Machbuba

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Machbuba. Zeitgenössisches Gemälde um 1840
Totenmaske von Machbuba

Machbuba, zunächst Ajiamé genannt, ursprünglich Bilillee (* vermutlich um 1825 in Äthiopien; † 27. Oktober 1840 in Muskau), wohl vom Volk der Oromo, war eine minderjährige Sklavin, die Fürst Hermann von Pückler-Muskau 1837 in Kairo kaufte. In einem Brief an seine Gemahlin Lucie bezeichnete er sie als „Maitresse“.[1]

Machbubas Grab mit Gedenkkreuz

Etymologie

Der Name Machbuba (محبوبة /

maḥbūba

) bedeutet auf Arabisch Geliebte oder Liebling. Ajiamé oder auch Agiamé ist vom ebenfalls arabischen Begriff ʿaǧamī abgeleitet.[2]

Grabstätte

Machbubas Grab, auf dem ein gebrochenes Herz liegt, ist auf dem evangelischen Kirchfriedhof in Bad Muskau erhalten geblieben. Am 23. April 2004 besuchte der äthiopische Botschafter in Deutschland Hiruy Amanuel das Grab. Im September 2017 besuchte der Schriftsteller Asfa-Wossen Asserate das Machbuba-Grab und enthüllte ein äthiopisches Gedenkkreuz.[3] Die Widmung lautet: „Ad Gloriam Dei et in Memoriam Sinceram Machbubae Compatriotae Asfa-Wossen Asserate Aethiopiae Princeps.“ (Zur Ehre Gottes und zum aufrichtigen Gedenken an die Landsmännin Machbuba von Asfa-Wossen Asserate, Prinz von Äthiopien).[4]

Literatur

  • Eckart Kleßmann: Fürst Pückler und Machbuba. Rowohlt, Berlin 1998, ISBN 3-87134-270-X.
  • Johannes Paul: Machbuba. In: Abenteuerliche Lebensreise: Sieben biographische Essays. Köhler, Minden 1954, DNB 453715508, S. 237–240.
  • Ernst Probst: Machbuba. Die Sklavin und der Fürst. GRIN, München 2010, ISBN 3-640-62297-9.

Weblinks

Commons: Machbuba – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ludmilla Assing: Fürst Hermann von Pückler-Muskau. Eine Biographie. Zweite Hälfte. Wedekind & Schwieger, Berlin 1874 (Nachdruck: Hoffmann und Campe, Hamburg 2004, Band 1 ISBN 3-487-12029-1; Band 2 ISBN 3-487-12030-5). S. 118 f. („[…] ich bin ein Türke, leider aber ein Alter, der Maitressen dieser Art braucht, welche die blindeste Folgsamkeit mit dem Attachement der Hunde verbinden, denn daß sie in mich verliebt sein sollen, kann ich nicht mehr prätendiren. Liebe aber dieser Art dauert überhaupt nicht lange.“)
  2. Richard Pankhurst: Maḥbūba. In: Siegbert Uhlig (Hg.): Encyclopaedia Aethiopica, vol. 3, He-N. Wiesbaden: Harrassowitz Verlag 2007. S. 654 f.
  3. LR-Online Machbuba fasziniert bis heute (abgerufen am 6. April 2019)
  4. Datei:Muskau-Kirchhof-6.jpg