Luis Esteban Kyburg

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Luis Esteban Kyburg (* 22. Januar 1948 in Catamarca)[1] ist Deutsch-Argentinier und ehemaliger Angehöriger des argentinischen Militärs. Ihm werden Menschenrechtsverletzungen während der Militärdiktatur in Argentinien (1976–1983) vorgeworfen.

Werdegang

Kyburg war Leiter der Personal-, Betriebs- und Logistikabteilung der argentinischen Marine auf dem Marinestützpunkt Mar del Plata und auch zweiter Kommandant der Agrupación Buzos Tácticos UT 612, einer Kampfschwimmereinheit. Er wird beschuldigt, während der Militärdiktatur in Argentinien (1976–1983) an der Verschleppung, Folter und Ermordung von 152 Menschen beteiligt gewesen zu sein.[2][3] Von Interpol gesucht, setzte er sich 2012 nach Deutschland ab und lebt in Berlin.[4]

Strafverfolgung

Nachdem Kyburg 2014 in Deutschland allerdings ohne genauen Aufenthaltsort verortet wurde, stellte Argentinien 2015 einen Auslieferungsantrag.[5][6] Da er neben der argentinischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, wird er von den deutschen Behörden nicht ausgeliefert.[7][8] Die deutschen Behörden ermitteln gegen ihn.[5][9] 2018 wurde Kyburg vom Journalisten Toni Hervida ausfindig gemacht, woraufhin sich das Europäische Menschenrechtszentrum ECCHR für den Fall zu interessieren begann.[5] Wolfgang Kaleck, Generalsekretär der ECCHR, kritisierte 2020, dass Luis Kyburgs deutsche Staatsbürgerschaft ihn nicht vor Strafverfolgung schützen sollte.[6]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise