Lukas Burckhardt
Lukas «Cheese» Burckhardt (* 13. Oktober 1924 in Basel; † 3. Mai 2018 ebenda[1]) war ein Schweizer Rechtsanwalt, Politiker (LDP/LPS) und Jazzmusiker.
Leben und Wirken
Burckhardt wuchs in Basel als Sohn des Seidenbandfabrikanten Daniel Rudolf Burckhardt und dessen Ehegattin Esther Louise Burckhardt-Iselin auf. Er absolvierte die Matura am Humanistischen Gymnasium und studierte danach Rechtswissenschaften an der Universität Basel. 1948 heiratete er Marischa Ruperti. 1949 promovierte er in Basel. 1952 absolvierte Burckhardt die Anwaltsprüfung. 1954/55 absolvierte er einen Studienaufenthalt in den USA. 1954 wurde er in Basel stellvertretender Staatsanwalt, 1958 ordentlicher Staatsanwalt. 1960 wurde er zum Präsidenten des Strafgerichts in Basel gewählt. 1962 war er zum Sonderbeauftragten des IKRK im Kongo ernannt worden.
Burckhardt gehörte, traditionell für die Angehörigen der Familie Burckhardt, der Liberal-Demokratischen Partei an. Er war von 1966 bis 1980 als Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt tätig. Nach seinem Rücktritt war Burckhardt als Wirtschaftsberater und Bankratspräsident der Basler Kantonalbank tätig; zudem war er Präsident der Liberalen Partei der Schweiz.
Burckhardt war auch Hobby-Jazzmusiker und spielte Trompete und Kornett. 1943 trat er mit der College Swing Band in Basel auf; bei weiteren Engagements der Band als Tanzorchester in Basel spielte er auch Geige und Akkordeon. Auch war er im Café Java bei Jamsessions mit Remo Rau und Vibraphonist Body Buser zu hören; mit den Hardys nahm er eine erste Schallplatte auf (Jazz und Geistige Landesverteidigung).[2] 1944 gehörte er zum Ensemble Varsity Club, das u. a. einen vollen Monat im Dancing Odeon auftrat. Um 1946 lernte er mit seinen Freunden den Bebop kennen;[3] er begeisterte sich auch für den Modern Jazz und trat 1948 mit dem Swiss All Star Bebop Team beim Jazzfestival in Nizza auf (Schallplatte im gleichen Jahr in der Band von Francis Burger).[2] Mit den Darktown Strutters[4] spielte Burckhardt immer wieder Aufnahmen ein (zuerst 1950), auch mit Wild Bill Davison.[2] Zudem komponierte er Fasnachtsmärsche, etwa den Jeannot Blues zur Eröffnung des Museum Tinguely.[5] Zwischen 1983 und 1995 moderierte er beim Lokalsender Radio Basilisk Jazzsendungen.
Diskographische Hinweise
- Darktown Strutters (1950–1963)
Literatur
- Katharina Huber: Burckhardt, Lukas. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 18. Januar 2005.
- Bruno Spoerri (Hrsg.): Biografisches Lexikon des Schweizer Jazz. CD-Beilage zu: Bruno Spoerri (Hrsg.): Jazz in der Schweiz. Geschichte und Geschichten. Chronos, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0739-6.
Weblinks
- Publikationen von und über Lukas Burckhardt im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek
- Eintrag bei JazzIndex
Einzelnachweise
- ↑ Ex-Finanzdirektor Lukas «Cheese» Burckhardt gestorben, OnlineReports, 5. Mai 2018, abgerufen am 5. Mai 2018.
- ↑ a b c Arild Widerøe: Swiss Jazz Discography 1925–2008
- ↑ Sein Bruder brachte ihm aus New York eine Platte mit Charlie Parker und Dizzy Gillespie mit. Vgl. Bruno Spoerri: Hey! Ba-Ba-Re-Bop kontra Tiger Rag – neue Töne nach dem zweiten Weltkrieg. In: Ders.: Jazz in der Schweiz, hier S. 75.
- ↑ Bereits neben dem Studium entstanden 1948 aus dem Zusammenschluss von Burckhardt, Willy Bosshardt und der Barrelhouse Band die Darktown Strutters (mit Robert Suter, Peter Wyss und Balz Fischer), die lange Jahre die Basler Dixieland-Szene dominierte und immer wieder erfolgreich beim Zürcher Jazzfestival auftrat.
- ↑ Werkverzeichnis (Memento des Originals vom 10. Oktober 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Personendaten | |
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NAME | Burckhardt, Lukas |
ALTERNATIVNAMEN | Burckhardt, Cheese |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Rechtsanwalt, Politiker (LPS) und Jazzmusiker |
GEBURTSDATUM | 13. Oktober 1924 |
GEBURTSORT | Basel |
STERBEDATUM | 3. Mai 2018 |
STERBEORT | Basel |