Mäusebohrer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Ein Mäusebohrer ist ein historisches Werkzeug der Landwirtschaft, mit deren Hilfe Feldmäuse bekämpft wurden. Mit dem Mäusebohrer wurden dicht neben den Mäuselöchern oder auf erkennbaren Laufwegen der Mäuse etwa 60 cm tiefe Löcher mit einem Durchmesser von 12 bis 18 cm in den Acker gebohrt. Diese Löcher wurden mit einem sogenannten Stämpfel[1] (einem zylinder- oder walzenförmigen Holzstab gleichen Durchmessers) ausgestampft, womit die Wände geglättet und der Boden verfestigt wurde, um eine Flucht der Mäuse aus diesem Loch zu erschweren. Feldmäuse, die in diese Löcher hineinfielen, sollen sich eher gegenseitig gefressen haben, anstatt Fluchtröhren zu graben.[2] Bei der Anwendung im Garten wurde empfohlen, diese Löcher regelmäßig zu kontrollieren und die hineingefallenen Mäuse mit einem kleinen eisernen Spieß oder einer speziellen Gabel mit langem Stiel zu töten.[3]

Einzelnachweise

  1. Schlumperger, Abraham; Schlumperger, Maria: Verzeichnis der in der Werkzeug- und Modell-Sammlung des Königlich Württembergischen land- und forstwirthschaftlichen Institutes zu Hohenheim enthaltenen Gegenstände, Stuttgart 1842, S. 15, (online).
  2. Brehm's Thierleben im Projekt Gutenberg-DE Band „Die Säugethiere 1“, Kapitel 11 „Feldmaus“ online.
  3. Zeitschrift Der Lehrmeister in Garten und Kleintierhof, 18. Jahrgang, Heft 46, 24. Oktober 1920, S. 395.