Margarete Lindau-Schulz

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Margarete Lindau-Schulz (* 10. Dezember 1878 als Margarethe Antonie Elisabeth Schulz in Genthin; † nach 1955 in Santa Monica?, USA[1][2]) war eine deutsche Schriftstellerin, Filmproduzentin und Regisseurin zur Stummfilmzeit.

Leben

Margarete Lindau-Schulz, eine Tochter des Eisenbahn-Stationsassistenten Alexander Schulz und seiner Gattin Antonie, geb. Lindau,[3] verfasste Drehbücher für Hanna Henning, Conrad Veidt und Friedrich Zelnik. Mehrfach arbeitete sie mit dem Drehbuchautor und Produzenten Hermann Fellner zusammen. Sie bearbeitete literarische Vorlagen von Fanny Carlsen[4], Ernst Klein, Kurt Münzer, Lola Stein und Luise Westkirch[5] für den Film. In drei Filmen führte sie auch Regie. 1922 wurde sie Vorstand der Rolf Lindau-Film Aktiengesellschaft.[6]

Lindau-Schulz lebte während des 2. Weltkriegs in Kiel und wanderte 1948 mit 69 Jahren in die USA aus.[7] 1949 hielt sie sich in Pacific Palisades, Calif., USA auf,[8] 1950 in Santa Monica, Calif., USA.[9]

Aus dieser Zeit hat sich von ihr Korrespondenz mit anderen Literaten, z. B. mit Erna Weißenborn (1898–1973) und Ernst Kreuder (1903–1972), erhalten.[10]

Der Schauspieler und spätere Produzent Rolf Lindau-Schulz (1904–1969) war ihr Sohn.[11]

Drehbücher

Eigene Werke

  • 1915 Sieg auf der ganzen Linie
  • 1916 Bubi muß Geld verdienen (Regie Hanna Henning)
  • 1916 Allzuviel ist ungesund
  • 1916: Elses letzter Hauslehrer
  • 1916 Im Dienste der Wissenschaft
  • 1917 Else als Detektiv
  • 1917 Else und ihr Vetter
  • 1917 Mutter, Soziales Schauspiel in 3 Akten[12] (Regie Hanna Henning)
  • 1917: Edelweiß (Regie Friedrich Zelnik)
  • 1918 Frau Gräfin
  • 1918 Der provisorische Ehemann
  • 1919 Wenn man berühmt ist
  • 1919 Schuhputz-Salon Rolf GmbH. (zusammen mit Robert Wiene)[13]
  • 1919 Der Todbringer
  • 1920 Die Nacht auf Goldenhall (zusammen mit Hermann Fellner; Regie Conrad Veidt)
  • 1920 Rolf inkognito
  • 1922 Das Spielzeug einer Dirne (zusammen mit Hermann Fellner)
  • 1923 Das gestohlene Hotel, ein »Phantomas«-Abenteuer mit Rolf Loer als Phantomas; Wiederaufführung des Films von 1918[14][15]

Manuskripte nach literarischen Vorlagen

  • 1918: Weil ich dich liebe (Drehbuch nach Lola Steins Roman „Das vierte Gebot“)
  • 1918: Das gestohlene Hotel (zusammen mit Hermann Fellner, nach Paul Rosenhayn)
  • 1918: Die Glocken der Katharinenkirche (zusammen mit Hermann Fellner, nach Paul Rosenhayn)
  • 1919: Ruths Ehe (Drehbuch nach dem Roman „Der stille See“ von Hedwig Courths-Mahler)
  • 1919: Wahnsinn (zusammen mit Hermann Fellner nach e. Geschichte von Kurt Münzer; Regie Conrad Veidt)
  • 1920: Der Todfeind, auch: Verbrecherische Liebe[16] (Drehbuch nach einer literarischen Vorlage von Luise Westkirch) (Regie Hanna Henning)
  • 1920: [Der] Fakir der Liebe, auch: Vier Abenteuer des Mr. Wood (Drehbuch nach der literarischen Vorlage „Der Handschuh der Lukrezia“ von Fanny Carlsen)[17][18]
  • 1920: Mysterien des Lebens (Drehbuch nach der literarischen Vorlage „Sühne“ von Julius Metzner) [nur GECD]
  • 1924: Vitus Thavons Generalcoup, auch: Der gestohlene Professor (zusammen mit Hermann Fellner und Ernst Klein nach dessen gleichn. Roman; Regie Emil Justitz)[19]

Filmografie (Auswahl, Regie)

  • 1916 Papa soll nicht heiraten (nach einem Sketch von Hans Hyan, mit Arnold Rieck)
  • 1916/17 Das Legat[20]
  • 1921 Warum bin ich der Verlobte meiner Tochter (mit dem afrodeutschen Kinderdarsteller Willy Allen als Harry, Gehilfe des Detektivs Rolf Rully.)

Literatur

  • Die Schöne Literatur. Band 16, Verlag Eduard Avenarius, 1915, S. 12.
  • Lotte H. Eisner: F. W. Murnau - A Shadows book. University of California Press, 1973, ISBN 0-520-02425-7, S. 13, 130, 274.
  • Friedrich-Ebert-Stiftung (Hrsg.): Archiv für Sozialgeschichte. Verlag Neue Gesellschaft, 2001.
  • Phil Hardy, Tom Milne: Horror (= The Aurum film encyclopedia, Herausgeber Phil Hardy. Band 3). 2. Ausgabe. Verlag Aurum Press, 1996, ISBN 1-85410-384-9, S. 23. (englisch)
  • John Holmstrom: The moving picture boy: an international encyclopaedia from 1895 to 1995. Verlag Michael Russell, 1996, S. 23 u. 540. (englisch)
  • Wolfgang Jacobsen, Jörg Schöning, Rudolf Arnheim: Erich Pommer: ein Produzent macht Filmgeschichte. Hrsg.: Stiftung Deutsche Kinemathek. Verlag Argon, 1989, ISBN 3-87024-148-9, S. 165, 168.
  • Uli Jung, Walter Schatzberg: Beyond Caligari: The Films of Robert Wiene. (= Berghahn Series). Berghahn Books, 1999, ISBN 1-57181-196-6, S. 205.
  • Uli Jung, Walter Schatzberg: Robert Wiene: Der Caligari Regisseur. Henschel Verlag, Berlin 1995, ISBN 3-89487-233-0, S. 197.
  • Reinhold Keiner: Thea Von Harbou und der Deutsche Film bis 1933. (= Studien zur Filmgeschichte. Band 2). 2. Ausgabe, Verlag Georg Olms, 1984, ISBN 3-487-07467-2, S. 159.
  • Ernst Klein: Der gestohlene Professor. Eine romantische Geschichte aus den griechischen Bergen. Verlag Eysler, Berlin 1923.
  • Roy Kinnard: Horror in silent films: a filmography, 1896–1929. Verlag McFarland & Company, 1995, S. 105. (englisch)
  • Gerhard Lamprecht: Deutsche Stummfilme, Bde. 1-8 und Gesamtregister: Deutsche Stummfilme aus den Jahren 1903 bis 1931. Band VIII, Deutsche Kinemathek, Berlin 1970, S. 439.
  • Jörg Schöning: Reinhold Schünzel - Schauspieler und Regisseur. Verlag Text + Kritik, München 1989, ISBN 3-88377-351-4, S. 88.
  • Alexander Schwarz (Hrsg.): Das Drehbuch: Geschichte, Theorie, Praxis (= Diskurs Film: Münchner Beiträge zur Filmphilologie. Band 5). Verlag Schaudig, Bauer, Ledig, München 1992, ISBN 3-926372-04-4, S. 23.
  • Kay Weniger: „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben …“. Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht. ACABUS Verlag, Hamburg 2011, ISBN 978-3-86282-049-8.
  • Luise Westkirch: Der Todfeind. Kriminalroman. Verlagsbuchhandlung Max Seyfert, Dresden 1912.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. National Archives and Records Administration (NARA), Listen ankommender Passagiere und Besatzungen, 1820-1957, Ankunftsdatum 22. Februar 1948
  2. National Archives and Records Administration (NARA), Ausgewählte Indizes der Einbürgerungsregister der USA, 1791-1992, Einbürgerungsdatum 1. November 1955
  3. Stadtverwaltung Genthin, Geburtsregister Standesamt Genthin, Nr. 125/1878.
  4. Fanny Carlsen bei filmportal.de
  5. Werke von Luise Westkirch im Projekt Gutenberg-DE
  6. Eintrag im Bremer Handelsregister am 17. Oktober 1922
  7. „German film writer begins new life at 69“, Zeitungsartikel in der Los Angeles Times am 27. Februar 1948, Part I, Seite 18
  8. vgl. DNB, dort als Lindau Schulz, Margarete Schulz, Margarete Lindau, Margit Lindt (Pseudonym) geführt
  9. vgl. Briefe von dort aus an Erna Weißenborn.
  10. vgl. Kalliope-Verbund Brief von Margarete Lindau-Schulz an Erna Weißenborn. Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek Kiel, Signatur: Cb 186.56:44,01-04. Santa Monica.Calif. USA, 11. Mai 1950 - 26. September 1954. – 4 Br.mit Unterschrift (6 1/2, S. 4°) und Kalliope-Verbund Deutsches Literaturarchiv Marbach, Neckar / Handschriftenabteilung ; Signatur: A:Kreuder. Brief von Margarete Lindau-Schulz an Ernst Kreuder. Pacific Palisades (Cal.), 18. September 1949. – 1 Br. 1 Bl. - [Akquisitionsnummer 77.5227]
  11. so Weniger S. 591 und Holmstrom S. 23.
  12. Für diesen filmischen Spendenaufruf erhielt Hanna Henning das Verdienstkreuz für Kriegshilfe, vgl. Archiv f. Sozialgesch, S. 74.
  13. mit Rolf Lindau-Schulz in der Hauptrolle
  14. Das gestohlene Hotel. In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 4. Juli 2021.
  15. Das Gestohlene Hotel (1918) bei The German Early Cinema Database, DCH Cologne, abgerufen am 4. Juli 2021.Vorlage:GECD Titel/Wartung/ID fehlt in Wikidata (nur Fellner als Drehbuchautor angegeben)
  16. Der Todfeind (1920) bei The German Early Cinema Database, DCH Cologne, abgerufen am 4. Juli 2021.Vorlage:GECD Titel/Wartung/ID fehlt in Wikidata
  17. Der Fakir der Liebe (1920) bei The German Early Cinema Database, DCH Cologne, abgerufen am 4. Juli 2021.Vorlage:GECD Titel/Wartung/ID fehlt in Wikidata
  18. Fakir der Liebe (1920) bei The German Early Cinema Database, DCH Cologne, abgerufen am 4. Juli 2021.Vorlage:GECD Titel/Wartung/ID fehlt in Wikidata
  19. Lamprecht, Deutsche Stummfilme Band VIII, S. 439.
  20. Das Legat. In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 4. Juli 2021.. Aber: Regie Max Mack
  21. führt nur die Filme Mutter 1917 Margarete Lindau-Schulz (Buch), Hanna Henning(Buch, Regie), Wahnsinn 1919 Margarete Lindau-Schulz (Buch), Der Todbringer 1919 Margarete Lindau-Schulz (Buch), Die Nacht auf Goldenhall 1919 Margarete Lindau-Schulz (Buch) und Vitus Thavons Generalcoup 1924 Margarete Lindau-Schulz (Buch) auf