Manuel Gräfe

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Manuel Gräfe
Manuel Gräfe
Persönliches
Name Manuel Gräfe
Geburtstag 21. September 1973
Geburtsort West-Berlin, Deutschland
Beruf Sportwissenschaftler
Vereinsinformationen
Verein Hertha Zehlendorf
Spiele nach Spielklasse
Jahre Spielklasse Spiele
2001–2021
2004–2021
2007–2018
2007–2018
2. Bundesliga
Bundesliga
Länderspiele
Europapokal
133
268
15
34
Turniere
Endspiele
Auszeichnungen
* DFB-Schiedsrichter des Jahres 2011
Stand: 25. Mai 2020

Manuel Gräfe (* 21. September 1973 in West-Berlin) ist ein ehemaliger deutscher Fußballschiedsrichter.

Leben

Im Alter von 17 Jahren legte er in Berlin seine Schiedsrichterprüfung ab. Damals spielte er selbst noch in der Jugendmannschaft von Rapide Wedding.

Gräfe ist seit 1999 DFB-Schiedsrichter für den Verein Hertha Zehlendorf. Seit 2001 leitet er Spiele der Zweiten Liga, seit 2004 Spiele der Bundesliga. Von 2007 bis 2018 pfiff er auch auf FIFA-Ebene. Seinen ersten Bundesligaeinsatz hatte er am 12. September 2004 bei der Begegnung Hannover 96 gegen den SC Freiburg. Seine erste internationale Partie war die Begegnung RC Lens gegen Tschornomorez Odessa am 28. Juli 2007.

Gräfe gehörte zu den Berliner Schiedsrichtern um Lutz Michael Fröhlich, die mit ihrer Anzeige beim DFB den Fußball-Wettskandal 2005 ins Rollen brachten. Seit 2000 leitet er eine von 13 Berliner Schiedsrichtergruppen, die Schiedsrichter-Lehrgemeinschaft Zehlendorf/Steglitz. In der Saison 2010/11 wurde Manuel Gräfe vom DFB als Schiedsrichter des Jahres ausgezeichnet. Am 1. Juni 2013 leitete er das DFB-Pokalfinale zwischen dem FC Bayern München und dem VfB Stuttgart im Berliner Olympiastadion.

Im Juli 2017 zeichnete das Magazin 11Freunde Gräfe als besten Schiedsrichter der Bundesligasaison 2016/17 aus.[1] Im August 2017 erregte er mediale Aufmerksamkeit, als er seinen Vorgesetzten Herbert Fandel und Hellmut Krug Mauschelei und Intransparenz bei der Schiedsrichterauswahl vorwarf.[2] In der Folge drohte der Deutsche Fußball-Bund Gräfe mit seinem vorzeitigen Karriereende, sollte er sich noch einmal ohne Rücksprachen mit der Verbandsführung in der Presse äußern. Zudem wird Gräfe nicht mehr als Video-Assistent eingesetzt.[3]

Im September 2018 gab der Deutsche Fußball-Bund bekannt, dass Manuel Gräfe zum Jahr 2019 altersbedingt als FIFA-Schiedsrichter ausscheidet. Für ihn rückte Sascha Stegemann nach. Manuel Gräfe leitete elf Jahre lang internationale Spiele, darunter 26 Europa League- und 6 UEFA-Champions-League-Begegnungen.[4]

Mit der Partie Borussia Dortmund gegen Bayer 04 Leverkusen endete am 22. Mai 2021 die Schiedsrichter-Karriere von Manuel Gräfe wegen der vom DFB festgesetzten Altersgrenze von 47 Jahren bei Schiedsrichtern. Gräfe gab im Juli 2021 bekannt, mit dem Verweis auf Altersdiskriminierung gegen die Versetzung in den Ruhestand zu klagen.[5]

Gräfe, von Beruf Sportwissenschaftler, lebt in Berlin.

Trivia

Der Argentinier David Abraham in Diensten von Eintracht Frankfurt tauschte nach seinem letzten Profi-Einsatz im Ligaspiel gegen den FC Schalke 04 (3:1) am 17. Januar 2021 sein Trikot mit Gräfe.[6]

Während der Fußball-Europameisterschaft 2021 war er als Experte für das ZDF tätig.

Weblinks

Commons: Manuel Gräfe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 11Freunde Meisterfeier 2017: Bester Schiedsrichter | Manuel Gräfe. 11Freunde, 25. Juni 2017, abgerufen am 20. August 2017.
  2. Gräfes offener Vorwurf. Sueddeutsche, 21. August 2017, abgerufen am 19. Oktober 2017.
  3. Simon Pausch: Maulkorb vom DFB - Babak Rafati: „Manuel Gräfe ist ein Held“. In: DIE WELT. 4. November 2017 (welt.de [abgerufen am 25. Mai 2020]).
  4. FIFA-Schiedsrichter des DFB: Stegemann rückt auf, Gräfe scheidet aus. Abgerufen am 25. Mai 2020.
  5. "Man braucht mehr Rückgrat, Joshua Kimmich Rot zu zeigen, als einem Spieler von Arminia Bielefeld". Abgerufen am 1. Juli 2021.
  6. Tobias Laure: Eintracht Frankfurt: David Abraham tauscht bei Abschied Trikot mit Schiedsrichter Manuel Gräfe. In: eurosport.de. 17. Januar 2021, abgerufen am 18. Januar 2021.