Luciobarbus bocagei
Luciobarbus bocagei | ||||||||||||
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Luciobarbus bocagei | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Luciobarbus bocagei | ||||||||||||
(Steindachner, 1864) |
Luciobarbus bocagei gehört zu den großen Barbenarten, die nur auf der Iberischen Halbinsel vorkommen. Auf Englisch wird sie Common Iberian Barbel, auf Portugiesisch Barbo-do-Norte oder Barbo Comum und auf Spanisch Barbo Común genannt.[1] Luciobarbus bocagei wurde zu Ehren des portugiesischen Zoologen und Politikers José Vicente Barboza du Bocage benannt.
Beschreibung
L. bocagei unterscheidet sich von L. comizo durch eine kürzere und breitere Kopfpartie und eine andere Morphologie der Rückenflosse. Die Fischart kann bis 80 Zentimeter lang werden.[1] Im Jahr 2007 wurde in den Lagunas de Ruidera, der Quelle des Rio Guadiana ein 11,50 Kilogramm schweres Exemplar gefangen. Weitere Fische im Bereich von 10 bis 12 Kilogramm Körpergewicht stammen aus dem Rio Tajo, Rio Duero, Rio Vouga und Rio Mondego.[2]
Verbreitung
Luciobarbus bocagei ist im Einzugsgebiet des Atlantiks auf der Iberischen Halbinsel in Portugal und Spanien verbreitet. Die Art bevorzugt Mittel- und Unterläufe von Flüssen mit gemäßigter Strömung wie zum Beispiel im Rio Lima, Sado, Duero und Tajo.[1]
Lebensweise
Die beiden sympatrischen Arten Luciobarbus bocagei und Luciobarbus comizo bewohnen unterschiedliche Mikrohabitate, wobei letztere Art Gewässerabschnitte mit weniger Strömung bevorzugt.[1] Luciobarbus bocagei ernährt sich vornehmlich von bodenlebenden Kleintieren, Detritus, Pflanzen auf dem Gewässergrund.[1] Größere Exemplare können aber auch kleinere Fische erbeuten. Die Laichzeit beginnt im späten Frühjahr beziehungsweise frühen Sommer in den Monaten Mai bis Juni auf schnellfließenden Gewässerabschnitten in den Flussoberläufen. Außerhalb der Laichzeit bewohnt die Art ruhige Gewässerabschnitte. Die Männchen sind mit drei Jahren und sieben Zentimeter Körperlänge in der Regel geschlechtsreif, während die Weibchen das doppelte an Zeit benötigen und teilweise erst mit acht Jahren und 20 Zentimeter Körperlänge geschlechtsreif werden. Luciobarbus bocagei gehört mit einem maximalen Alter von 14 Jahren zu den langlebigen Tierarten. Im Vergleich mit anderen europäischen Barben zeichnet sich Luciobarbus bocagei durch ein langsames jährliches Wachstum, Frühreife und hohe Fruchtbarkeit aus.[3]
Systematik
Ursprünglich wurden die Ebro-Barbe (L. graellsii) und die Andalusische Barbe (L. sclateri) als Unterarten von L. bocagei klassifiziert. Vor allem im Mittellauf des Tajo kommt es häufig zu einer Hybridisierung von Barbenarten, zum Beispiel mit der bedrohten Comizo Barbe (L. comizo). Die beiden Arten und ihre Hybriden sind schwer zu unterscheiden, aber L. bocagei hat einen längeren und breiteren Kopf und der letzte unverzweigte Strahl der Rückenflosse hat einen kürzeren gesägten Teil (aber mit dichter gestellten Zacken). Die Hybriden stehen bezüglich der ersten beiden Merkmalen zwischen den Ursprungsarten, beim letzten ähneln sie mehr L. comizo. Die beiden Arten können auch anhand ihrer bevorzugten Mikrohabitate unterschieden werden. L. comizo bewohnt vor allem ruhige Flussabschnitte.[4]
Nutzen
Luciobarbus bocagei ist ein Sportfisch für Angler.[1]
Gefährdungsstatus
Obwohl Luciobarbus bocagei nur in einem relativ kleinen geographischen Gebiet vorkommt, gilt ihre Art laut IUCN nicht als gefährdet.[5]
Weblinks
- Luciobarbus bocagei auf Fishbase.org (englisch)
- Luciobarbus bocagei im natürlichen Habitat im Fluss Tajo (Foto)
- Informationen auf www.eurocarp.es (spanisch)
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Luciobarbus bocagei auf Fishbase.org (englisch)
- ↑ Fishing World Records
- ↑ M. Harrera, C. Fernández-Delgado: The life-history patterns of Barbus bocagei sclateri (Günther, 1868) in a tributary stream of the Guadalquivir River Basin, Southern Spain auf http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1600-0633.1992.tb00006.x/abstract
- ↑ Ana Almodóvar, Graciela Nicola und Elvira Benigno: Natural hybridization of Barbus bocagei x Barbus comizo (Cyprinidae) in Tagus River Basin, Central Spain, 2008, Cybium Bd. 32(2): 99-102 auf http://www.ucm.es/info/zoo/Vertebrados/elvira/Almodovaretal2008.pdf
- ↑ https://apiv3.iucnredlist.org/api/v3/taxonredirect/2584