Münchner Kirchenzeitung

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Münchner Kirchenzeitung
Logo Münchner Kirchenzeitung ab 2021
Beschreibung Abonnement-Wochenzeitung
Verlag Sankt Michaelsbund
Erstausgabe 5. Januar 1908
Erscheinungsweise wöchentlich
Verkaufte Auflage 14.587 Exemplare
(IVW 2/2022, wöchentlich)
Chefredakteure Elmar Pabst
Florian Ertl[1]
Herausgeber Bernhard Kellner[1]
Weblink www.muenchner-kirchenzeitung.de

Die Münchner Kirchenzeitung ist die katholische Wochenzeitung im Erzbistum München und Freising.

Inhaber und Verleger der als Bistumsblatt im Auftrag des Erzbischöflichen Ordinariats herausgegebenen, 28 Seiten umfassenden Wochenzeitung ist der Diözesanverband des Sankt Michaelsbundes. Herausgeber ist Bernhard Kellner, Leiter der Stabsstelle Kommunikation im Erzbischöflichen Ordinariat und Pressesprecher der Erzdiözese München und Freising. Als Beilage beinhaltet die Kirchenzeitung den Kirchenanzeiger für München und Rosenheim.

Inhaltlich geht es um die Berichterstattung über das Leben der Kirche und der Christen heute. Die Kirchenzeitung ordnet das Geschehen vor Ort in den Regionen, in Oberbayern und der Welt ein. Sie bietet Glaubens- und Lebenshilfe, Platz für unterschiedliche Meinungen sowie Themen rund um Kultur, Bildung und Soziales.

Redaktions- und Vertriebsräume in der Herzogspitalstraße (1. Stock)

Geschichte

Die erste Ausgabe des von Münchner Stadtpfarrern gegründeten und herausgegebenen „Wochenblatts für die katholischen Pfarrgemeinden Münchens“ – so hieß die Kirchenzeitung ursprünglich – trägt das Datum vom 5. Januar 1908. Was auf acht kleinen Seiten begann, wuchs und gedieh – seit Juli 1910 unter dem Dach des „Katholischen Preßvereins für Bayern“, des heutigen Sankt Michaelsbunds. Schon bald gab es erste Fotos und Anzeigen. Seit 1919 dann nannte sich das Blatt „Münchener Katholische Kirchenzeitung“, seit 1935 war es das Bistumsblatt der ganzen Erzdiözese München und Freising. Prägende Gestalten der ersten Jahrzehnte waren die Prälaten Ludwig Müller und Simon Irschl, einer ihrer erfolgreichsten Werber der selige Pater Rupert Mayer.

Während der NS-Zeit wurde der Hauptschriftleiter der Kirchenzeitung und spätere Prälat Michael Höck wegen seiner Artikel für vier Jahre im KZ Dachau interniert. Nach vielen Schikanen und Problemen mit der Papierlieferung durfte die Kirchenzeitung von 1940 bis 1945 nicht mehr erscheinen. Die Zulassungsnummer sechs der Nachrichten-Kontrolle der Militär-Regierung spricht für die Vertrauenswürdigkeit der Verantwortlichen nach dem Krieg. Da sind zuerst für kurze Zeit der bayerische Dichter Alois Johannes Lippl und der Salesianerpater Edmund Johannes Lutz. Dann aber schon bald und für gute 20 Jahre Monsignore Lorenz Freiberger, der die Zeitung durch sein journalistisches Geschick weit nach vorn bringt, manchmal sogar zum politischen Tagesgespräch macht.

Mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil und seinen Folgen werden gesellschaftliche Themen in der Kirchenzeitung wichtiger. Auch das Selbstverständnis wird stärker diskutiert. Die für guten Journalismus notwendige Unabhängigkeit einerseits und die im speziellen Kontext unverzichtbare Loyalität andererseits haben der Münchner Kirchenzeitung bis heute einen guten Ruf verschafft. Seit 1972 kürzt sich die Zeitung MKKZ ab, ihr Layout ist kleinteiliger geworden. Verantwortung tragen für einige Jahre Georg Thurmair, der bis heute einen Namen als Dichter von Kirchenliedern hat, und für lange Zeit Hans-Georg Becker sowie Johannes Schießl. Als weitere Namen sind zu nennen: Karl Wagner, Hannes Burger und – wenn auch nur in seinen Anfängen – Herbert Riehl-Heyse.

Seit 1991 heißt die MKKZ wieder Münchner Kirchenzeitung. 1997 hält erstmals Farbe Einzug, zuerst nur auf dem Titel, ab 2000 auf vier Seiten und seit 2008 auf allen Seiten.

Heute produziert die Redaktion der Kirchenzeitung auch weitere Medien wie das Mia Magazin, ein Produkt im modernen Zeitschriftenformat zu aktuellen Themen. Seit 2013 gibt es die Münchner Kirchenzeitung außerdem auch digital als ePaper. Unter dem Stichwort „Michaelsbund“ ist die App des Michaelsbundes sowohl bei Apple als auch bei Google zu finden und präsentiert alle Printprodukte des Medienhauses: Die Münchner Kirchenzeitung und das Mia-Magazin, aber auch die bibliothekarische Fachzeitschrift Treffpunkt Bücherei sowie die Rezensionszeitschriften Bayern im Buch und Buchprofile.

Schriftleiter / Chefredakteure

  • Theodor Becker (1908–1918)
  • Franz Meisl (1919–1921)
  • Justin Maag (1921–1923)
  • Ludwig Müller (1923–1933)
  • Utto Bottländer (1934)
  • Winfrid von Pölnitz (1934)
  • Willibald Mathäser (1934)
  • Michael Höck (1934–1935 und 1936–1937)
  • i. V. Michael Gerhauser (1935–1936)
  • Simon Irschl (1937–1938)

Literatur

  • Johannes Schießl: Linien im Wandel. Ein Streifzug durch 100 Jahre Münchner Kirchenzeitung. In: Münchner Kirchenzeitung, Ausgabe 2 vom 13. Januar 2008, Seiten 16+17.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Redaktion, auf michaelsbund.de