MATE Desktop Environment

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
MATE Desktop Environment

Logo
Bildschirmfoto von Ubuntu Mate 16.04
MATE 1.12
Basisdaten

Entwickler Perberos und andere
Erscheinungsjahr 2011
Betriebssystem Unixoide Systeme mit X11
Kategorie Desktop-Umgebung
Lizenz GPL, LGPL (Freie Software)
deutschsprachig ja
mate-desktop.org

MATE ist eine freie Desktop-Umgebung für unixoide Systeme wie z. B. Linux. MATE entstand 2011 als Abspaltung der Desktop-Umgebung Gnome 2. Der Name leitet sich von der Mate-Pflanze ab[1] (spanisch yerba mate), wurde aber auch mit der Interpretation als rekursives Backronym MATE Advanced Traditional Environment belegt.

Geschichte

Nach Gnome 2 wurde Gnome 3 entwickelt und das Bedienkonzept stark verändert. Viele Benutzer wollten die bewährten Bedienmechanismen von Gnome 2 beibehalten, nur wurde Gnome 2 nicht mehr weiterentwickelt und nicht länger mit Sicherheitsentwicklungen weitergepflegt. Aus Unzufriedenheit darüber ist in der Folge das MATE-Projekt entstanden, dessen Mitwirkende sich dann der Gnome 2-Desktopumgebung angenommen haben. Mit dem Konfigurationswerkzeug MATE Tweak (eine Abspaltung des mintTools mintDesktop)[2] lassen sich verschiedene vordefinierte Kombinationsvarianten für Panel und Menu auswählen.

Versionsgeschichte

1.0
Erstveröffentlichung nach Vorstellung im Arch-Linux-Forum im Juni 2011.[3]
1.2
Alle Konflikte mit dem generellen Gnome wurden behoben; alle Konfigurationsdateien wurden nach ~/.config/mate verschoben.[4]
1.4
Die Integration von mate-keyring wurde verbessert; Dateimanager wurde verbessert.[5]
1.6
Systemd-logind-Unterstützung wurde verbessert; Dateimanager wurde verbessert.[6]
1.8
verbessert wurden: Dateimanager, Panel (Desktopleisten), Dokumentation, Bildschirmschoner, Applets (Zusatzprogramme), Übersetzungen, Programmcode; Fenstermanager lässt Fenster einrasten; optionaler Fenstermanager Metacity wird unterstützt; Diashow des Bildbetrachters zeigt Bilder auch in zufälliger Reihenfolge; Blueman wird als Bluetoothgrundlage verwendet; Befehls-Applet wurde hinzugefügt; Programm für online-Textveröffentlichung wurde hinzugefügt (für paste.mate-desktop.org); Installationspakete wurden ersetzt; Fehler wurden beseitigt.[7]
1.10
Die Portierung auf Gtk+ 3 ist weiter vorangetrieben worden und ist nun in einer experimentellen Form verfügbar: damit ist jede MATE-Komponente derzeit mit Gtk+ 2 oder mit Gtk+ 3 kompilierbar. Der Dateimanager Caja hat einen Erweiterungsmanager erhalten: Mit ihm ist es Anwendern möglich, Plugins zur Laufzeit hinzuzufügen und diese zu aktivieren oder zu deaktivieren. Libmatemixer, eine Audio-Mixer-Objektcodebibliothek kommt neu zur Desktop-Umgebung hinzu; der Dokumentenbetrachter Atril beherrscht mit der neuen Version das eBook-Format ePub. Diverse Speicherlecks sind mit der neuen Version beseitigt worden.[8][9]
1.12
Verbesserungen der GTK3-Unterstützung inklusive GTK 3.18, sowie in Multitouch, Natural Scrolling, Multi Monitor, Power Applet, Screensaver (Deaktivierung während Videowiedergabe), und systemd. Unterstützung von win32 und osx wurde entfernt.[10]
1.14
Verbesserungen der GTK3-Unterstützung inklusive GTK 3.20-Unterstützung aller MATE-Themes.[11]
1.16
Verbesserungen der GTK3-Unterstützung inklusive GTK 3.22, Portierung von Anwendungen von GApplication zu GTKApplication.[12]
1.18
Unterstützung nur noch von GTK3+[13]
1.20
Unterstützung von HiDPI.[14]
1.22
Unterstützung von Wayland für das Panel.[15]
1.24
Verbesserungen von Eye of MATE und des Panels für Wayland und HiDPI.[16]
1.26
Verbesserung der Wayland-Unterstützung, Einführung weiterer Optionen wie Do-Not-Disturb, Bildschirmskalierung; Optimierung von Atril für große Dateien; neu ist auch ein Wiki mit Hilfestellungen für neue Entwickler.[17]

Übernommene Programme

Neben der eigentlichen Desktopumgebung wurden auch die Systemanwendungen von Gnome 2 übernommen und in hauptsächlich spanische Begriffe umbenannt.

  • Caja (Box, Kiste, Gehäuse) – Dateimanager (von Nautilus)
  • Pluma (Schreibfeder, Federkiel) – Texteditor (von Gedit)
  • Eye of MATE (kurz EoM) – Bildbetrachter (von Eye of GNOME)
  • Atril (Lesepult) – Dokumentenbetrachter (von Evince)
  • Engrampa (Hefter) – Archivverwalter (von File Roller)
  • MATE Terminal – Terminalemulation (von GNOME Terminal)
  • Marco ((Fenster-)Rahmen) – Fenstermanager (von Metacity)
  • Mozo (Kellner) – Menüeditor (von Alacarte)

Linux-Distributionen

Mate ist in einigen Linux-Distributionen enthalten. Die offizielle Website listet verschiedene Distributionen von Arch Linux bis Void Linux auf.[18] Die dedizierte Distribution Ubuntu MATE gibt es ab der Ubuntu-Version 14.04 LTS.[19] Die für Linux Mint entwickelten MintTools wie z. B. das Startmenü MintMenu stehen auch anderen Distributionen zur Einbindung in MATE zur Verfügung.

Siehe auch

Weblinks

Commons: MATE Desktop Environment – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. mate-desktop.org
  2. https://github.com/ubuntu-mate/mate-tweak
  3. https://bbs.archlinux.org/viewtopic.php?id=121162
  4. MATE 1.2 released. Abgerufen am 31. März 2013.
  5. MATE 1.4 released. Abgerufen am 31. März 2013.
  6. MATE 1.6 released. Abgerufen am 31. März 2013.
  7. MATE 1.8 released. Abgerufen am 11. März 2014.
  8. Mirko Lindner: Mate 1.10 freigegeben. www.pro-linux.de-Internetportal, 15. Juni 2015
  9. MATE 1.10 released. Abgerufen am 11. Juni 2015.
  10. MATE 1.12 released. Abgerufen am 5. November 2015.
  11. MATE 1.14 released. Abgerufen am 17. Mai 2016.
  12. MATE 1.16 released. Abgerufen am 19. Oktober 2016.
  13. https://mate-desktop.org/blog/2017-03-13-mate-1-18-released/
  14. https://mate-desktop.org/blog/2018-02-07-mate-1-20-released/
  15. MATE 1.22 released. Abgerufen am 28. März 2019.
  16. MATE 1.24 released. Abgerufen am 17. August 2021.
  17. MATE 1.26 released. Abgerufen am 22. August 2021.
  18. MATE Desktop Environment
  19. Download Ubuntu MATE Team