Mandau
Mandau Mandava | ||
Die Mandau in Großschönau | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 67414 | |
Lage | Tschechien; Sachsen, Deutschland | |
Flusssystem | Oder | |
Abfluss über | Lausitzer Neiße → Oder → Ostsee | |
Quelle | nördlich des 580,6 m hohen Vlčí hora (Wolfsberg) 50° 57′ 30″ N, 14° 27′ 47″ O | |
Quellhöhe | 523 m | |
Mündung | bei Zittau in die Lausitzer NeißeKoordinaten: 50° 53′ 24″ N, 14° 49′ 32″ O 50° 53′ 24″ N, 14° 49′ 32″ O | |
Mündungshöhe | 227,7 m | |
Höhenunterschied | 295,3 m | |
Sohlgefälle | 7,2 ‰ | |
Länge | 40,9 km | |
Abfluss am Pegel Zittau 3+5[1] AEo: 296 km² Lage: 1,8 km oberhalb der Mündung |
NNQ (11.08.1930) MNQ 1913/2005 MQ 1913/2005 Mq 1913/2005 MHQ 1913/2005 HHQ (18.05.1887) |
140 l/s 558 l/s 3,14 m³/s 10,6 l/(s km²) 65,6 m³/s 404 m³/s |
Linke Nebenflüsse | Leutersdorfer Wasser, Landwasser, Rietschebach | |
Rechte Nebenflüsse | Waldfluß, Goldflössel, Lausur, Pochebach, Bertsdorfer Wasser, Grundbach, Goldbach | |
Mittelstädte | Zittau | |
Kleinstädte | Rumburk, Varnsdorf, Seifhennersdorf | |
Gemeinden | Hainewalde, Mittelherwigsdorf, Großschönau |
Die Mandau (tschechisch Mandava) ist ein 40,9 km langer Fluss in Tschechien und Sachsen.
Verlauf
Sie entspringt in mehreren Quellen nördlich des 580,6 Meter hohen Wolfsberg im Schluckenauer Zipfel (Lausitzer Bergland), die sich bei Panský in 515 Meter ü. M. vereinigen. In Staré Křečany (Alt Ehrenberg) fließt ihr ein aus Zahrady (Gärten) kommender, weiterer Quellbach zu. Von dort fließt die Mandau im nach Süden offenen Bogen zum östlich benachbarten Rumburk und in südöstliche Richtung weiter durch Seifhennersdorf und Varnsdorf. Danach durchfließt sie in Richtung Osten einen weiteren Teil der Oberlausitz, in der ihr Wasser unter anderen über Großschönau, wo die Lausur zufließt, von Hainewalde durch das Roschertal bis Mittelherwigsdorf, wo das Landwasser zufließt und schließlich nach Zittau gelangt, wo sie direkt östlich der Stadt bei 227,7 m ü. NN in die Lausitzer Neiße mündet.
Etymologie
Als Schreibweise aus dem 14. Jahrhundert ist Mandw bekannt. Damals gab es auch einen Zittauer Stadtteil Mandow und eine porta Mandauie = Mandau-Pforte. Der Name lässt sich auf das slawische mantava für trübes Wasser zurückführen.
Wasserführung und Folgen
Die Mandau ist einer der Wasserläufe in der südlichen Oberlausitz, der sich durch eine sehr unregelmäßige Wasserführung auszeichnet. Zudem sind in historischen Beschreibungen eine Vielzahl an Überschwemmungen in den Orten Großschönau, Hainewalde und Zittau[2] mit Schäden an Häusern, Brücken und an Menschenleben erwähnt. Aus diesem Grund wurde bereits Mitte des 19. Jahrhunderts von Fachleuten darüber nachgedacht, die Überschwemmungsgefahr wenigstens teilweise durch Regulierungen einzudämmen. Im April 1895 wurden in Zittau Arbeiten begonnen, die ein 40 Meter breites und 5,15 Meter tiefes Hochflussbett sowie Dämme schaffen sollten. Dadurch ergab sich eine deutliche Verkürzung des Flusslaufs um 400 Meter zwischen der Olbersdorfer Brücke und der Mündung, da die Mandau in diesem Bereich zuvor sehr mäandrierend verlief. Die damaligen Baukosten machten 1 Million Mark aus.
Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts folgten weitere Regulierungen durch Ausbaumaßnahmen auch auf allen übrigen Teilabschnitten der Mandau, vor allem in den Orten und an den Eisenbahnstrecken.
Schutzgebiete
Die Mandau ist abschnittsweise sowohl als Landschaftsschutzgebiet Mandautal als auch als FFH-Gebiet "Mandautal" geschützt.
Sonstiges
Nach Feststellung von Grosser (1714) gab es „zu Zittau an der Mandau die schönsten Leinwand-Bleichen“[3].
Weblinks
Fußnoten
- ↑ Hydrologisches Handbuch. (PDF; 637 kB) Teil 3 – Gewässerkundliche Hauptwerte. Freistaat Sachsen – Landesamt für Umwelt und Geologie, S. 71, abgerufen am 25. Dezember 2017.
- ↑ Christian Adolph Pescheck: Handbuch der Geschichte von Zittau. Zweiter Teil. Zittau 1837, S. 433 ff. (Google Bücher).
- ↑ Samuel Grosser (1714): Lausitzische Merkwürdigkeiten. Leipzig und Budissin.
Literatur
- Die südöstliche Oberlausitz mit Zittau und dem Zittauer Gebirge (= Werte der deutschen Heimat. Band 16). 2. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1971.