Maria im Grünen Tal
Maria im Grünen Tal ist eine Wallfahrtskirche in Retzbach im bayerischen Landkreis Main-Spessart.[1] Sie ist eine der ältesten Wallfahrtsziele im Bistum Würzburg und hat auch noch heute eine hohe Bedeutung. Vor allem im Monat September ist sie das Ziel vieler Wallfahrten.
Legende
Der Legende nach stiftete die Familie von Ravensburg nach der Ermordung von Bischof Konrad von Querfurt im Jahre 1202 eine Kapelle im grünen Tal.
Nach einer ätiologischen Erzählung sollen die Herren von Thüngen während einer Jagd einen bereits angeschossenen Hasen aufgestöbert haben. In seiner Erdhöhle fanden sie beim Ausgraben des Hasen die Marienstatue mit einer Schramme im Gesicht.[2]
Baubeschreibung
Die ursprüngliche Kapelle aus dem Jahre 1336 bildet heute den Ostchor der heutigen, deutlich vergrößerten Kirche. Ausgrabungen brachten Hinweise auf eine noch ältere romanische Vorgängerkirche ans Tageslicht. Das Langhaus wurde von 1622 bis 1625 errichtet. Im 17. und 18. Jahrhundert wurden die Treppentürme mit Zwiebelkuppeln und die Pfeiler für die Christus- und Marienfigur ergänzt. 1968 stürzte durch ein nächtliches Gewitter das Dach des Langhauses ein, das nach Plänen von Hans Schädel wieder errichtet wurde. Im Ost- und Westteil konnte historische Bausubstanz erhalten werden, das Langhaus wurde mit modernen Materialien ergänzt. Bischof Josef Stangl weihte am 13. September 1969 die sanierte Kirche ein. Eine weitere Renovierung von Dach und Innenraum wurde im Jahre 1987 abgeschlossen und brachte das Kirchengebäude in den heutigen Zustand.
Literatur
- Jürgen Julier: Pfarr- und Wallfahrtskirche Retzbach/Main (= Kleine Kunstführer. Nr. 1150). Verlag Schnell & Steiner, München / Zürich 1978, OCLC 84453492.
Weblinks
- Geschichte der Wallfahrtskirche „Maria im Grünen Tal“ (Memento vom 9. September 2012 im Webarchiv archive.today)
- Geschichte der Wallfahrt (Memento vom 11. November 2013 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- ↑ Günter Roth: "Maria im Grünen Tal" in Retzbach: Der Zauber der lächelnden Madonna In: mainpost.de, 6. März 2021, abgerufen am 6. März 2021
- ↑ Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayerischen Lande. Band 1. M. Rieger’sche Universitätsbuchhandlung, München 1874, S. 256 (reader.digitale-sammlungen.de – Neue Volksausgabe in drei Bänden).
Koordinaten: 49° 54′ 9,9″ N, 9° 49′ 46,6″ O