Marienhospital Papenburg-Aschendorf

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Marienhospital Papenburg-Aschendorf
Trägerschaft St. Bonifatius Hospitalgesellschaft Lingen/Stiftung Marienhospital Papenburg-Aschendorf
Ort Papenburg
Bundesland Niedersachsen
Staat Deutschland
Koordinaten 53° 4′ 37″ N, 7° 23′ 47″ OKoordinaten: 53° 4′ 37″ N, 7° 23′ 47″ O
Leitung Ansgar Veer/Veronika von Manowski
Mitarbeiter 850
Gründung 1898
Website https://www.marien-hospital-papenburg.de/
Lage
Marienhospital Papenburg-Aschendorf (Niedersachsen)
Marienhospital Papenburg-Aschendorf

Das Marien Hospital Papenburg Aschendorf ist ein katholisches Krankenhaus in der Rechtsform einer gGmbH in Papenburg.

Profil

Gesellschafter dieser gGmbH sind der St. Bonifatius Hospitalgesellschaft Lingen e.V. und die Stiftung Marienhospital Papenburg-Aschendorf.

Das Marien Hospital ist ein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung und deckt die regionale Patientenbetreuung im nördlichen Emsland und südlichen Ostfriesland ab. Diagnostik und Behandlung erfolgen in neun Fachabteilungen, zwei Belegabteilungen sowie drei medizinischen Versorgungszentren und weiteren interdisziplinären Zentren. Eine Gesundheits- und Krankenpflege- bzw. Kinderkrankenpflegeschule ist dem Haus angegliedert. Außerdem fungiert das Marienhospital Papenburg-Aschendorf als akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Hochschule Hannover.

Mehr als 850 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagieren sich in ihrer Arbeit gemäß dem Leitspruch des Krankenhauses „den Menschen verbunden“. Jährlich werden im Marienhospital Papenburg-Aschendorf etwa 55.000 Patienten ambulant und 12.000 Patienten stationär behandelt.[1]

Geschichte

Gegründet wurden sowohl das Marienhospital Papenburg als auch der St. Marienstift in Aschendorf im Jahr 1898, als Thuiner Ordensschwestern gemeinsam mit niedergelassenen Ärzten die Patientenversorgung übernahmen.

In den nächsten zehn Jahren folgte die Gründung der Stiftung Marienhospital Papenburg sowie deren landesherrlichen Genehmigung durch Kaiser Wilhelm II. 1913 erweiterte man den Bau um acht Krankenzimmer und 1924 um einen neuen Operationsraum sowie ein Röntgengerät.

Seit 1953 Jahren gehört dem Haus eine Krankenpflegeschule an. Bis in die 1960er Jahre folgte die Umstrukturierung des Marienhospitals von einem Belegkrankenhaus in ein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mit Hauptabteilungen sowie die Einrichtung einer angegliederten Kinderkrankenpflegeschule.

In den 1990er Jahren erfolgte die Aufstockung um zwei weitere Bettenetagen, die Eröffnung der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Standort in Aschendorf, wenige Jahre später die Einrichtung einer Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie die Fusion der Krankenhäuser Marienhospital Papenburg und der Orthopädischen Klinik St. Marienstift in Aschendorf zur Marienkrankenhaus Papenburg-Aschendorf GmbH. Außerdem erfolgte in den 1990ern die Errichtung eines Ärztehauses am Marienkrankenhaus.

Seit 2011 befindet sich die Marienkrankenhaus Papenburg-Aschendorf GmbH in gemeinsamer Trägerschaft mit dem St. Bonifatius Hospitalgesellschaft Lingen e.V und der Stiftung Marien Hospital Papenburg Aschendorf. Im Jahr darauf erfolgten der Umbau und die Einrichtung eines neuen Herzkatheterlabors mit Hybridtechnik in Papenburg sowie die Einrichtung einer Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Standort Leer. Ein Jahr später wurden der Umbau und die Einrichtung einer integrativen Kinderstation mit Intensivplätzen für Neugeborene, Frühgeborene und kranke Neugeborene sowie die Errichtung einer Abteilung für Geriatrie abgeschlossen. Seit 2014 trägt das ehemalige Marienkrankenhaus den Namen Marien Hospital Papenburg Aschendorf gGmbH und richtet seine Arbeit nach dem Leitmotiv „den Menschen verbunden“ aus.[2]

In 2016 erfolgte die erstmalige Zertifizierung der gynäkologischen Abteilung des Marien Hospital Papenburg Aschendorf zum Endometriosezentrum von der Stiftung Endometriose-Forschung (SEF). In 2017 wurde die Chest Pain Unit – eine Einheit zur Überwachung und Behandlung von Patienten mit akuten Brustschmerzen – erstmals zertifiziert. Die Zertifizierung wurde von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DKG) durchgeführt. In 2019 folgte eine weitere Zertifizierung: Die Medizinischen Klinik I (Kardiologie) des Marien Hospital Papenburg Aschendorf wurde als Heart-Failure-Unit-Schwerpunktklinik (HFU) – für Patienten mit Herzschwäche – anerkannt. Die Zertifizierung wurde von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. (DGK) und der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie e.V. (DGTHG) durchgeführt.

Die bisher größte Baumaßnahme im bestehenden Gebäude begann im Frühjahr 2019: Der Neubau der Zentralen Notaufnahme und des zweiten Linksherzkatheterlabors.

Seit dem 1. Oktober 2019 befinden sich unter dem Dach des Marien Hospital Papenburg Aschendorf zwei Schulen: Die Schule für Gesundheits- und Krankenpflege / Kinderkrankenpflege – wie bisher – und die Berufsfachschule für Altenpflege. Über den beiden Schulzweigen steht die neu gegründete Pflegeakademie St. Anna, die seit Änderung des Pflegegesetzes seit dem 1. Oktober 2020 die Ausbildung zur/zum Pflegefachfrau/-mann anbietet.

Eröffnung der neuen Notaufnahme (April 2020)

Als ein großer Meilenstein in der Geschichte des Papenburger Krankenhauses gilt die Eröffnung der neuen Zentralen Notfallaufnahme.

Die Notaufnahme ist vom Erdgeschoss in das Sockelgeschoss des Krankenhauses verlegt worden. Das gesamte Raumkonzept ist geprägt von kurzen Wegen, sodass die Notfallversorgung von einem in den anderen Bereich fließend übergeleitet wird. So befindet sich unter anderem die Chest Pain Unit direkt neben dem Herzkatheterlabor mit nun zwei Linksherzkathetermessplätzen. Im Parralellbetrieb können sowohl die kardiologischen Standardversorgungen im 24 Stunden-Bereitschaftsdienst sichergestellt, als auch elektrophysiologische Untersuchungen (EPU) und Katheterablationen durchgeführt werden. Der zweite Messplatz garantiert darüber hinaus eine 100 prozentige Ausfallsicherheit.

Durch die Verlegung in das Sockelgeschoss ist die Liegendeinfahrt mit der ZNA auf einer Ebene und unmittelbar mit dem Schockraum verbunden. Durch die angegliederte Computertomographie (CT) werden schnellere Diagnosen für eingelieferte Patienten mit Multi-Trauma ermöglicht. Es stehen sechs Betten zur Überwachung, sechs Behandlungsräume mit Monitoren zur Patientenüberwachung und zwei Funktionsräume für kleinere operative Eingriffe zur Verfügung.

Das validierte System für medizinisches Prozessmanagement in der Notfallversorgung „epias“ kommt in einem der vier Verbundshäusern in der St. Bonifatius Hospitalgesellschaft Lingen e.V. erstmalig zum Einsatz. Ausgestattet sind die Untersuchungsräume mit komplett neuer Medizintechnik und höchst professionellem Equipment.

Fachabteilungen

  • Medizinische Klinik I (Kardiologie)
  • Medizinische Klinik II (Gastroenterologie)
  • Medizinische Klinik III (Geriatrie)
  • Klinik für Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie
  • Allgemeinchirurgie
  • Gynäkologie
  • Geburtshilfe
  • Pädiatrie
  • Kinder- und Jugendpsychiatrie und -Psychotherapie (KJPP)
  • Anästhesie
  • Intensivmedizin
  • Radiologie[3] (Nicht bettenführende Abteilung)
  • Zentrale Notfallaufnahme (Nicht bettenführende Abteilung)

Belegabteilungen

  • Urologie
  • Hals-Nasen-Ohrenheilkunde[4]

Medizinische Versorgungszentren

  • MVZ Papenburg
  • MVZ Dörpen
  • MVZ Weener[5]

Einrichtungen, Zentren und Zertifizierungen

  • Sozialpädiatrisches Zentrum
  • Der Bunte Kreis Nord-West-Niedersachsen
  • Kompetenzzentrum Proktologie (2020–2023) – Allgemeinchirurgie
  • Zertifiziertes Hypertonie-Zentrum DeutscheHochdruckLiga – Kardiologie
  • Chest Pain Unit (Brust-Schmerz-Einheit) (2017–2025) – Kardiologie
  • Endometriosezentrum (2020–2022) – Gynäkologie
  • DGSF Empfohlene systemisch-familienorientiert arbeitende Einrichtung (2013–2018) – KJPP
  • Familienfreundliches Unternehmen (2017–2020) – Marien Hospital Papenburg Aschendorf[6]

Einzelnachweise