Living in the Material World

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Living in the Material World
Studioalbum von George Harrison

Veröffent-
lichung(en)

30. Mai 1973 (US),
22. Juni 1973 (UK)

Label(s) Apple Records, EMI Group

Format(e)

LP, MC, CD, Download

Genre(s)

Rock

Titel (Anzahl)

11

Länge

43 min 55 s

Besetzung

Produktion

George Harrison

Studio(s)

Apple Studio, 3 Savile Row, London

Chronologie
The Concert for Bangla Desh
1971
Living in the Material World Dark Horse
1974

Living in the Material World ist das zweite Solo-Studioalbum von George Harrison nach der Trennung der Beatles. Gleichzeitig ist es einschließlich der beiden Instrumental­alben aus den 1960er Jahren und des Livealbums das insgesamt fünfte Album Harrisons. Es wurde am 30. Mai 1973 in den USA und am 22. Juni 1973 in Großbritannien veröffentlicht. 2011 benutzte der Filmemacher Martin Scorsese den Titel des Albums für seine Dokumentation George Harrison: Living in the Material World.

Entstehungsgeschichte

Living in the Material World entstand im Oktober und November 1972 sowie von Januar bis März 1973, als George Harrison nach den Veröffentlichungen von All Things Must Pass und The Concert for Bangla Desh der kommerziell erfolgreichste Ex-Beatles war. Das Album setzte diesen Erfolg fort. Viele Texte der Lieder spiegeln seine religiösen und philosophischen Ansichten wider. So handelt es sich bei Give Me Love (Give Me Peace on Earth) um ein Gebet.[1] Living in the Material World und The Lord Loves the One (That Loves the Lord) wurden von A. C. Bhaktivedanta Prabhupada beeinflusst. Das erste Lied beschreibt den Zustand der physischen Welt aus der Sicht des Autors, der zweite Titel beschreibt die religiösen Überzeugungen von Harrison. The Light That Has Lighted the World bittet um Verständnis für die Veränderungen, die George Harrison vollzogen hat.[2] In Who Can See It blickt der Interpret auf seine letzten Lebensjahre zurück.[3]

Die weiteren Titel des Albums behandeln weltliche Themen: die Klage Paul McCartneys gegen die anderen Beatles (Sue Me, Sue You Blues),[4] ein Rückblick auf das Konzert für Bangladesh (The Day the World Gets ’Round)[5] sowie Liebeslieder (Don’t Let Me Wait Too Long, Be Here Now und That Is All). Bei dem von Phil Spector mitproduzierten Lied Try Some, Buy Some handelt es sich um das originale Aufnahmeband, das von Ronnie Spector im Februar 1971 besungen wurde. George Harrison entfernte die Gesangsspur, verlangsamte das Abspieltempo des Aufnahmebands und sang den Titel neu ein.

Living in the Material World blieb das einzige Album eines Ex-Beatles, das in den Apple Studios aufgenommen wurde. Klaus Voormann, der an den Aufnahmen beteiligt war, äußerte sich allerdings dahingehend, dass die Aufnahmen tatsächlich in Harrisons Heimstudio „F.P.S.H.O.T.“ (eine Abkürzung für Friar Park Studio, Henley-on-Thames) stattfanden.[6]

Im Juni 1973 wurde das Album in den USA mit Gold für 500.000 verkaufter Exemplare ausgezeichnet.[7]

Covergestaltung

Das Album erschien in einem Aufklappcover. Für die Gestaltung des Schallplattencovers war der Designer Tom Wilkes verantwortlich. Wilkes’ Idee war, George Harrisons Aura mit Hilfe der Kirlianfotografie zu fotografieren und dieses Bild für das Cover zu verwenden. Da das zur Verfügung stehende Gerät zu klein war, fiel die Entscheidung, nur die Hände zu fotografieren. Die Fotos wurden in der Abteilung für Parapsychologie der UCLA von Kendall L. Johnson aufgenommen. Das Cover auf der Vorderseite des Albums zeigt auf schwarzem Hintergrund ein Foto von Harrisons linker Hand, der damit während der Aufnahme ein Bild von Krishna bedeckte, das einen Teil der Handfläche einnimmt. Das Cover auf der Rückseite zeigt auf schwarzem Hintergrund ein Foto von Harrisons rechter Hand. Bei der Aufnahme dieses Fotos hatte Harrison seine Hand über drei US-amerikanische Münzen gelegt, zwei Vierteldollar- und eine Ein-Dollar-Münze. Das von Ken Marcus aufgenommene Foto auf der linken Innenseite des Klappcovers zeigt ein Bild, das als Anspielung auf das Gemälde Das Abendmahl von Leonardo da Vinci entstand. Auf dem Rasen eines Anwesens wurde eine Speisetafel aufgebaut, an der Musiker saßen, die an den Aufnahmen für das Album beteiligt waren. Harrison selbst steht in der Mitte der Tafel. Da Gary Wright, auf dem Foto ganz rechts zu sehen, während des Fototermins nicht anwesend sein konnte, wurde sein Gesicht nachträglich in die Aufnahme montiert.[8]

Titelliste

Alle Titel wurden von George Harrison geschrieben.

Seite Eins

  1. Give Me Love (Give Me Peace on Earth) – 3:36
  2. Sue Me, Sue You Blues – 4:48
  3. The Light That Has Lighted the World – 3:31
  4. Don’t Let Me Wait Too Long – 2:57
  5. Who Can See It – 3:52
  6. Living in the Material World – 5:31

Seite Zwei

  1. The Lord Loves the One (That Loves the Lord) – 4:34
  2. Be Here Now – 4:09
  3. Try Some, Buy Some – 4:08
  4. The Day the World Gets ’Round – 2:53
  5. That Is All – 3:43

Wiederveröffentlichungen

  • Die Erstveröffentlichung im CD-Format erschien im Januar 1992. Der CD liegt ein achtseitiges bebildertes Begleitheft bei, das die Liedtexte beinhaltet.
  • Im September 2006 wurde das Album in einer remasterten Version als CD und Vinyl-Langspielplatte mit den zwei Bonusstücken Miss O’Dell und Deep Blue (B-Seite von Bangla Desh; Single aus dem Jahr 1971) veröffentlicht, sowie in einer Deluxe-Edition; als CD mit einer zusätzlichen DVD in einer Pappbox enthalten. Das Remastering erfolgte von Sam Okell und Steve Rooke in den Abbey Road Studios, Projektkoordinator war Allan Rouse. Der CD ist ein 16-seitiges bebildertes (Deluxe-Version: 40-seitiges) Begleitheft beigegelegt, das Informationen von Kevin Howlett zum Album und die Liedtexte beinhaltet.

Die Bonus-DVD hat folgenden Inhalt:

  1. Give Me Love (Give Me Peace on Earth) (aufgenommen im Tokyo Dome, 15. Dezember 1991)
  2. Miss O’Dell (Alternative Version)
  3. Sue Me, Sue You Blues (Acoustic Demo Version)
  4. Living in the Material World
  • Am 19. September 2014 wurde die CD, erneut remastert, mit folgenden Bonustiteln wiederveröffentlicht:
  1. Deep Blue – 3:45
  2. Miss O’Dell – 2:32
  3. Bangla Desh – 3:57
    Das Lied Bangla Desh wurde laut CD-Innencover von Paul Hicks neu abgemischt.

Das Remastering erfolgte von Paul Hicks, Gavin Lurssen und Reuben Cohen in den Lurssen Mastering Studios. Das CD-Album hat ein aufklappbares Pappcover, dem ein sechszehnseitiges bebildertes Begleitheft beigegelegt ist, das Informationen von Kevin Howlett aus dem Jahr 2006 zum Album und die Liedtexte beinhaltet. Die CD befindet sich in einem Innencover, das der Originalinnenhülle des Vinylalbums nachempfunden ist. Das Design stammt von Darren Evans.

Singleauskopplungen

Die Singleauskopplung Give Me Love (Give Me Peace on Earth) / Miss O’Dell [9] erschien am 7. Mai 1973 in den USA und am 25. Mai 1973 in Großbritannien als Vorabauskopplung des Albums und wurde der zweite Nummer-eins-Hit in den Charts der USA für George Harrison. Eine weitere Singleauskopplung aus dem Album erfolgte nicht. Miss O’Dell ist ein weiteres Lied der Aufnahmesessions, dieses humorvolle Lied handelt von der früheren Sekretärin von Apple Records Chris O’Dell.

Die Promotionsingle wurde in den USA wie folgt veröffentlicht: auf der A-Seite befindet sich die Monoversion und auf der B-Seite die Stereoversion der A-Seite der Kaufsingle.[10]

Chartplatzierungen

Jahr Album Chartplatzierungen
DE UK US
1973 Living in the Material World 20 2 1[11]
Jahr Singleauskopplung Chartplatzierungen
DE UK US
1973 Give Me Love (Give Me Peace on Earth) 28 8 1

Sonstiges

  • Don’t Let Me Wait Too Long hatte bereits eine Katalognummer (Apple 1866) erhalten, was darauf schließen lässt, dass eine weitere Singleauskopplung geplant war.[12]
  • Auf der Rückseite des Schallplatten- und CD-Covers wird der „Jim Keltner Fan Club“ beworben, eine Anspielung auf den „Wings Fun Club“, auf den auf der Rückseite des Covers des Albums Red Rose Speedway von Paul McCartney und den Wings hingewiesen wurde.[13]
  • Eine Demoversion des Liedes The Day the World Gets ’Round erschien im Dezember 2011 auf der CD Early Takes: Volume 1.

Literatur

  • Chip Madinger, Mark Easter: Eight Arms To Hold You. The Solo Compendium. 44.1 Productions, Chesterfield, MO, 2000, ISBN 0-615-11724-4 (S. 439–442).
  • Neville Stannard, John Tobler: Working Class Heroes. The History of The Beatles’ – Solo Recordings. Virgin, London 1983, ISBN 0-907080-92-8.
  • CD Begleitheft der 2006 veröffentlichten Deluxe-Edition
  • CD-Begleitheft zur Wiederveröffentlichung 2014

Weblinks

Einzelnachweise

  1. George Harrison: I, Me, Mine. London: Phoenix, 2004. ISBN 0-7538-1734-9. S. 246.
  2. George Harrison: I, Me, Mine. London: Phoenix, 2004. ISBN 0-7538-1734-9. S. 258 und S. 254.
  3. George Harrison: I, Me, Mine. London: Phoenix, 2004. ISBN 0-7538-1734-9, S. 238.
  4. George Harrison: I, Me, Mine. London: Phoenix, 2004. ISBN 0-7538-1734-9. S. 234.
  5. George Harrison: I, Me, Mine. London: Phoenix, 2004. ISBN 0-7538-1734-9. S. 238.
  6. Simon Leng: The Music of George Harrison: While My Guitar Gently Weeps. London: Fire Fly Publishing, 2003. ISBN 0-946719-50-0. S. 92.
  7. Gold-Auszeichnung
  8. Bruce Spizer: The Beatles Solo on Apple Records. New Orleans: Four Ninety-Eight Productions, 2005. ISBN 0-9662649-5-9, S. 256.
  9. 7″-Vinyl-Single: Give Me Love (Give Me Peace on Earth)
  10. Promotion-7″-Vinyl-Single: Give Me Love (Give Me Peace on Earth)
  11. Bruce Spizer: The Beatles Solo on Apple Records. New Orleans: Four Ninety-Eight Productions, 2005. ISBN 0-9662649-5-9, S. 253 f.
  12. Bruce Spizer: The Beatles Solo on Apple Records. New Orleans: Four Ninety-Eight Productions, 2005. ISBN 0-9662649-5-9, S. 254.
  13. Chip Madinger and Mark Easter: Eight Arms To Hold You – The Solo Compendium. 44.1 Productions 2000, ISBN 0-615-11724-4, S. 440.