Maha-Quidan

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Maha-Quidan
Uma Lulik des Herrscherclans von Alas
Daten
Fläche 120,14 km²[1]
Einwohnerzahl 1.983 (2015)[1]
Chefe de Suco Cristovão P. Sanches
(Wahl 2016)
Aldeias Einwohner (2015)[1]
Beremanec 256
Debuuain 405
Cnua Alas 593
Tahu Bein 621
Uma Mean 108
Der Suco Maha-Quidan bildet den Südwesten des Verwaltungsamts Alas.
Alas (Osttimor)
Alas
Koordinaten: 9° 1′ S, 125° 48′ O

Maha-Quidan (Mahaquidan, Malaquidan, Malagidan) ist ein osttimoresischer Suco im Verwaltungsamt Alas (Verwaltungsamt Manufahi).

Geographie

Maha-Quidan
Orte Position[2] Höhe
Alas 9° 1′ S, 125° 48′ O 294 m
Beremanec 9° 2′ S, 125° 48′ O 295 m
Uma Mean 9° 1′ S, 125° 47′ O 295 m
Wedauberek 9° 7′ S, 125° 51′ O m

Vor der Gebietsreform 2015 hatte Maha-Quidan eine Fläche von 107,70 km².[3] Nun sind es 120,14 km².[1] Der Suco Maha-Quidan bildet den Südwesten des Verwaltungsamts Alas und hat eine Fläche von 107,70 km².[3] Nordwestlich liegt der Suco Taitudac, nordöstlich, jenseits des Südlichen Laclós, der Suco Dotik und südöstlich der Suco Uma Berloic. Im Südwesten liegt das Verwaltungsamt Same mit seinem Suco Betano. Im Süden befindet sich die Timorsee. Die Grenze zu Betano bildet der Fluss Quelan, der an seiner Mündung Quelun heißt. Der Fluss entspringt im Grenzgebiet zwischen Taitudac und Maha-Quidan. Südöstlich der Flussmündung liegt das Kap Ponta Metibot. Noch ein Stück weiter entlang der Küste nach Osten liegt die Lagune Lagoa Mu nah an der Küste.[4]

Entlang der Küste führt die Südliche Küstenstraße, eine der wichtigsten Überlandstraßen des Landes. Sie führt auch durch den Küstenort Wedauberek. Hier gibt es ein kommunales Gesundheitszentrum und eine Grundschule. Die Überlandstraße, die den Alas im Norden von Maha-Quidan mit der Küstenstraße verbindet, überquert auf ihrem Weg dreimal den Südlichen Lacló und damit die Grenze zu Dotik. In Alas gibt es eine medizinische Station, ein Hubschrauber, eine Grundschule (Escola primaria Alas Vila) und eine Prä-Sekundärschule. Um Alas herum liegen mehrere Vororte. Auf Gebiet von Maha-Quidan befinden sich die Dörfer Uma Mean (Umanican, Umamean) und Beremanec (Beremanek).[5][6]

Im Suco befinden sich die fünf Aldeias Beremanec, Debuuain (Debuwain), Cnua Alas (Knua Alas), Tahu Bein und Uma Mean.[7]

Einwohner

Im Suco leben 1983 Einwohner (2015), davon sind 1040 Männer und 943 Frauen. Die Bevölkerungsdichte beträgt 16,5 Einwohner/km². Im Suco gibt es 382 Haushalte.[1] Fast 97 % der Einwohner geben Tetum Terik als ihre Muttersprache an. Fast 3 % sprechen Tetum Prasa.[8]

Geschichte

Am 27. August 1975 töteten während des Bürgerkrieges Kämpfer der UDT beim Massaker von Wedauberek elf FRETILIN-Unterstützer am Strand von Meti Oan. Die FRETILIN-Anhänger waren am 11. August gefangen genommen worden, einige gehörten der FRETILIN-Jugendorganisation UNETIM an. Als man erfuhr, dass Kämpfer der FRETILIN anrückten, brachte man die Gefangenen von Same zum Meti Oan und brachte sie dort um. Ein Opfer war Domingos Lobato, Präsident der UNETIM und Bruder von Nicolau und Rogério Lobato.[9]

Der damalige Subdistrikt Alas war 1976 ein Rückzugsgebiet der FALINTIL, die gegen die indonesischen Invasoren kämpfte. Hier gründete sie die base de apoio Centro Sul, eine Widerstandsbasis, die Zuflucht für Flüchtlinge aus Manatuto, Same, Dili, Liquiçá, Ermera, Aileu und Ainaro bot. 1978 kamen weitere Flüchtlinge aus Turiscai dazu. Im August 1978 wurde die Basis von den Indonesiern angegriffen. Im Laufe der dreimonatigen Belagerung starben auch viele Zivilisten durch die Kampfhandlungen und durch Hunger. Tausende Osttimoresen mussten sich ergeben oder wurden gefangen genommen und wurden unter anderem in die Militärcamps Uma Metan (deutsch Schwarzes Haus) und Lebos interniert. Uma Metan war ein temporäres Lager 400 Meter südlich vom Ort Alas, Lebos lag zwei Kilometer südwestlich von Alas. Die Internierten stammten auch aus anderen Regionen Osttimors, wie Same, Fatuberlio, Turiscai, Maubisse, Aileu, Soibada und Natarbora. Allein in Uma Metan lebten zeitweise 8000 Menschen. Die einzige Wasserstelle war 500 Meter entfernt und für jede Person gab es nur eine kleine Dose Mais pro Woche zum essen. Das Camp zu verlassen, um nach Nahrung zu suchen oder Gärten anzulegen, war verboten. Fünf bis sechs Menschen starben pro Tag an Hunger, so eine Zeugenaussage. Andere litten an Krankheiten, wie Tuberkulose, Beriberi oder Durchfallerkrankungen. Medizinische Versorgung gab es nicht. Auch Exekutionen von am Widerstand Beteiligten waren üblich. Die Kranken starben. Auf Befehl der Soldaten bauten die Internierten eine Dorfhalle und eine Schule. In der Schule unterrichteten die Soldaten die indonesische Sprache. Allerdings war die Schule im Grunde nur für junge Frauen, so dass sie in der Realität schnell zu einem Zentrum der Vergewaltigung durch Armeeangehörige wurde. Nach Angaben Einheimischer sollen in Uma Metan etwa 2000 Menschen in Massengräbern beerdigt sein. Ein weiteres „Umsiedlungslager“ befand sich in Besusu (Suco Uma Berloic). Uma Metan und Lebos waren auch wichtige Militärstützpunkte der Indonesier im Kampf gegen den Widerstand in den Bergen von Manufahi. Unter anderem waren hier Einheiten des Luftlandebataillon 700, der Bataillone 745 und 310 und der Spezialeinheit Kopassandha stationiert. Außerdem war Alas das Hauptquartier des Subdistrikt-Territorialkommandos (Koramil) und der Zivilverteidigung (Hansip).[10]

Politik

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Domingos Pereira zum Chefe de Suco gewählt[11] und 2009 in seinem Amt bestätigt.[12] Bei den Wahlen 2016 gewann Cristovão P. Sanches.[13]

Weblinks

Commons: Maha-Quidan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
  2. Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Direcção-Geral de Estatística DGE).
  3. a b Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Memento vom 5. Januar 2017 im Internet Archive) (Zensus 2010; PDF; 22,6 MB)
  4. Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
  5. Liste der Wahllokale zu den Parlamentswahlen in Osttimor 2007 (PDF-Datei; 118 kB)
  6. UNMIT-Landkarte von Manufahi, August 2008 (Memento vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive) (PDF-Datei; 511 kB)
  7. Jornal da República: Diploma Ministerial n.° 16/2017, mit Korrekturen vom 9. Mai 2017, abgerufen am 12. März 2019.
  8. Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Maha-Quidan (tetum; PDF-Datei; 8,02 MB)
  9. „Chapter 7.2 Unlawful Killings and Enforced Disappearances“ (PDF; 2,3 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch).
  10. „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ (PDF; 1,3 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  11. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  12. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  13. Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016, abgerufen am 17. Juni 2020.

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