Ludwig Neidhart

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Ludwig Neidhart (* 4. November 1963 in Bad Waldsee) ist ein deutscher Philosoph, Mathematiker und römisch-katholischer Theologe.

Leben

Neidhart studierte katholische Theologie in Münster und Würzburg, was er 1987 mit dem Diplom abschloss. Nach einer Ausbildung zum EDV-Fachmann studierte er Mathematik mit Nebenfach Physik, was er 2002 mit dem Diplom an der Universität Augsburg abschloss. 2005 wurde er mit der interdisziplinären Arbeit Unendlichkeit im Schnittpunkt von Mathematik und Theologie zum Doktor der Theologie promoviert. Die Arbeit, die von dem Dogmatiker Anton Ziegenaus und dem Differentialgeometer Jost-Hinrich Eschenburg betreut wurde, wurde von mit dem Albertus-Magnus-Preis und dem Pelkhovenpreis ausgezeichnet. 2015 habilitierte er sich in Augsburg im Fach Philosophie mit der Arbeit Gott und Zeit. Er arbeitet als Lehrbeauftragter und Privatdozent am Institut für Philosophie der Universität Augsburg, außerdem als Gymnasiallehrer.

Neidhart hält Vorträge am Internationalen Priesterseminar St. Petrus in Wigratzbad.

Forschungsschwerpunkte

Neidhart forscht vor allem im Bereich der analytischen Philosophie und Wissenschaftstheorie sowie der Philosophie der Mathematik, des Raumes und der Zeit. Dabei steht er im Dialog mit den philosophischen Grundlagen der katholischen Theologie (vgl. natürliche Theologie).

Privates

Neidhart ist verheiratet und hat ein Kind.

Schriften (Auswahl)

  • (mit Jürgen Brandes und Jan Czerniawski): Spezielle und Allgemeine Relativitätstheorie für Physiker und Philosophen. 5. Auflage. Verlag relativistischer Interpretationen, Karlsbad 2022.
  • Einführung in die formale Logik. Editiones Scholasticae, Neunkirchen-Seelscheid 2020 (ludwig-neidhart.de [PDF; abgerufen am 6. September 2022]).
  • Ist das organische Leben zufällig entstanden? In: Kurt Roessler (Hrsg.): Ursprung des Lebens. Bornheim 2020, S. 102–109.
  • Gott, Zeit und Ewigkeit. Eine Verteidigung des klassischen Theismus. In: Kurt Roessler (Hrsg.): Unendlichkeit, Ewigkeit & der Mönch von Heisterbach. Bornheim 2018, S. 77–86.
  • Mathematische Unendlichkeitslehre und ihre Bezüge zu Metaphysik und Theologie. In: Kurt Roessler (Hrsg.): Unendlichkeit, Ewigkeit & der Mönch von Heisterbach. Bornheim 2018, S. 61–69.
  • God and Time. A defense of God's timelessness. Beitrag zur Internationalen Konferenz God, Time and Infinity in Warschau (22.–24.09.2015). In: Miroslaw Szatkowski (Hrsg.): God, Time, Infinity (Philosophical Analysis, Volume 75). De Gruyter, Berlin/Boston 2018, S. 115–129.
  • Gott und Zeit. Habilitationsschrift (= Studien zur systematischen Theologie, Ethik und Philosophie (STEP). Nr. 9). Aschendorff, Münster 2017.
  • Die biblische Urgeschichte. Datierung und Vergleich mit wissenschaftlichen Erkenntnissen. In: Glaube und Denken. Jahrbuch der Karl-Heim-Gesellschaft 24 (2011), S. 177–216 (= Teil 1) und 25 (2012), S. 49–84 (= Teil 2).
  • Der Mensch – Nur ein verschwindender Punkt im Kosmos? In: Stefan Gugerel, Christian Wagnsonner (Hrsg.): Astronomie und Gott? Institut für Religion und Frieden, Wien 2010, S. 119–142.
  • Weltbilder. Von der flachen Scheibe zum pluralen Universum. In: Johann Evangelist Hafner, Joachim Valentin (Hrsg.): Parallelwelten. Christliche Religion und die Vervielfachung der Wirklichkeit. Kohlhammer, Stuttgart, S. 15–31.
  • Mathematische Ergebnisse über Unendlichkeit und ihre Bezüge zu Metaphysik und Theologie. In: Johannes Brachtendorf u. a. (Hrsg.): Unendlichkeit. Interdisziplinäre Perspektiven (Religion und Aufklärung Band 15). Mohr Siebeck, Tübingen 2008, S. 217–232.
  • Unendlichkeit im Schnittpunkt von Mathematik und Theologie. Dissertation, Universität Augsburg. Cuvillier Verlag, Göttingen (1. Auflage 2007; 2., bearbeitete Auflage 2008; 891 S.). Online: Teil 1, Teil 2.
  • Weltbilder und naturwissenschaftliche Weltentstehungstheorien. In: Gerhard Stumpf (Hrsg.): Die Schöpfung im Spiegel von Glaube und Vernunft. Landsberg 2007, S. 9–42.
  • Die „Brüder Jesu“: Hatte Maria mehrere Kinder …? In: Theologisches. Band 37, 2007, S. 393–404.

Weblinks