Macraes Gold Mine

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Macraes Gold Mine, Otago, Neuseeland, (NASA Satelliten-Foto) Stand Dez. 2008

Die Macraes Gold Mine ist die größte Goldmine Neuseelands mit einer erwarteten Goldförderung von 195.000 Unzen Gold für das Jahr 2008.[1]

Geografie

Die Macraes-Goldmine liegt direkt an der Siedlung Macraes Flat, einem historischen Ort in

, übrig geblieben aus den Zeiten des Goldrausches in Otago. Das Bergwerk liegt in nördlicher Richtung etwa 55 km von Dunedin entfernt im Waitaki District und damit auf der Südinsel Neuseelands. Im Norden und Westen schließen die Taieri Ridge an, im Osten verläuft das Tal den

Waihemo

/

Shag River

und im Süden erstreckt sich eine bis zu 700 m hohe sanft verlaufende Berglandschaft.

Geologie

Eingebettet in Schichten von Glimmerschiefer, der, mit Ausnahme der Gegend um Marlborough, östlich entlang der Alpine Fault zu finden ist und sich im Mesozoikum über ganz Otago ausbreitet hat, befindet sich auf der Linie Hyde-Macraes Flat die geologisch interessante Hyde-Macraes Shear Zone. Dieser nordwestlich verlaufende Versatz der Gesteinsschichten ist ca. 30 km lang, hat eine Breite zwischen 5 m und 130 m und fällt mit 15 Grad sanft in nordöstlicher Richtung ab, dem Tal des

Waihemo

/

Shag River

entgegen. Im Mesozoikum wurde flüssiges Material unter hohem Druck nach oben gepresst und führte zur Bildung dieses Bruches und zum Versatzes der Schichten. Man nimmt an, dass bei Temperaturen zwischen 300 und 400 °C Teile des flüssigen Materials zu Gold und Scheelit mineralisierten und so mitunter die 5 bis 10 cm breiten und bis zu 20 m langen Goldadern entstanden.

Geschichte

[[Hilfe:Cache|Fehler beim Thumbnail-Erstellen]]:
Frasers Pit
, eine der Tagebaugruben der
Macraes Gold Mine
.

Die recht junge Geschichte der Goldmine begann im Jahre 1983. Obwohl bereits 1862 in der Gegend um

Macraes Flat

Gold gefunden wurde und mit zweijähriger Verzögerung hier zu einem Goldrausch führte, wurde die Goldsuche wegen Unwirtschaftlichkeit in den 1940er Jahren eingestellt. Mit den damals vorhandenen Techniken ließ sich das noch vermutete Gold nicht mehr wirtschaftlich fördern. Mit dem weltweiten Anstieg des Goldpreises Ende der 1970er startete die neuseeländische Regierung Anfang der 1980er ein landesweites Explorations-Programm, das die Suche nach ertragreichen Goldlagerstätten in Otago einschloss. 1983 begannen die ersten geologischen Untersuchungen im Macraes Feld. Neu entwickelte Abbaumethoden versprachen, die geschätzten Goldvorkommen innerhalb von 10 Jahren wirtschaftlich abbauen zu können. Im Jahre 1990 begann die für dieses Projekt gegründete

Macraes Mining Company Ltd.

(MMCL)[2] mit dem Goldabbau im Tagebaubetrieb. Der enorme Geldbedarf verbunden mit der Aussicht auf ein lukratives Geschäft führte 1998 zur Übernahme der

Macraes Mining Company Ltd.

durch die 1986 in Australien gegründete

Union Gold Mining Company NL

(UGM), die im selben Jahr zur

Gold and Resource Developments NL

(GRD) umfirmierte. Die

Macraes Mining Company Ltd.

, die ab Dezember des Jahres 1998 als ein Zweigbetrieb der

Gold and Resource Developments NL

geführt wurde, übernahm im Mai 1999 den Namen der australischstämmigen Firma und firmierte nur 14 Monate unter

Gold and Resource Developments (NZ) Ltd.

, um im Juli 2000 in

GRD Macraes Ltd.

umbenannt zu werden. Im Dezember 2003 wurde in Australien die Firma OceanaGold Corporation gegründet, die von nun an im Besitz der Abbaurechte der

Macraes Gold Mine

war. Im Mai 2006 verkaufte die

GRD Ltd.

ihre Aktienmehrheit an der

OceanaGold

und gab damit ihre Mehrheitsbeteiligung auf. Im Jahre 2004, nachdem bis dahin von 1990 an mehr als 1,8 Millionen Unzen Gold gefördert worden waren, schätzte man die weiteren Goldvorkommen in der

Macraes Gold Mine

auf 3,9 Millionen Unzen, bei einer Konzentration von 1,4 Gramm Gold pro Tonne Gestein.[3]

Heute

Die Macraes Gold Mine gilt als größte Goldmine des Landes. Neben zahlreichen Tagebauen werden auf dem Gelände der Mine eine Erzverarbeitungsanlage, eine Oxidationsanlage, Schlammteiche und seit 2006 zusätzlich eine unterirdische Grube (Fraser's Underground) betrieben.

Die Tagebaue förderten laut Firmenjahresbericht bis 2007 über 2,5 Millionen Unzen Gold und stellten damit die wirtschaftliche Basis der Unternehmung dar. Die Erzverarbeitungsanlage, in der goldhaltiges Erz von taubem Gestein getrennt wird, erreichte mit 5.564.873 Tonnen Jahresdurchsatz 2007 die bisherige Höchstleistung. Der erste Untertagebau der Macraes Mine soll zukünftig in nur 8,9 Metern Tiefe Goldadern erschließen, die 2,1 Gramm Gold pro Tonne Gestein versprechen. Er soll in seiner Ausführung der am wenigsten tief gelegene Untertagebau der Welt sein.[4] In der Oxidationsanlage wird das Gold nach dem Verfahren der Cyanidlaugerei aus dem Erz gelöst. Um den Prozess der Goldgewinnung aus dem Erz wirtschaftlicher betreiben zu können, wird auch das Golderz der Goldmine bei Reefton, mittels Eisenbahn über die neuseeländischen Alpen, zur Verarbeitung nach Macraes gebracht.

Die geschätzten und nachgewiesenen Goldvorkommen in der Hyde-Macraes-Verwerfung sind beträchtlich. Der Bestand der Goldmine ist daneben abhängig vom Goldpreis, der Effizienz der Abbaumethoden und den Renaturierungskosten. OceanaGold verspricht den Bestand der Goldmine für mindestens sechs Jahre, bei einer Goldausbeute um die 200.000 Unzen pro Jahr.[5] Die abbaubaren Goldvorkommen der Mine sollen bis zu 35 Jahre reichen.[6]

Literatur

  • Simon Cox, Dave Craw, Field Trip Guides – East Otago Gold – Annual Conference, Geological Society of New Zealand Inc, 2003, ISBN 0-908678-97-5
  • M. J. Begbie, D. Craw, Geometry and petrography of stockwork vein swarms, Macraes mine, Otago Schist, New Zealand, New Zealand Journal of Geology & Geophysics, Vol. 49, p63–73, 2006.
  • Colin N. Windsor, The relationship between the Hyde-Macraes Shear Zone, deformation episodes, and gold mineralisation potential in eastern Otago, New Zealand, New Zealand Journal of Geology and Geophysics, Vol. 34, 1991.
  • Explore New Zealand Gold, Crown Minerals, Ministry of Economic Development, Wellington, 2004, ISBN 0-478-26331-7
  • OceanaGold Corporation Annual Report 2007, OceanaGold Corporation, Melbourne, Victoria, Australia, 2007.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. CEO Steve Orr, Denver Gold Conference, September 2008
  2. Macraes Flat
    .
    New Zealand South
    , archiviert vom Original am 13. Januar 2015; abgerufen am 17. Januar 2016 (englisch, Originalwebseite nicht mehr verfügbar).
  3. Macraes gold mine, East Otago, New Zealand
    .
    Department of Geology, University of Otago
    , abgerufen am 17. Januar 2016 (englisch).
  4. Oceana Gold - Risiko in Neuseeland. Goldinvest Media GmbH, 10. Februar 2005, archiviert vom Original am 28. August 2014; abgerufen am 29. April 2019 (englisch, Originalwebseite nicht mehr verfügbar).
  5. OceanaGold Corporation Annual Report 2007, OceanaGold Corporation, Melbourne, Victoria, Australia, 2007.
  6. Macraes Mine – www.showcaves.com von Jochen Duckeck

Koordinaten: 45° 22′ 16″ S, 170° 27′ 13″ O