Neuglatt 1769 Teller mit 12-fach eingezogener Rand, re1iertes Oramentband aus Zacken und kleinen Rocaille-Bögen[5]
Zierat reliefierter Dekor
Antikzierat 1767 Fahne 6-fach unterteilt mit Relief aus Rocaillen, 3 Felder mit reliefierten Blattzweigen[6]
Neuzierat 1763 Reliefdekoration aus Rocaillen und Blattzweigen[7]
Reliefzierat 6-fach eingezogenem Rand, reliefierte Rocaillen aus kleinen Zwickelfeldern mit reliefierten Blumenstäben[8]
Solitaire Frühstücksservice für eine Person
Tête-à-tête Frühstücksservice für zwei Personen, auch Dejeuner genannt

Einzelnachweise

  1. https://www.kpm-berlin.com/manufaktur/porzellan-handwerskunst/ Kapitel: POLIERGOLD, Absatz 2: Text: Der abschließende Brand für die Aufglasurmalerei wird als Muffelbrand bezeichnet (bei circa 860° Celsius). Ein abgetrennter Raum im Brennofen, schützt die einzelnen Stücke vor Rauch und Flammen.
  2. Franka Dietz: Die so genannte Weichmalerei auf Berliner Porzellan um 1900. Heft 222. Keramos, 2013, ISSN 0453-7580, OCLC 888743273, S. 41–52.
  3. Erich Köllmann: Berliner Porzellan. Band I. Klinkhardt & Biermann, Braunschweig 1966, S. 48, 172, 179, 185.
  4. Erich Köllmann/Magarete Jarchow: Berliner Porzellan. Band I. Klinkhardt & Biermann, München 1987, ISBN 3-7814-0264-9, S. 156, 164.
  5. Erich Köllmann/Magarete Jarchow: Berliner Porzellan. Band I. Klinkhardt & Biermann, München 1987, ISBN 3-7814-0264-9, S. 153 f., 164.
  6. Erich Köllmann/Magarete Jarchow: Berliner Porzellan. Band I. Klinkhardt & Biermann, München 1987, ISBN 3-7814-0264-9, S. 153.
  7. Erich Köllmann/Magarete Jarchow: Berliner Porzellan. Band I. Klinkhardt & Biermann, München 1987, ISBN 3-7814-0264-9, S. 163.
  8. Erich Köllmann/Magarete Jarchow: Berliner Porzellan. Band I. Klinkhardt & Biermann, München 1987, ISBN 3-7814-0264-9, S. 149 ff., 162 f.