Ludwig Reuling

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Ludwig Christian Karl Reuling (* 17. Februar 1844 in Worms als Ludwig Carl Reuling[1]; † 2. September 1898 in Mannheim[2]) war ein deutscher Industrieller.

Leben

Reuling war ein Sohn des aus Darmstadt stammenden Chemikers Wilhelm Reuling (1806–1894) und der Louise geb. Küster (1805–1890) aus Groß-Umstadt. Er studierte möglicherweise am Polytechnikum Zürich Ingenieurwissenschaften.[3]

Ludwig Reuling siedelte sich 1866 in Mannheim an und gründete 1868, mit seinem Bruder Eduard,[4] die Firma Gebr. Reuling, Maschinen- und Armaturenfabrik, Eisen- und Metall-Gießerei.[5]

Die von der Firma betriebene Fabrik umfasste mehrere Kupolöfen für Gussstücke bis zu 10 Tonnen Gewicht, eine Metallgießerei, eine Modellschreinerei, eine Armaturenfabrik bis 2000 mm Nennweite und einen Apparatebau. Zum Fertigungsportfolio gehörten unter anderem Hähne und Ventile für chemische Zwecke,[6] homogen verbleite Gefäße und Schlangen, die in dieser Epoche besondere Bedeutung in der Schwefelsäureherstellung hatten, und komplette Hochdruckdampfleitungssysteme, aber auch zum Beispiel Grubenlampen.[7] 1905 lieferte Gebr. Reuling alle Rohrleitungen für die Weltausstellung in Lüttich. Die Firma bestand bis 1939 fort.

Ludwig Reuling war Mitglied der Nationalliberalen Partei und von 1887 bis zu seinem Tod Stadtrat in Mannheim.

Er war mit Karoline, geborene Klingelhöffer, aus Darmstadt verheiratet. Das Ehepaar hatte drei Töchter und einen Sohn.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Geburtsregister Zivilstandsamt Worms, Nr. 31/1844
  2. Sterberegister StA Mannheim, Nr. 1592/1898
  3. In 150 Jahre Corps Rhenania Zürich-Aachen-Braunschweig, 1855–2005. Braunschweig 2005, S. 307, ist ein „C. Reuling“ erwähnt, der am Zürcher Polytechnikum studierte, sich dort 1864 dem Corps Rhenania anschloss und 1868 in Mannheim mit seinem Bruder die Eisengießerei gründete. Vermutlich ist damit Ludwig Reuling gemeint, es könnte sich aber auch um dessen Bruder handeln, über den sonst nichts bekannt ist.
  4. Der Name dieses Bruders, der offenbar nie in Mannheim lebte, wird in der Literatur genannt. (U. Lohse: Die geschichtliche Entwicklung der Eisengießerei seit Beginn des 19. Jahrhunderts. In: Conrad Matschoß (Hrsg.): Beiträge zur Geschichte der Technik und Industrie – Jahrbuch des Vereins Deutscher Ingenieure, 1910, S. 125 (Digitalisat))
  5. Nach anderen Quellen hieß die Firma ursprünglich Arnold & Reuling, Eisen- und Gelbgießerei und wurde 1869 von Georg Arnold (1842–1874) und Ludwig Reuling gegründet.
  6. Personal-Anzeigen und sonstige Ankündigungen. In: Chemiker-Zeitung, 9. Jahrgang, Heft 64, 1885, S. 1148
  7. Grubenlampenausstellung Wilnsdorf 2003 (Memento vom 14. Juni 2009 im Internet Archive)