Marborn

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Marborn
Koordinaten: 50° 19′ 0″ N, 9° 25′ 0″ O
Höhe: 234 m ü. NHN
Fläche: 5,35 km²[1]
Einwohner: 717 (31. Dez. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 134 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Dezember 1969
Postleitzahl: 36396
Vorwahl: 06663

Marborn ist ein Stadtteil von Steinau an der Straße im osthessischen Main-Kinzig-Kreis.

Geographische Lage

Marborn liegt im Nordosten des Main-Kinzig-Kreises. Es grenzt im Norden an den Ort Sarrod, im Osten an Steinau, im Süden an den Ort Ahl, im Südwesten an den Ort Romsthal und im Nordwesten an den Ort Kerbersdorf.

Geschichte

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Kath. Filialkirche St. Marien

Marborn hat seinen Namen von einem kleinen Brunnen, dem Marienborn, erhalten. Das Dorf wurde hauptsächlich von kirchlichen Einflüssen geprägt. Die älteste bekannte urkundliche Erwähnung datiert datiert aus der Zeit von 927 bis 956 im Codex Eberhardi des Klosters Fulda.[1] Im Jahre 1814 wurde eine katholische Pfarrgemeinde gegründet und von der Pfarrei in Salmünster losgelöst. Vierzig Jahre später bekam die Gemeinde ihren Betsaal und erst 1894 erhielt sie ihren eigenen Geistlichen. Der Grundstein der Kirche wurde 1898 gelegt. Anfangs war der Glockenturm auf dem Dach der Kirche. Durch ein Unwetter stark beschädigt wurde später ein moderner Glockenturm neben dem Kirchengebäude errichtet. Die evangelischen Christen gehören zu der Kirchengemeinde Steinau an der Straße.

Im April 1945 drangen die amerikanischen Truppen über Marborn hinunter ins Kinzigtal vor. In der Ortsmitte von Marborn wurde hierbei eine Artilleriestellung (Long-Tom-Geschütze, 155mm M1) disloziert, welche am 1. April 1945 mittels Steilfeuer die Seifenfabrik „Dreiturm“ unter Beschuss genommen und dabei weitestgehend zerstört hat. Die Welle von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen machte auch vor dem Dorf nordwestlich von Steinau nicht halt. 1950 zählten zu den insgesamt 590 Einwohnern 110 „Neubürger“.

Gebietsreform

Am 1. Dezember 1969 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Marborn im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Steinau, heute „Steinau an der Straße“ eingemeindet. Für den Stadtteil Marborn wurde, wie für die anderen Stadtteile von Steinau, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[3] Mit der Hessischen Gebietsreform wurde der Landkreis Schlüchtern im Jahr 1974 aufgelöst und Marborn liegt seit dem im Main-Kinzig-Kreis.

Einwohnerentwicklung

Einwohnerstruktur

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Marborn 798 Einwohner. Darunter waren 9 (1,1 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 138 Einwohner unter 18 Jahren, 263 waren zwischen 18 und 49, 162 zwischen 50 und 64 und 132 Einwohner waren älter.[4] Die Einwohner lebten in 330 Haushalten. Davon waren 90 Singlehaushalte, 90 Paare ohne Kinder und 108 Paare mit Kindern, sowie 33 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In nnn Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in nnn Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.[4]

Einwohnerzahlen

• 1812: 47 Feuerstellen mit 310 Einwohnern[1]
Marborn: Einwohnerzahlen von 1812 bis 2020
Jahr  Einwohner
1812
  
310
1834
  
420
1840
  
473
1846
  
541
1852
  
491
1858
  
417
1864
  
378
1871
  
379
1875
  
383
1885
  
395
1895
  
373
1905
  
350
1910
  
387
1925
  
413
1939
  
412
1946
  
589
1950
  
581
1956
  
520
1961
  
518
1967
  
518
1970
  
536
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2009
  
875
2011
  
798
2015
  
864
2020
  
717
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Steinau[5][2]; Zensus 2011[4]

Religionszugehörigkeit

• 1885: 14 evangelische (= 3,54 %), 381 katholischer (= 96,46 %) Einwohner[1]
• 1961: 20 evangelische (= 3,86 %), 497 katholische (= 95,95 %) Einwohner[1]

Politik

Ortsvorsteher ist Karsten Dill.[6]

Vereine

In Marborn gibt es die Sportgemeinschaft 1927 Marborn e.V., die mehrere Fußballmannschaften und eine Wanderabteilung besitzt, den Gesangsverein MGV Einigkeit Marborn mit seinem Männerchor, dem gemischten Chor „Haste Töne“ und dem Kinderchor „Neue Töne“. Weiterhin besteht hier die Freiwillige Feuerwehr, zu der auch die Jugendfeuerwehr und mehrere Tanz-, Garde- und Gymnastikgruppen gehören. Die Feuerwehr pflegt eine Partnerschaft mit der Freiwilligen Feuerwehr Krahne in Brandenburg. Außerdem befinden sich im Ort eine KJG-Gruppe, der eine Kinder- und Jugendtheatergruppe angegliedert sind, sowie der Square-Dance Verein „Catstones“.

Persönlichkeiten

  • Josef Freienstein (1920–1985), Architekt und Politiker (CDU)
  • Bruder Paternus Paul (Alois) Seipel FSC, geboren am 21. März 1908 im hessischen Marborn. Als Schulbruder wirkte er 11 Jahre. Als Schulbruder kam er mit Beginn des Zweiten Weltkriegs nach Manila, wo er 1945 bei einem Massaker der Japaner umgebracht wurde. Die katholische Kirche verehrt in als Glaubenszeuge und Märtyrer.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Marborn, Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Haushalt 2021. (pdf) In: Webauftritt. Stadt Steinau an der Straße, abgerufen im Februar 2021.
  3. Ortsbeiräte. In: Webauftritt. Stadt Steinau, abgerufen im Februar 2021.
  4. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 30 und 84;.
  5. Übersicht, Einwohnerzahlen. In: Webauftritt. Gemeinde Steinau an der Straße, archiviert vom Original; abgerufen im Februar 2021.
  6. Ortsvorsteher In: Webauftritt der Stadt Steinau an der Straße. Abgerufen im Juli 2018.
  7.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!