ManKind Project

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ManKind Project (kurz MKP) ist eine Organisation der Männerbewegung mit dem selbst bestimmten Ziel, Männer dabei zu unterstützen, ein Leben in Integrität, Verantwortlichkeit und Wahrheit zu führen. Der Anspruch dabei ist, die emotionale Intelligenz zu fördern und Teil einer Gemeinschaft zu sein, in der gegenseitige Achtung und Respekt ebenso wichtig sind wie der Mut, sich zu seiner eigenen Wahrheit zu bekennen und authentisch zu sein. Dem MKP gehören Männer aller Altersgruppen, sozialer Schichten, sexueller Orientierungen und Weltanschauungen an.

Verbreitung

MKP hat sich in mehreren Ländern etabliert: In Australien, Kanada, in Europa in den französisch- und deutschsprachigen Gebieten, in Neuseeland, Südafrika, im Vereinigten Königreich und Irland sowie in den USA. In Costa Rica, Mexiko, in den Niederlanden sowie in Skandinavien und Israel baut sich MKP gerade erst auf. Insgesamt ist MKP in mehr als 22 Ländern präsent.[1] In jeder Region arbeitet das MKP weitgehend unabhängig, wählt seine eigene Führung und führt Trainingskurse durch, die sich mit dem Mann-Sein beschäftigen. Die deutsche Sektion gibt ihre Mitgliederzahl mit 303 an (2016) – bei stark zunehmender Tendenz.

Initiation

Jedes Mitglied hat als Aufnahmevoraussetzung eine sogenannte „Initiation zum Neuen Krieger“ (englisch New Warrior Training Adventure, NWTA) zu durchlaufen, die einen Schritt zur „Heilung“ und „Ganzwerdung“ darstellen soll. Mankind Project liefert dazu „Werkzeuge“, die dabei helfen sollen, als Mann im Alltag besser bestehen zu können. Das NWTA soll nach Angaben von MKP Deutschland eine sehr intensive Erfahrung sein, ein „transformatorisches Erlebnis“, das ein sehr tiefes Umdenken bewirken könne.[2] Nach eigenen Angaben nahmen weltweit bereits mehr als 60.000 Männer an einem NWTA teil, dem Hauptritual von MKP. Religionsexperte Georg Otto Schmid sieht die Männer-Initiationen im Kontext des Erlebnishungers unserer Gesellschaft. Man wolle möglichst ideologiefrei tiefe eigene Erfahrungen machen.[3]

Geschichte

1985 gründeten in Wisconsin der Psychologe Bill Kauth, der Professor für Pädagogik Ron Hering und der General-Motors-Ingenieur und Ex-Marine Rich Tosi „The New Warrior Network“, das sie 1998 in ManKind Project umbenannten. Der Schriftsteller Robert Bly (Eisenhans – ein Buch über Männer; Originaltitel Iron John) und der Psychotherapeut Robert Moore (Archetypen nach C. G. Jung) inspirierten das Trio, das sich im Umfeld der Frauenbewegung bei einem Seminar gefunden hatte.[4]

Kritik

Die Praktiken des MKP sind nicht unumstritten. Ehemalige Mitglieder berichten, dass bei mentalen Übungen die Gefahr von Manipulation bestehe.[5]

Einzelnachweise

  1. Regionen und Gemeinschaften des Mankind-Projekts, abgerufen am 13. Januar 2017.
  2. Die Reise geht weiter. Archiviert vom Original am 15. Oktober 2016; abgerufen am 13. Januar 2017.
  3. Iwona Eberle: Auf der Suche nach der Männlichkeit (Memento des Originals vom 18. Oktober 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/info.sonntagszeitung.ch. In: „SonntagsZeitung“ 18. Februar 2011
  4. Boysen: A Brief history of the ManKind Project, abgerufen am 13. Januar 2017.
  5. Cedric Rehman: Im Gender-Dschungel, In: „Stuttgarter Zeitung“ 12. Februar 2015

Literatur

Weblinks