Madonna di Campiglio
Madonna di Campiglio (deutsch veraltet Sankt Maria im Pein) ist eine italienische Ortschaft im Trentino, rund 30 Kilometer nordwestlich von Trient und 60 km nördlich vom Gardasee (Luftlinie). In einer von Nordwinden geschützten Talsenke zwischen der Brenta-Gruppe und der vergletscherten Adamello-Presanella-Gruppe befindet sie sich auf 1550 Metern Seehöhe. Sie gehört zu den Gemeinden Pinzolo und Tre Ville.
Es gibt zahlreiche Hotels bzw. Pensionen und sehr große Apartmentsiedlungen.
Grundlage des Fremdenverkehrs bildet ein im Jahr 1188 gegründetes Hospiz, das viele Jahrhunderte in Betrieb war. Nach Veröffentlichungen des Engländer John Ball, der 1864 die Bocca di Trenta überquert hatte, kamen die ersten Touristen in den Ort. Der nahe gelegene Campo Carlo Magno-Pass (1662 m) soll einer Legende nach von Karl dem Großen mit seinem Heer im Jahr 787 beim Kampf gegen die Langobarden überquert worden sein.
Die ca. 750 Einwohner leben größtenteils vom Tourismus, der schon in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch den österreichischen und mitteleuropäischen Adels- und reichen Bürgerstand an Bedeutung gewann. Aus dieser Tradition geht auch die lokale Habsburgverehrung (Piazza Sissi, La Stube di Franz Joseph etc.) bzw. die jährliche Feier des "Habsburg-Karnival" Mitte Februar zurück, als Mitglieder der Familie Habsburg – vor allem Kaiserin Sissi und Kaiser Franz Joseph I. – sowie wichtige Vertreter des gesamten europäischen Hochadels in Madonna di Campiglio abstiegen. Der Ort verfügt über ein ausgedehntes Skigebiet bis auf etwa 2600 m, das über die Liftanlagen mit den Skigebieten der nördlich liegenden Orte Folgarida und Marilleva verbunden ist.
Besondere Bekanntheit in neuerer Zeit erlangte Madonna di Campiglio durch Wettbewerbe im Alpinen Skiweltcup (3-Tre-Rennen) auf der Piste Canalone Miramonti.
Des Weiteren war Madonna di Campiglio von 1990 bis 2013 immer im Januar Austragungsort der Ferrari-Skitage.
In der Ortsmitte befindet sich die Kirche Santa Maria Antica mit einem gotischen Triptychon aus dem 15. Jahrhundert bzw. der angeschlossene Kirchenneubau aus 1972 (Architekt Marcello Armani aus Trento) und ein Museum über die Bergführer und herausragenden Persönlichkeiten aus Madonna di Campiglio.
Weblinks
- Website von Madonna di Campiglio (fünfsprachig)
Koordinaten: 46° 13′ 55″ N, 10° 49′ 34″ O