Dívčí Hrad
Dívčí Hrad | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Tschechien | |||
Region: | Moravskoslezský kraj | |||
Bezirk: | Bruntál | |||
Fläche: | 1198 ha | |||
Geographische Lage: | 50° 15′ N, 17° 38′ O | |||
Höhe: | 307 m n.m. | |||
Einwohner: | 299 (1. Jan. 2021)[1] | |||
Postleitzahl: | 793 99 | |||
Kfz-Kennzeichen: | T | |||
Verkehr | ||||
Straße: | Město Albrechtice – Osoblaha | |||
Bahnanschluss: | Třemešná ve Slezsku–Osoblaha | |||
Struktur | ||||
Status: | Gemeinde | |||
Ortsteile: | 1 | |||
Verwaltung | ||||
Bürgermeister: | Božena Mruzíková (Stand: 2009) | |||
Adresse: | Dívčí Hrad 64 793 99 Osoblaha | |||
Gemeindenummer: | 551864 | |||
Website: | www.divcihrad.cz |
Dívčí Hrad (deutsch Maidelberg; früher auch Maidlberg, manchmal auch Maidlburg) ist eine Gemeinde im Okres Bruntál (Freudenthal) in Tschechien. Sie liegt 14 Kilometer nördlich von Krnov (Jägerndorf) an der Grenze zu Polen.
Geographie
Dívčí Hrad liegt in den Ostsudeten in der Zlatohorská vrchovina (Zuckmanteler Bergland / Oppagebirge) am Bach Osoblaha (Ossa). Nachbarorte sind Sádek (Zottig) im Norden, Hlinka (Glemkau) und Osoblaha (Hotzenplotz) im Nordosten, Bohušov (Füllstein) im Osten, Bučávka (Butschafka) im Süden, Liptaň (Liebenthal) im Südwesten und Pitárné (Pittarn) im Westen. Jenseits der Grenze zu Polen liegen im Nordosten Krzyżkowice (Kröschendorf) und Trzebina (Kunzendorf) im Nordwesten.
Geschichte
Maidelberg gehörte zu den Besitzungen des Bistums Olmütz. Erstmals urkundlich erwähnt wurde es als „Deuziz“ in einem Testament des Olmützer Bischofs Bruno von Schauenburg vom 29. November 1267, das er wegen seiner bevorstehenden Teilnahme am Kreuzzug gegen die Pruzzen errichtete. In diesem Testament werden die Dörfer um Hotzenplotz aufgeführt, die von ihm gegründet worden waren und danach jene Dörfer, die schon früher bestanden. „Deuziz“ wird unter den letzteren aufgeführt.
Für das Jahr 1385 ist eine frühgotische Wasserburg belegt. Sie wurde 1474 während des böhmisch-ungarischen Konflikts stark zerstört. 1535 erwarben Maidelberg die Grafen Würben, die mit dem Wiederaufbau der Burg begannen. Ende des 16. Jahrhunderts war Maidelberg im Besitz der Sedlnitzky von Choltitz, die 1591–1593 an der Stelle der Wasserburg einen Renaissancebau errichteten. Da Karl Christoph Seldnitzky von Choltitz 1618 am Böhmischen Ständeaufstand beteiligt war, wurde die Herrschaft Maidelberg nach der Schlacht am Weißen Berg vom Kaiser konfisziert und dem Deutschritterorden übergeben.
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 verblieb Maidelberg bei Böhmen, lag jedoch nunmehr an der Grenze zum preußischen Schlesien. 1768 verkaufte der Deutschritterorden die Grundherrschaft Maidelberg dem Johanniterorden, der bis 1919 eine Kommende in Maidelberg unterhielt und 1945 enteignet wurde.
Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften gehörte die Gemeinde Maidelberg zur Bezirkshauptmannschaft Jägerndorf. 1898 erhielt Maidelberg Anschluss an der Schmalspurbahn Röwersdorf–Hotzenplotz.
Nach dem Münchner Abkommen wurde Dívčí Hrad/Maidelberg 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Jägerndorf. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die deutschen Bewohner vertrieben.
Ende 1960 erfolgte die Auflösung des Okres Krnov und Dívčí Hrad wurde dem Okres Bruntál zugeordnet. Von 1962 bis 1969 wurden die bei Kriegsende 1945 zerstörten Häuser sowie das Schloss wiederaufgebaut bzw. rekonstruiert.
Gemeindegliederung
Für die Gemeinde Dívčí Hrad sind keine Ortsteile ausgewiesen. Zu Dívčí Hrad gehören die Ansiedlungen Sádek (Zottig) und Životice (Seitendorf).
Sehenswürdigkeiten
- Das Schloss Dívčí Hrad entstand an der Stelle einer ehemaligen Wasserburg.
Literatur
- Joachim Bahlcke, Winfried Eberhard, Miloslav Polívka (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten. Band: Böhmen und Mähren (= Kröners Taschenausgabe. Band 329). Kröner, Stuttgart 1998, ISBN 3-520-32901-8, S. 364.