Lothar Kunz

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Lothar Kunz (* 1. Dezember 1892 in Bärn, Mähren; † 19. Februar 1972 in Schwalbach am Taunus) war ein deutscher Politiker (BdL, SdP, NSDAP, später GB/BHE).

Leben und Beruf

Nach dem Volksschulabschluss besuchte Kunz vier Jahre lang die Mittelschule. Anschließend wechselte er auf die Kadettenschule, besuchte diese ebenfalls für vier Jahre und wurde 1912 aktiver Offizier der Donaumonarchie. Von 1914 bis 1918 nahm er als Soldat am Ersten Weltkrieg teil, zuletzt als Oberleutnant und Kompaniechef. Während des Krieges wurde er verwundet. Bei Kriegsende geriet er in russische Gefangenschaft, aus der er aber fliehen konnte.

Kunz studierte 1919/20 an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Tetschen-Liebwerd. Während der Zeit der Weimarer Republik arbeitete er als Parteisekretär. Seit 1938 war er als Angestellter beim Reichsnährstand tätig. Daneben wirkte er als Leiter der Kreisbauernschaft Bärn.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Kunz im Juli 1945 verhaftet, zunächst in einem Lager interniert und dann als Zwangsarbeiter in den Moraviawerken Mariental bei Olmütz eingesetzt. Im März 1946 wurde er aus der Tschechoslowakei ausgewiesen. Anschließend siedelte er als Heimatvertriebener nach Hessen über. Später war er als geschäftsführender Leiter bei der Treuhandstelle Süd der Nassauischen Siedlungsgesellschaft mbH in Frankfurt am Main tätig.

Partei

Kunz schloss sich in den 1920er Jahren dem Bund der Landwirte in der Tschechoslowakei (BdL), einer sudetendeutschen Bauernpartei an. Er war seit 1921 BdL-Kreisgeschäftsführer Nordmähren-Schlesien und wurde 1926 BdL-Landesgeschäftsführer Mähren-Schlesien. Nach der Annexion des Sudetengebiets durch das Deutsche Reich 1938 wurde der BdL in die von Konrad Henlein geleitete Sudetendeutsche Partei (SdP) eingegliedert, die wiederum später in der NSDAP aufging (Mitgliedsnummer 6.611.874).[1]

Nach seiner Übersiedlung nach Westdeutschland war Kunz Mitbegründer des GB/BHE in Hessen. 1951 wurde er zum Landesvorsitzenden der Partei gewählt.

Abgeordneter

Kunz war von 1935 bis 1938 Mitglied der tschechoslowakischen Nationalversammlung.

Dem Deutschen Bundestag gehörte er von 1953 bis 1957 an. Er war über die Landesliste Hessen ins Parlament eingezogen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Helmut Gewalt: Angehörige des Bundestags / I. - X. Legislaturperiode ehemaliger NSDAP- & / oder Gliederungsmitgliedschaften (Memento vom 3. Januar 2016 im Internet Archive) (PDF-Datei, abgerufen am 19. November 2011; 61 kB).