Ludwig Strackerjan

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Peter Friedrich Ludwig Strackerjan (* 20. August 1825 in Jever; † 4. März 1881 in Oldenburg) war ein deutscher Schriftsteller, Jurist und Politiker.

Leben

Ludwig Strackerjan wurde als Sohn des Oberamtmanns Christian Friedrich Strackerjan (1777–1848) und dessen zweiter Ehefrau Sophie geb. Brünings (1789–1863) in Jever geboren. Der spätere oldenburgische Schulleiter Karl Strackerjan war sein Bruder. Er besuchte das Gymnasium in Oldenburg und studierte ab 1843 Theologie und Jura in Jena. Während seines Studiums wurde er 1843 Mitglied der Burschenschaft auf dem Burgkeller. 1847 bestand er die juristische Abschlussprüfung und trat anschließend in Oldenburg in den Staatsdienst und war als Auditor bei verschiedenen Ämtern des Großherzogtums tätig. Im Februar 1848 wurde er Redakteur bei der „Oldenburgischen Zeitung“, ab 1856 hatte er das Amt eines provisorischen Syndikus inne und redigierte als solcher das „Gemeindeblatt“ Oldenburgs.

Strackerjan wurde im Jahr 1858 Amtsrichter in Oldenburg und 1865 zum Justizrat ernannt. Im Dezember 1872 verließ er den Staatsdienst, um juristisches Mitglied im Direktorium der Oldenburgischen Spar- und Leihbank zu werden.

Bereits seit den 1860er Jahren beschäftigte sich Strackerjan auch mit der Landes- und Kommunalpolitik. Als Vertreter des rechten liberalen Flügels war er Mitglied des Oldenburger Stadtrats. Von 1860 bis 1869 sowie von 1878 bis 1879 war er Abgeordneter des Oldenburgischen Landtags, zuletzt auch als dessen Präsident.[1]

Ludwig Strackerjan verfasste neben volkskundlichen und landesgeschichtlichen Artikeln in Zeitungen und Zeitschriften auch Geschichten rund um Oldenburg sowie Literatur für Kinder. Er legte umfangreiche Sammlungen von Kinderreimen, Rätseln, Sprichwörtern, Sagen und Drehorgelliedern an, die er zum Teil veröffentlichte oder thematisch ordnete. Als sein Hauptwerk gilt die zweibändige Sammlung Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg, deren Material er mittels einer Fragebogenaktion zusammengetragen hatte.

Strackerjan blieb unverheiratet.

Ehrungen

Seit 1927 ist in Oldenburg die Strackerjanstraße nach der Familie Strackerjan benannt.

Werke

Strackerjan Aberglaube und Sagen aus Oldenburg 1 A 001.jpg

Literatur

  • Reinhard Mosen: Karl Strackerjan. In: Jahrbuch des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung. 15, 1889, ISSN 0083-5617, S. 157.
  • Emil Krause: Zur Erinnerung an Karl Strackerjan. In: Osterprogramm der Oberrealschule zu Oldenburg. 1890, S. 25
  • August MutzenbecherStrackerjan, Peter Friedrich Ludwig. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 36, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 489.
  • Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Band 7: Spillmann – Witzmann. 6. völlig neu bearbeitete und stark vermehrte Auflage. Reclam, Leipzig 1913, S. 106f.
  • Hans Friedl: Strackerjan, Peter Friedrich Ludwig. In: Hans Friedl u. a. (Hrsg.): Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg. Hrsg. im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft. Isensee, Oldenburg 1992, ISBN 3-89442-135-5, S. 711f. (Digitalisat, PDF; 13,5 MB).
  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 8: Supplement L–Z. Winter, Heidelberg 2014, ISBN 978-3-8253-6051-1, S. 329.

Weblinks

Wikisource: Ludwig Strackerjan – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. ADB, Bd. 36, S. 489.