Lolavirus
Lolium-latent-Virus | ||||||||||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||||||||||
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Taxonomische Merkmale | ||||||||||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||||||||||
Lolium latent virus
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Kurzbezeichnung | ||||||||||||||||||||
LoLV | ||||||||||||||||||||
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Die Gattung Lolavirus umfasst derzeit nur ein Pflanzenvirus aus der Familie Alphaflexiviridae, das Lolium-Latenz-Virus (englisch Lolium latent virus, LoLV). Der Gattungsname entstammt der Abkürzung für diese Virusart (Lola). Das 2008 charakterisierte Virus zeigte bei Sequenzanalysen und dem Aufbau seiner Genomstruktur eine Zuordnung zur damaligen Familie Flexiviridae (jetzt Alphaflexiviridae), jedoch war es von den anderen Gattungen der Familie deutlich verschieden, weshalb es in eine eigene monotypische Gattung Lolavirus eingeordnet wurde.
Eigenschaften
Die unbehüllten Virionen des LoLV sind filamentös mit einer Länge von 640 nm und einem Durchmesser von etwa 13 nm. In der elektronenmikroskopischen Aufnahme erscheinen sie fast gerade, was die geringe Flexibilität der Virionen widerspiegelt. Das Virion besteht aus einem helikalen Kapsid, das aus zwei in gleichem molaren Verhältnis vorkommenden Kapsidproteinen (Cp) zusammengesetzt ist. Diese zwei Kapsidproteine (32 und 29 kDA) haben den gleichen C-Terminus, was auf zwei verschiedene Startcodons innerhalb des gleichen Offenen Leserahmens (ORF) schließen lässt. In das Kapsid ist ein einziges lineares Molekül einer einzelsträngigen RNA mit positiver Polarität eingelagert. Beim einzigen bislang vollständig sequenzierten Isolat des Virus (LoLV USA/US1) hat die genomische RNA eine Länge von 7674 Nukleotiden. Im Genom befinden sich wahrscheinlich sechs verschiedene ORFs, wobei der größte Genabschnitt am 5'-Ende (196 Codons) der viralen Polymerase mit Abschnitten für eine Methyltransferase, Helikase und RNA-abhängige RNA-Polymerase zugeordnet werden kann.
Biologische Bedeutung
Das LoLV infiziert über virushaltigen Pflanzensaft verschiedene Süßgräser besonders der Gattung Lolium aber auch einzelne Zweikeimblättrige Pflanzen wie Nicotiana benthamiana. In letzterem verursacht das LoLV eine lokal begrenzte oder systemisch über die gesamten oberirdischen Pflanzenteile ausgedehnte Mosaik-Krankheit. Das LoLV wurde in Gräsern aus West-Europa und Nordamerika nachgewiesen.
Literatur
- A. M. Vaira, C. J. Maroon-Lango, J. Hammond: Molecular characterization of Lolium latent virus, proposed type member of a new genus in the family Flexiviridae. Arch. Virol. (2008) 153(7): S. 1263–1270 PMID 18509590
- A. M. Q. King, M. J. Adams, E. B. Carstens, E. J. Lefkowitz (eds.): Virus Taxonomy. Ninth Report of the International Committee on Taxonomy of Viruses. Amsterdam 2012 ISBN 978-0-12-384684-6 S. 909f
Einzelnachweise
- ↑ a b c ICTV: ICTV Master Species List 2019.v1, New MSL including all taxa updates since the 2018b release, March 2020 (MSL #35)
- ↑ ICTV Master Species List 2018b.v2. MSL #34, März 2019