Luftangriffe auf Wilhelmshaven

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Während des Zweiten Weltkriegs flogen die Westalliierten 102 Luftangriffe auf Wilhelmshaven, davon waren 16 sogenannte Großangriffe.[1] Zwei Drittel der Gebäude der Stadt wurden dabei zerstört. Aufgrund der zahlreichen (bereits vor dem Krieg erbauten) Luftschutzbunker starben dabei nur 435 Menschen. Wilhelmshaven war die erste deutsche Großstadt, die Ziel britischer Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg wurde.

Angriffe

Den ersten Luftangriff auf Wilhelmshaven flog die britische Luftwaffe (RAF) am 4. September 1939; er richtete nur geringe Schäden an.[2] Am 18. Dezember 1939 unternahm die RAF einen weiteren Luftangriff auf Wilhelmshaven. Die Luftwaffe flog ihren ersten radargeleiteten Abfangeinsatz gegen 22 britische Bomber und schoss über der Deutschen Bucht 12 von 22 Vickers-Wellington-Bombern der RAF ab.[2]

In der Nacht vom 28. Dezember auf den 29. Dezember 1941 flogen RAF-Bomber gleichzeitig Angriffe auf die Städte Wilhelmshaven, Hüls (Stadtteil von Marl[3]) und Emden.[4]

Am 27. Januar 1943 wurde Wilhelmshaven als erste deutsche Stadt von Bomberverbänden der USAAF angegriffen. Flugzeuge des 369. und des 306. US-Bombergeschwaders griffen tagsüber Hafenanlagen und Lagerhäuser an.[5][6] Im Dokumentarfilm The Memphis Belle: A Story of a Flying Fortress[7] wird u. a. dieser Angriff dokumentiert.

Am 15. Oktober 1944 wurde das alte Wilhelmshaven, insbesondere die dicht bewohnte Innenstadt, bei einem RAF-Nachtangriff fast völlig zerstört.[8] Der letzte Luftangriff erfolgte am 30. März 1945.[9][10]

Gedenkstätte

Die meisten Luftkriegstoten wurden in Reihengräbern auf dem städtischen Friedhof in Aldenburg beigesetzt. Dort erinnert seit 1978 ein Mahnmal an die zivilen Bombenopfer der Stadt.

Literatur

  • Markus Titsch: Bunker in Wilhelmshaven. Brune-Mettcker, Wilhelmshaven 2005, ISBN 3-930510-29-4.
  • Friedrich August Greve: Die Luftverteidigung im Abschnitt Wilhelmshaven 1939–1945. Jever 1999. ISBN 978-3-9806885-0-5.
  • Rolf Uphoff: Als der Tag zur Nacht wurde – und die Nacht zum Tage: Wilhelmshaven im Bombenkrieg. Holzberg, Oldenburg 1992, ISBN 3-87358-373-9.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. bunker-whv.de – Angriffe und Statistik, abgerufen am 18. März 2014
  2. a b Adolf Galland [1954]: The First and the Last: The Rise and Fall of the German Fighter Forces, 1938–1945. Ballantine Books, New York 1968 Ninth Printing – paperbound, S. 20,105.
  3. laut einigen Quellen fälschlich Hüls/Krefeld, Angriffsziel war jedoch vor allem das Buna-Werk in Marl, vgl. Hans Vogt, Herbert Brenne: Krefeld im Luftkrieg, 1939–1945. L. Röhrscheid Verlag, Bonn 1986, S. 178.
  4. Campaign Diary. In: Royal Air Force Bomber Command 60th Anniversary. UK Crown. Archiviert vom Original am 7. Dezember 2008.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.raf.mod.uk Abgerufen am 19. März 2009.
  5. Paul Bruppacher: Adolf Hitler und die Geschichte der NSDAP, Teil 2, 1938–1945, S. 399
  6. Walt Lang [1989]: United States Military Almanac. Salamander Books Ltd., London 1998, ISBN 0-517-16092-7, S. 102.
  7. [1] William Wylers Dokumentarfilm, herausgegeben von der Library of Congress
  8. Heimat am Meer Nr. 22/2010: Ein schlimmer Sonntag: Bombenhagel zertrümmerte vieles in Wilhelmshaven. (PDF; 1 MB), abgerufen am 10. März 2013
  9. http://www.luftschutzbunker-wilhelmshaven.de
  10. Letzter Bombenhagel gibt Stadt den Rest