Marenholtz
von Marenholtz ist der Name eines lüneburgischen Uradelsgeschlechts mit gleichnamigem Stammhaus, welches im Jahre 1667 durch kaiserliches Handschreiben in den Reichsfreiherrenstand erhoben wurde.
Geschichte
Die Familie wird mit dem Knappen Harnyt de Marnholte 1305 erstmals urkundlich erwähnt. Sie besaß seit dem Mittelalter das Schloss in Groß Schwülper (1972 abgerissen). Durch Kaiserliches Handschreiben vom 26. Juni 1667 für Conrad Ascan von Marenholtz, kurfürstlich brandenburgischen Gesandten auf dem Reichstag zu Regensburg, wurde sie in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Am 6. November 1682 wurde die Freiherrenwürde auch für Ascanius Christoph von Marenholtz und seine ehelichen Nachkommen bestätigt.
Zum Besitz zählten ferner zeitweise Marenholtz, die Wasserburg Bahrdorf, Dieckhorst, Flettmar, Gerstenbüttel, Groß Schwülper, das Rittergut Nordsteimke, Warmbüttel und Warxbüttel.
Wappen
Von Rot und Schwarz geteilt und belegt mit einer fünfblättrigen silbernen Rose; auf dem Helm mit rechts schwarz-silbern, links rot-silbernen Decken fünf abwechselnd rot und schwarze Straußenfedern. Die Devise lautet Bene sperando nec male habendo.[1]
Bekannte Vertreter
- Boldewin von Marenholtz († 1532), Theologe, Abt des Michaelisklosters in Lüneburg, Präsident des Landgerichts in Uelzen
- Asche Claus von Marenholtz (* 1588 † 1664), braunschweig-wolfenbütteler Drost und Schatzrat
- Johann von Marenholz (* 1617; † 1651), Ostfriesischer Geheimer Rat sowie Drost von Berum
- Curt Asche von Marenholtz (* 25. Oktober 1619; † 29. Oktober 1674 in Regensburg), Kurfürstlich Brandenburgischer Geheimer und Halberstädtischer Regierungsrat, Cammerer, Hauptmann zu Gattersleben und Crotdorff auf Nienhagen und Schmatzfeld. Präsident der Regierung des Bistums Halberstadt. Reichsfreiherr 1667. Als bevollmächtigter Gesandter für Kur-Brandenburg und das Bistum Halberstadt von 1662 bis 1674 am Immerwährenden Reichstag in Regensburg. Das auf dem Gesandtenfriedhof bei der Dreieinigkeitskirche in Regensburg 1674 für ihn errichtete Epitaph zeigt den Verstorbenen in voller Ritterrüstung mit Allongeperücke als Ganzfigur. In der Inschrift wird der Verstorbene als würdevoller, liebenswerter Mann geschildert, der im Leben friedfertig war und die Ruhe im Staat und im eigenen Hause liebte.[2]
- Asche Christoph von Marenholtz (* 1645 † 1713), Neffe des Curt Asche von Marenholtz, Braunschweig-Lüneburgischer Geheimer Rat, Kameralist, Studium in Helmstedt, Bildungsreisen in Italien und Frankfurt; nach dem Kriegsdienst als Geheimer Rat bei Herzog Georg Wilhelm von Braunschweig Lüneburg, Kurfürst Ernst August von Hannover, Herzog Rudolf August von Braunschweig-Wolfenbüttel als Gesandter zu Kaiser Leopold nach Wien.[3] Er war Alleinerbe seines Onkels und ließ für ihn 1674/75 auf dem Gesandtenfriedhof in Regensburg das erste Epitaph für einen Gesandten von insgesamt 20 großen Epitaphien errichten[3]
- Wilhelm Albrecht Christian von Mahrenholtz (1752–1808), Maire der Stadt Braunschweig
- Bertha von Marenholtz-Bülow (1810–1893), Frauenrechtlerin und Kindergarten-Pädagogin
- Margarete von Hindenburg (1897–1988), geborene Freiin von Marenholtz, Schwiegertochter des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg
- Johannes von Mahrenholtz d. Ä. (1513–1538), Domdekan in Halberstadt
- Anja von Marenholtz (* 1971), deutsche Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen), MdL
Literatur
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon VIII. Limburg an der Lahn 1997, S. 261 f.
- Ernst Heinrich Kneschke: Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien in genauer, vollständiger und allgemein verständlicher Beschreibung, T.O. Weigel, 1855, S. 287 (Digitalisat).
- Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adelslexicon, Gebrüder Reichenbach, 1837 S. 338 (Digitalisat).
- Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser, 1856 S.437, 1864 S.519f (mit historischen Abriss)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon VIII. Limburg an der Lahn 1997, S. 261f
- ↑ Klaus-Peter Rueß: Der Gesandtenfriedhof bei der Dreieinigkeitskirche. In: Stadt Regensburg, Kulturreferat (Hrsg.): Kulturführer. Band 23. Stadt Regensburg, Regensburg 2019, ISBN 978-3-943222-48-7, S. 1–83.
- ↑ a b Albrecht Klose und Klaus-Peter Rueß: Die Grabinschriften auf dem Gesandtenfriedhof in Regensburg; Regensburger Studien Bd. 22; Stadtarchiv Regensburg 2015, ISBN 978-3-943222-13-5; S. 61–61 und S. 28 (Ortsnamen).