Logorrhoe
Mit Logorrhoe (die, auch Logorrhö, von altgriechisch
logórrhoia – aus
lógos „Wort, Rede“ und
rhéein „fließen“, fachsprachlich gelegentlich auch Polyphrasie, umgangssprachlich Redesucht, Redefluss, Rededrang) bezeichnet man den zwanghaften Drang eines Patienten beziehungsweise Probanden, sich übermäßig verbal zu vermitteln. Logorrhoe kann bei manchen psychischen Erkrankungen, allerdings auch bei übermäßigem Genuss von Alkohol, Koffein oder anderen Drogen auftreten.
Bei einer Logorrhoe kommt es zu einem nahezu ununterbrochenen und übermäßig schnellen Redefluss. Man unterscheidet inkohärente und kohärente Logorrhoe; bei der inkohärenten Form ist dem Redefluss nicht mehr zu folgen.[1]
Eine Logorrhoe tritt als typischer Zustand bei manischen, paranoiden und schizophrenen Krankheitsbildern sowie bei ängstlich-erregten Psychosen auf. Sie kann auch Symptom einer neurologischen Erkrankung sein. Einer organischen Schädigung des Gehirns im frontalen Bereich wird beispielsweise ein Zustand der allgemeinen Enthemmung zugeschrieben. Ebenso kann eine Wernicke-Aphasie infolge eines Schlaganfalls zu einem sinnentleerten Aneinanderreihen von Wörtern führen.
Weblinks
- Otto Dornblüth in Klinisches Wörterbuch (13./14. Auflage, 1927): Logorrhöe (abgerufen am 24. August 2009)
- Grit König: Wenn die Worte planlos purzeln (Memento vom 8. März 2016 im Internet Archive). Zürcher Oberländer 1. Februar 2008
Einzelnachweise
- ↑ Stuttgarter Zeitung vom 30. Juli 2007: Logorrhoe: Wenn die Wörter planlos purzeln (Memento vom 17. September 2012 im Webarchiv archive.today)