Maria von Eicken

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Maria von Eicken, Stich von Crispin de Passe dem Älteren

Maria von (van) Eicken, Freiin von Riviere (* 1571 in Brüssel; † 21. April 1636 im Kloster Engelport), war die Ehefrau des Markgrafen Eduard Fortunat von Baden.

Leben

Wappen derer von Eicken/van Eycken

Sie wurde in Brüssel als Tochter von Jobst von Eicken (auch: Jodocus oder Joost van Eycken; Jodok von Eyken, Herr in Ganshoven und Rivieren[1])[2] und Barbara van Moll (von Moll, Freiin von Hochforst[1]) geboren.[3] Gabriel Bucelinus führt ihre adlige Stammreihe bis auf Lambertus de Eycke sive Vander Eycke dictus Vanden Bossche im Jahr 1360 zurück.[4] Doch wurde ihre Abstammung Ende des 18. Jahrhunderts auch angezweifelt. So war angeblich nicht sicher, ob ihr Vater der alte Jobst von Eicken, der Hofmarschall des Prinzen von Oranien und Gouverneur von Breda, war, und ihre Mutter soll gar ein Bastard gewesen sein.

Sie hielt sich mit ihrer Mutter und ihren Schwestern lange in Brüssel auf und war erst Kammerjungfer im Haushalt eines Monsieur Burs, der sie „aber lieber als seine Frau denn als seine Cammer-Jungfer ansah.“ Dann kam sie zu Brüssel in das Frauenzimmer der Mutter des Herzogs von Parma, der unehelichen Kaisertochter Margarethe von Parma. Dort lernte sie den Markgrafen Eduard Fortunat von Baden kennen.[5]

Am 13. März 1591 heiratete der Markgraf in Brüssel die nicht standesgemäße Maria von Eicken in einer Scheinehe. Vor der Geburt des zweiten Kindes bestand die Braut auf einer korrekten Hochzeit, die am 14. Mai 1593 stattfand.

Wie schon ihr Ehemann im Jahre 1600 — er wurde erst zwischen 1622 und 1631 in die Stiftskirche zu Baden–Baden überführt —, wurde auch Maria van Eicken 1636 im Kloster Maria Engelport beerdigt, ebenso 1654 die einzige Tochter.

Maria und Eduard Fortunat hatten folgende Kinder, die von seinem Vetter Ernst Friedrich von Baden–Durlach, der die Markgrafschaft Baden–Baden zeitweise besetzt hatte, nie anerkannt wurden (dabei wurde aber keine „unstandesgemäße Ehe“ der Eltern behauptet, also eine morganatische Ehe, vielmehr wurde das Vorhandensein einer gültigen Ehe bezweifelt,[6] und somit die landesherrliche Nachfolgeberechtigung;[7] für den kaiserlichen Reichshofrat war hingegen die Ehelichkeit und Stiftfähigkeit, auf Grund der ungleichen Ehe die landesherrliche Sukzessionsfähigkeit, zunächst nicht, 1622 vom Kaiser aber doch gegeben (um die katholische Partei zu stärken)[8]):

Literatur

  • Joachim Kühn: Der Roman der Marie van Eycken. In: Ehen zur linken Hand in der europäischen Geschichte. Koehler, Stuttgart 1968, S. 105–123.
  • Urte Schulz: Das schwarze Schaf des Hauses Baden. Markgraf Eduard Fortunatus, Casimir Katz Verl., Gernsbach 2012, ISBN 978-3-938047-61-3
  • Norbert J. Pies: Alt-Engelporter Lesebuch – 800 Jahre Klostergeschichte in 80 Kapiteln, Zur Geschichte von Kloster Maria Engelport (Neue Reihe, Jubiläumsreihe) Band IV, BoD-Norderstedt/ Erftstadt 2020 S. 157–165 (Kapitel: Die Markgrafen von Baden und Kloster Maria Engelport), ISBN 978-3-927049-63-5.
  • Norbert J. Pies: Markgraf Eduard Fortunatus von Baden-Baden, Von Kastellaun über Kloster Engelport nach Baden-Baden. In: Hunsrücker Heimatblätter Nr. 177, Jg. 61 (2021).

Einzelnachweise

  1. a b Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Band 7, 1867, S. 212.
  2. Johann David Koehler: Historische Münz-Belustigung, Band 8, Nürnberg 1736, S. 318.
  3. Gabriel Bucelinus: Nuclei historiæ universalis, cum sacræ, tum prophanae, ad dies, annosque, 1658, S. 54.
  4. Gabriel Bucelinus: Victoribus Rutiliis, 1677, S. 20 ff.
  5. Göttingisches historisches Magazin, Band 4, 1789, S. 175 ff.
  6. Ludwig Winter: Über die Ansprüche der Krone Bayern an Landestheile des Großherzogthums Baden, Mannheim 1827, S. 35 f.
  7. Johann Jacob Moser: Teutsches Staats-Recht: Darinn von dem Herkommen in denen Häusern derer weltlichen Reichs-Stände in Ansehung ihrer Vermählung Standes- oder Unstandes- mäßigkeit, Band 19, 1745, S. 102 f.
  8. Johann Jacob Moser: Teutsches Staats-Recht: Darinn von dem Herkommen in denen Häusern ..., Band 19, 1745, S. 110. Gründlicher Gegenbericht von der Fürstl. Hollstein-Plönnischen Successions-Sache, Wien 1724, S. 48 f.