MM49PE

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MM49PE
Kongen
Schiffsdaten
Land Norwegen Norwegen
Schiffsart Doppelendfähre
Reederei Norled, Bergen
Bestellung 26. Oktober 2007
Entwurf Multi Maritime, Førde
Bauwerft STX France Lorient, Saint-Nazaire
Bauzeitraum 2008 bis 2009
Gebaute Einheiten 3
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
49,80 m (Lüa)
48,60 m (Lpp)
Breite 12,10 m
Seitenhöhe 5,25 m
Tiefgang max. 3,25 m
Vermessung 1125 BRZ / 364 NRZ
 
Besatzung 4
Maschinenanlage
Maschine 2 × Leroy-Somer-Elektromotor
Maschinen-
leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat
1.300 kW (1.768 PS)
Dienst-
geschwindigkeit
10,5 kn (19 km/h)
Propeller 2 × Schottel-Propellergondel
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 150 tdw
Zugelassene Passagierzahl 600
Sonstiges
Klassifizierungen DNV

MM49PE bezeichnet einen Schiffstyp von Doppelendfähren der norwegischen Reederei Norled.

Geschichte

Die Fähren wurden 2009 auf der französischen Werft STX France Lorient in Saint-Nazaire für die Reederei Tide Sjø gebaut. Aus dieser ging Anfang 2012 die Reederei Norled hervor.[1] Die Baukosten der Schiffe beliefen sich auf rund 45 Mio. Euro. Sie verkehren über den Oslofjord zwischen Oslo (Aker Brygge) und Nesoddtangen. Die ersten beiden Fähren wurden am 1. Juli 2009 in Dienst gestellt, die dritte folgte Anfang August 2009.[2][3][4] Die Fähren ersetzten auf der Strecke drei altere Fähren, die von der Nesodden-Bundefjord Dampskibsselskap betrieben wurden.[5] Die Fährverbindung war von Tide Sjø übernommen worden.

Der Schiffsentwurf stammte vom norwegischen Schiffsarchitekturbüro Multi Maritime in Førde.[6] Die Fähren gelten als die ersten gasbetriebenen Passagierfähren weltweit.[7]

Beschreibung

Die Schiffe wurden mit einem gaselektrischen Antrieb gebaut. Zwei Leroy-Somer-Elektromotoren mit jeweils 650 kW Leistung wirken auf jeweils eine Schottel-Propellergondel mit Twin-Propellern an den beiden Enden der Fähren. Für die Stromerzeugung standen zwei Mitsubishi-Gasmotoren (Typ: GS6R) mit jeweils 320 kW Leistung zur Verfügung, die zwei Leroy-Somer-Generatoren antrieben. Die Fähren wurden 2019 auf elektrischen Antrieb umgebaut. Dafür wurden die Mitsubishi-Gasmotoren und die von ihnen angetriebenen Generatoren entfernt und Akkumulatoren mit einer Kapazität von 2034 kWh für die Stromversorgung installiert.[8][9][10] Diese werden am Anleger in Oslo über eine Ladeeinrichtung mit 3000 kW Leistung geladen.[11] Die beiden zusätzlich zu den von den Gasmotoren angetriebenen Generatoren verbauten und von Scania-Dieselmotoren (Typ: D116 55M02P) mit jeweils 420 kW Leistung angetriebenen Leroy-Somer-Generatoren blieben erhalten.[5][12] Durch den Antrieb mit Flüssigerdgas entstanden im Vergleich zu Dieselkraftstoff rund 70 Prozent weniger Stickoxide und rund 32 Prozent weniger Kohlenstoffdioxid.[7] Die Dieselmotoren werden bei Bedarf mit Biodiesel betrieben.[13]

Die Aufenthaltsräume für Passagiere mit Sitzgelegenheiten sind auf zwei Decks untergebracht. Auf dem Hauptdeck befindet sich ein Kiosk. Das Hauptdeck ist an den Enden nach oben offen. Auf dem darüberliegenden Deck gibt es ebenfalls offene Decksbereiche. Hier befinden sich Sitzbänke. Das Hauptdeck ist an den Enden über herunterklappbare Rampen zugänglich. Das Steuerhaus ist mittig auf die Decksaufbauten aufgesetzt. Die Passagierkapazität wird von Norled mit 600 Personen angegeben.[14]

Der Rumpf der Schiffe ist eisverstärkt (Eisklasse B).

Schiffe

MM49PE
Bauname Baunummer IMO-Nummer Kiellegung
Stapellauf
Ablieferung
Spätere Namen und Verbleib
Tidekongen[2] 834 9481166 2. Juni 2008
11. Februar 2009
18. Juni 2009
2012: Kongen
Tidedronningen[3] 835 9481192 12. Juni 2008
12. März 2009
30. Juni 2009
2012: Dronningen
Tideprinsen[4] 836 9481207 13. November 2008
25. April 2009
15. Juli 2009
2012: Prinsen

Die Schiffe fahren unter der Flagge Norwegens, Heimathafen ist Stavanger.

Weblinks

Commons: MM49PE – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Arvid Berentsen: Tide Sjø blir Norled, Stavanger Aftenblad, 30. November 2011. Abgerufen am 4. Oktober 2021.
  2. a b Kim Idar Giske: Tidekongen (06/2009), Maritimt Magasin, 26. Juni 2009. Abgerufen am 19. Oktober 2021.
  3. a b Kim Idar Giske: Tidedronningen (09/2009), Maritimt Magasin, 1. Oktober 2009. Abgerufen am 19. Oktober 2021.
  4. a b Kim Idar Giske: Tideprinsen (10/2009), Maritimt Magasin, 10. November 2009. Abgerufen am 19. Oktober 2021.
  5. a b M/S «Tidekongen» – «Tidedronningen» – «Tideprinsen», Skipsrevyen. Abgerufen am 19. Oktober 2021.
  6. MM49PE, Multi Maritime. Abgerufen am 19. Oktober 2021.
  7. a b Asbjørg Giske: Tide Sjø skal døpe fem nybygg samtidig i Oslo, Maritimt Magasin, 27. August 2009. Abgerufen am 19. Oktober 2021.
  8. MS Kongen, Corvus Energy. Abgerufen am 19. Oktober 2021.
  9. MS Dronningen, Corvus Energy. Abgerufen am 19. Oktober 2021.
  10. MS Prinsen, Corvus Energy. Abgerufen am 19. Oktober 2021.
  11. Tore Stensvold: 150 ansatte har jobbet med utskiftningen: Nå går Nesodden-fergen på strøm, Teknisk Ukeblad, 2. September 2019. Abgerufen am 19. Oktober 2021.
  12. LNG smoothes Oslo fjord crossing, Riviera Maritime Media, 11. November 2013. Abgerufen am 19. Oktober 2021.
  13. Båtene på Nesoddsambandet blir elektriske i 2019, Norled. Abgerufen am 19. Oktober 2021.
  14. Informasjon om hurtigbåter i Norled, Norled. Abgerufen am 19. Oktober 2021.