Mainstream (Film)

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Film
Originaltitel Mainstream
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2020
Länge 95 Minuten
Stab
Regie Gia Coppola
Drehbuch Tom Stuart,
Gia Coppola
Produktion Fred Berger,
Lauren Bratman,
Gia Coppola,
Siena Oberman,
Jack Heller,
Enrico Saraiva,
Francisco Rebelo de Andrade,
Alan Terpins,
Andrew Garfield,
Zac Weinstein
Musik Dev Hynes
Kamera Autumn Durald
Schnitt Glen Scantlebury
Besetzung

Mainstream ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 2020 von Gia Coppola mit Maya Hawke, Andrew Garfield, Nat Wolff und Jason Schwartzman. Premiere war am 5. September 2020 im Rahmen der 77. Internationalen Filmfestspiele von Venedig, wo der Film in die Sektion Orizzonti eingeladen wurde.[1] Die Österreich-Premiere war auf der Viennale 2020.[2] Im Juli 2021 soll der Film am Filmfest München gezeigt werden.[3]

Handlung

Frankie ist eine Anfang Zwanzigjährige, die mit dem Verlust ihres kürzlich verstorbenen Vaters hadert. Sie weiß noch nicht recht, was sie mit ihrem Leben anfangen soll. In einem Comedy Club nahe dem Hollywood Boulevard arbeitet sie als Barkeeperin, der Job langweilt sie allerdings. Während der Arbeitszeit blödelt sie mit ihrem Kollegen Jake. Eines Tages lernt sie den Sonderling Link kennen, dessen unbekümmerte und ausgefallene Lebensweise sie fasziniert. Frankie beginnt, Link mit dem Handy zu filmen, während er über die Konsumgesellschaft und den Mainstream lästert.

Die Videos stellt sie auf YouTube, Jake wird als Drehbuchautor an Bord geholt, gemeinsam starten sie den YouTube-Kanal No One Special, mit dem sie eine immer größere Fangemeinde gewinnen. Mit zunehmenden Erfolg übt ihr Manager Mark Druck aus, um mehr Gewinn zu lukrieren. Die Dinge beginnen aus dem Ruder zu laufen, nachdem mit immer großspurigerem Auftreten Menschen verhöhnt und erniedrigt werden, um mehr Likes zu generieren.[1][4][5]

Produktion und Hintergrund

Die Dreharbeiten fanden im Mai und Juni 2019 statt, gedreht wurde in Los Angeles.[6][7] Die Produktionskosten betrugen rund 5,7 Millionen US-Dollar.[8]

Produziert wurde der Film von Automatik (Fred Berger), American Zoetrope (Michael Musante, Gia Coppola), Artemis (Siena Oberman), Assemble (Jack Heller), Tugawood (Enrico Saraiva, Francisco Rebelo de Andrade, Alan Terpins) sowie Andrew Garfield und Zac Weinstein.[1]

Für das Kostümbild zeichnete Jacqui Getty verantwortlich, für das Szenenbild Nathan Parker, für den Ton Pete Horner und für die visuellen Effekte Michael Viscione.[1]

Für Gia Coppola war dies nach Palo Alto (2013), basierend auf der gleichnamigen Sammlung von Kurzgeschichten, der zweite Langspielfilm.[6] Die Regisseurin sah A Face in the Crowd von Elia Kazan (1957) als Referenzpunkt, wo eine Radioreporterin einem Nobody die Karriere zum Fernsehstar ermöglicht. Coppola schwebte für Mainstream ähnliches für den Übergang vom Fernsehen zum Internet vor.[5]

Nach der Premiere bei den Internationalen Filmfestspiele von Venedig 2020 sollte der Film auch am Telluride Film Festival gezeigt werden, das allerdings aufgrund der COVID-19-Pandemie abgesagt wurde.[9]

Rezeption

Hans Jürg Zinsli bezeichnete den Film auf thunertagblatt.ch als „aufgepepptes Handyfeuerwerk im Leinwandformat“, von Coppola betont flashy inszeniert, mit dröhnendem Elektropop unterlegt. Dass die von der Eigendynamik ihres Partners befremdete Frankie schließlich Emojis in ein Waschbecken kotzt sei eine Verschmelzung von Inhalt und Form. Der Film sei eine symbolische Fackellampe, die mit Retrochic-Häppchen der Influencer-Moderne beizukommen versuche, sich irgendwann aber selber ankokeln würde. Die Message sei verloren gegangen, was bleibe, sei der Schein.[5]

Gianluca Izzo meinte auf outnow.ch, dass der Film ein brandaktuelles Thema behandle und sowohl die Möglichkeiten als auch die Gefahren der Sozialen Medien aufzeige. Leider sei die Story wenig überraschend und größtenteils voraussehbar. Dafür sei das surreal wirkende Drama visuell brillant umgesetzt. Maya Hawke und Andrew Garfield würden ihre Rollen mit Bravour meistern.[4]

Karin Jirsak vergab auf Filmstarts.de vier von fünf Sternen und befand, das Coppola eine mitreißende Auseinandersetzung mit dem digitalen Personenkult und ein zündendes Update der klassisch-amerikanischen Rise-and-Fall-Story schaffe. Extra-Likes gäbe es für Maya Hawke als menschlichen Gegenpol zum überdrehten Influencer-Narzissmus.[10]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d Mainstream. In: labiennale.org. Abgerufen am 11. September 2020 (englisch).
  2. Mainstream. In: viennale.at. Abgerufen am 13. Oktober 2020.
  3. Mainstream. In: filmfest-muenchen.de. Abgerufen am 8. Juni 2021.
  4. a b Gianluca Izzo: Filmkritik: Influencen ohne Grenzen. In: outnow.ch. 3. August 2020, abgerufen am 12. September 2020.
  5. a b c Hans Jürg Zinsli: Filmfestival Venedig: Coppola, die Nächste bitte! In: thunertagblatt.ch. 8. September 2020, abgerufen am 12. September 2020.
  6. a b Mike Fleming Jr: Johnny Knoxville, Chris Messina, Alexa Demie, Colleen Camp Join Gia Coppola’s ‘Mainstream’. In: deadline.com. 14. Mai 2019, abgerufen am 11. September 2020 (englisch).
  7. Melanie Goodfellow: Wild Bunch to launch new films from Sylvie Verheyde, Lou Ye, Philippe Garrel at Cannes (exclusive). In: screendaily.com. 9. Mai 2019, abgerufen am 11. September 2020 (englisch).
  8. Wild Bunch to launch new films from Sylvie Verheyde, Lou Ye, Philippe Garrel at Cannes (exclusive). (Nicht mehr online verfügbar.) In: film.ca.gov. 9. Mai 2019, archiviert vom Original am 11. September 2020; abgerufen am 11. September 2020 (englisch).
  9. Rebecca Keegan: Inside the Telluride Film Festival That Would Have Been. In: hollywoodreporter.com. 3. August 2020, abgerufen am 11. September 2020 (englisch).
  10. Karin Jirsak: Kritik zu Mainstream: Influencen bis zum Erbrechen (von Emoji-Herzen). In: Filmstarts.de. Abgerufen am 12. Juni 2021.