MLW RS-18

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MLW RS-18
CN 3107 (MLW RS-18 in leichter Ausführung mit kurzen Drehgestellen ohne Sekundärfederung) in der London Station (Ontario) im Juli 1966
CN 3107 (MLW RS-18 in leichter Ausführung mit kurzen Drehgestellen ohne Sekundärfederung) in der London Station (Ontario) im Juli 1966
Nummerierung: CN: 3615–3745, 3830–3893, 3100–3129
CP: 8729–8800
PGE: 587–599, 614–626, 628–630
WABL: 901–911
CFC: 101–108
CVRD: 208-2–208-4
RS: 24–25
QIT: 6
Anzahl: gesamt: 351
CN: 225
CP: 72
PGE: 29
WABL: 11
CFC: 8
CVRD: 3
RS: 2
QIT: 1
Hersteller: ALCO bei Montreal Locomotive Works
Baujahr(e): 1956–1968
Ausmusterung: bis heute
Achsformel: Bo'Bo'
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Kupplung: 17.370 mm
Länge: 16.030 mm
Höhe: 4.400 mm
Breite: 3.090 mm
Drehzapfenabstand: 9.450 mm
Drehgestellachsstand: 2.470 / 2.870 mm (je nach Ausführung)
Leermasse: 95,9 t
Dienstmasse: 102,9 t
Reibungsmasse: 102,9 t
Radsatzfahrmasse: 25,7 t
Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h
Stundenleistung: 1.340 kW (1.820 PS)
Anfahrzugkraft: 260 kN
Dauerzugkraft: 240 kN
Treibraddurchmesser: 1.020 mm
Motorentyp: ALCO 251B
Motorbauart: 1 × 12-Zylinder-V-Dieselmotor mit Abgasturbolader und Ladeluftkühlung, 4-Takt, wassergekühlt
Nenndrehzahl: 400–1000 min−1
Leistungsübertragung: elektrisch
Tankinhalt: 4.550 l Dieselkraftstoff
Anzahl der Fahrmotoren: 4 × Gleichstrom-Synchronmotor GE 752
Antrieb: ein 12-Zylinder-Dieselmotor in V-Bauform (ALCO 251B) treibt einen Gleichstromgenerator (GE GT-581) an, welcher die vier elektrischen Fahrmotoren (GE 752) mit Strom versorgt
Übersetzungsverhältnis: 4,1 : 1
Lokbremse: Druckluftbremse, teilweise elektrodynamische Bremse
Zugbremse: Druckluftbremse
Zugheizung: teilweise Dampfheizung
Steuerung: Mehrfachtraktionssteuerung
Kupplungstyp: Janney-Kupplung

Die MLW RS-18 war eine dieselelektrische Lokomotive, die von ALCo ab 1956 für verschiedene kanadische Bahngesellschaften gebaut wurde.

Entwicklung

Anfang der 1950er Jahre begann in Kanada die umfangreiche Umstellung des Triebfahrzeugparks von Dampf- auf Diesellokomotiven.

In dieser Zeit entstand unter anderem die Baureihe RS-18, welche vom US-amerikanischen Lokomotivhersteller ALCO bei den Montreal Locomotive Works (kurz MLW) von 1956 bis 1968 in rund 350 Exemplaren gebaut wurde.

Einsatz

Die Lokomotiven waren in erster Linie für den Rangier- und Personenzugdienst auf kürzeren Strecken konzipiert, konnten aber auch in Mehrfachtraktion vor schweren Güterzügen eingesetzt werden, wofür alle Loks eine Mehrfachtraktionssteuerung erhielten. Um im Winter Personenzüge beheizen zu können, verfügten einige Loks über einen Dampfheizkessel. Eine elektrische Heizung wurde auch später nie nachgerüstet, obwohl die letzten RS-18 erst nach dem Jahr 2000 aus dem Personenzugdienst ausschieden.

Konstruktion

Die mittelschweren Diesellokomotiven hatten einen geschweißten Stahlrahmen mit einer Länge von rund 16 Metern, welcher auf zwei zweiachsigen Schwanenhalsdrehgestellen mit Drehzapfen auflag. Je nach Bauserie hatten diese einen Achsstand von 2,5 oder 2,9 Metern.

Die längere Drehgestellbauart besaß Blattfedern als Sekundärfederung, um die Radreifen und Gleise zu schonen, da die Loks dieser Bauserien schwerer waren. Bei den leichteren Loks mit den kürzeren Drehgestellen verzichtete man auf eine Sekundärfederung, da diese nicht für ein sicheres Fahrverhalten notwendig war.

Die Aufbauten auf dem Rahmen bestanden aus einem langen und einem kurzen Maschinenraum mit Seitenumlauf, die durch das Führerhaus getrennt waren. Im langen Maschinenraum befand sich ganz vorn die Kühlanlage mit einem großen Kühlerlüfter auf dem Dach, dahinter der Gleichstromgenerator und zwischen diesem und dem Führerhaus der V-12-Zylinder-Dieselmotor.

Unter dem großen Dieselmotor waren an der Unterseite des Rahmens zwischen den Drehgestellen der Dieseltank und die Hauptluftbehälter der Druckluftbremsanlage angebracht.

Auf Kundenwunsch erhielten viele RS-18 eine elektrodynamische Widerstandsbremse, um auf Bergstrecken die Klotzbremse nicht abzunutzen. Die Heizwiderstände für diese Zusatzbremse befanden sich auf dem Dach des langen beziehungsweise im Inneren des kurzen Maschinenraums. Auch andere Hilfsaggregate wie der Luftpresser oder der Dampfheizkessel waren hinter dem Führerhaus im kleinen Maschinenraum untergebracht.

Die recht hohe Zugkraft von 260 kN bei einer Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h wurde dadurch erreicht, dass sich die Rotoren der elektrischen Fahrmotoren mit der vierfachen Geschwindigkeit der Achsen drehten.

Weblinks

Commons: MLW RS-18 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien