Marienhospital Stuttgart

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Das Marienhospital Stuttgart: im Vordergrund der Altbau, dahinter das Hauptgebäude St. Maria
Das Marienhospital Stuttgart: im Vordergrund der Altbau, dahinter das Hauptgebäude St. Maria (Bild: Volker Schrank)

Das Marienhospital Stuttgart ist ein katholisches Krankenhaus der Zentralversorgung und akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Tübingen. Mit 761 Betten gehört es zu den größten Kliniken der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart. Menschen mit unterschiedlichsten Krankheitsbildern können sich in 19 Fachkliniken und 20 interdisziplinären Zentren behandeln lassen. Rund 2000 Mitarbeiter versorgen pro Jahr etwa 30.000 Patienten stationär und 85.000 ambulant. Knapp 1.300 Kinder kommen in der Geburtshilfeabteilung zur Welt. Das Marienhospital wird regelmäßig mit Qualitätszertifikaten ausgezeichnet.

Für die Notfallversorgung ist das Krankenhaus umfassend ausgestattet: So verfügt es über eine regionale Stroke-Unit, eine Chest Pain Unit[1], ein regionales Traumazentrum, ein Gefäßzentrum (Aortennotfallversorgung), ein Zentrum für Schwerbrandverletzte sowie ein regionales Replantationszentrum. Die Notfallversorgung wird in der Klinik für Notfallmedizin (Notaufnahme) gebündelt. Ihr zur Seite steht die Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerzmedizin. Ein Hubschrauberlandeplatz ist auf dem Dach.

Träger des Marienhospitals ist die Ordensgemeinschaft der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul in Untermarchtal.

Geschichte

Das Krankenhaus wurde 1890 gegründet. In dem heute noch bestehenden Neorenaissancegebäude eröffnete die Genossenschaft der Barmherzigen Schwestern ein Krankenhaus mit zunächst neunzig Betten. Architekt des Baus war Robert von Reinhardt, der auch die Alte Reithalle erstellt hatte. Bereits in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts standen die ersten baulichen Erweiterungen an. Hinter dem damaligen Hauptgebäude an der Böheimstraße wurde 1894 das Josephshaus mit weiteren 45 Betten eröffnet. 1897 gesellte sich das Gebäude Sankt Vinzenz hinzu, 1902 folgte das Gebäude Sankt Paul. Die Bettenzahl stieg von 90 im Gründungsjahr im Lauf der Jahrzehnte auf 761 an. In der ersten Zeit wurden im Marienhospital jährlich etwa 500 Patienten stationär behandelt, 2020 waren es rund 30.000.

Fachkliniken

  • Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie
  • Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerzmedizin
  • Gefäßchirurgie, vaskuläre und endovaskuläre Chirurgie
  • Gynäkologie und Geburtshilfe
  • Handchirurgie, Mikrochirurgie und rekonstruktive Brustchirurgie
  • HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie
  • Innere Medizin 1 (Allgemeine innere Medizin, Diabetologie und Endokrinologie, Kardiologie, Angiologie, internistische Intensivmedizin)
  • Innere Medizin 2 (Allgemeine innere Medizin, Gastroenterologie und Hepatologie, Nephrologie, Rheumatologie und klinische Immunologie, Pneumologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin)
  • Innere Medizin 3 (Onkologie, Hämatologie, Palliativmedizin)
  • Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
  • Neurologie
  • Notfallmedizin
  • Nuklearmedizin
  • Orthopädie, Unfallchirurgie und Sporttraumatologie
  • Palliativmedizin
  • Plastische Gesichtschirurgie
  • Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
  • Diagnostische und interventionelle Radiologie und Neuroradiologie
  • Strahlentherapie und Palliativmedizin

Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ)

  • MVZ Chirurgie (Allgemein-/Gefäß-/Unfall-)
  • MVZ Gynäkologische Onkologie
  • MVZ HNO
  • MVZ Innere Medizin Angiologie
  • MVZ Innere Medizin Gastroenterologie
  • MVZ Innere Medizin Rheumatologie
  • MVZ Nuklearmedizin
  • MVZ Strahlentherapie

Interdisziplinäre Einrichtungen

  • AltersTraumaZentrum (zertifiziert)
  • Brustzentrum (zertifiziert)
  • Darmzentrum (zertifiziert)
  • Endoprothetikzentrum (zertifiziert)
  • Gefäßzentrum (zertifiziert)
  • Gynäkologisches Krebszentrum (zertifiziert)
  • Hämatologisches Zentrum
  • Kopf-Hals-Tumorzentrum (zertifiziert)
  • Lungenzentrum
  • Myomzentrum
  • Neuromuskuläres Zentrum (zertifiziert)
  • Onkologisches Zentrum (zertifiziert)
  • Osteologisches Schwerpunktzentrum (zertifiziert)
  • Pankreaszentrum (zertifiziert)
  • Plastisches Zentrum
  • Schwerbrandverletztenzentrum
  • Shuntzentrum
  • Stroke-Unit (zertifiziert)
  • Traumazentrum (zertifiziert)
  • Wirbelsäulenzentrum

Therapeutische Abteilungen/Angebote

  • Diabetesberatung
  • Ergotherapie (ambulant und stationär)
  • Ernährungs- und Diätberatung
  • Hörzentrum
  • Konzentrative Bewegungstherapie (ambulant und stationär)
  • Kunsttherapie (ambulant und stationär)
  • Logopädie (ambulant und stationär)
  • Phoniatrie und Pädaudiologie
  • Physiotherapie (ambulant und stationär)
  • Schmerzmedizin (ambulant und stationär)
  • Stoma- und Inkontinenztherapie
  • Zilgrei (ambulant und stationär)

Weitere Einrichtungen

  • Krankenhausapotheke
  • Arbeitsmedizinisches Institut
  • Bildungszentrum
  • Familienzentrum
  • Institut für Laboratoriumsmedizin
  • Institut für Pathologie
  • Notfallpraxis der Stuttgarter Ärzteschaft
  • Patienten-Informationszentrum (PIZ)
  • Seelsorge (katholisch und evangelisch)
  • Sozial- und Pflegeberatung
  • Zentrale Sterilgutversorgung (Zentralsterilisation)

Medizinische Großgeräte

  • Angiograf
  • Computertomografen (256-Zeilen-CT, 64-Zeilen-CT)
  • Digitaler Vollfeld-Mammograf, 3D-Mammograf
  • Digitaler Volumentomograf (DVT-Röntgengerät)
  • Gamma-Kamera
  • Linearbeschleuniger
  • Linksherzkatheter-Messplatz
  • Magnetresonanztomografen (3.0 Tesla-MRT, 1.5 Tesla-MRT)
  • Multifunktionales digitales Röntgengerät
  • Positronenemissionstomograf-Computertomograf (PET-CT)
  • Single-Photon-Emissionscomputertomograf

Ausbildungen und Studiengänge Gesundheitsfachberufe

  • Pflegefachfrau/Pflegefachmann
  • Diätassistenz
  • Operationstechnische Assistenz (OTA)
  • Anästhesietechnische Assistenz (ATA)
  • Medizinische Fachangestellte (MTA)
  • Medizinisch-technische Radiologieassistenz (MTRA)
  • Bachelor of Arts Pflegewissenschaft
  • Bachelor of Science Physician Assistent

Ausbildungen und Studiengänge Verwaltung und IT

  • Kauffrau/Kaufmann im Gesundheitswesen
  • Fachinformatiker/in Systemintegration
  • Bachelor of Arts BWL-Gesundheitsmanagement DHBW
  • Bachelor of Science Medizinische Informatik

Fort- und Weiterbildungsangebote

  • Algesiologische Fachassistenz (Weiterbildung)
  • Case Management (Weiterbildung)
  • Intensivpflege und Anästhesie (Weiterbildung)
  • Notfallpflege (Weiterbildung)
  • Palliative Care (Weiterbildung)
  • Praxisanleitung im Pflege- und Funktionsbereich (Weiterbildung)
  • Praxisanleitung im Gesundheitswesen (Weiterbildung)
  • Technische Sterilisationsassistenz (Fachkundelehrgänge 1 und 2)
  • Strahlenschutz (verschiedene Kurse)

Kunstwerke

Pietà im Foyer des Alten Marienbaus von Joseph von Kopf

Der Alte Marienbau ist mit einigen plastischen Kunstwerken ausgestattet.

Literatur

  • Margarita Beitl (Hrsg.): Marienhospital. 1890–1990. Unter Mitarbeit von Eberhard Gönner und Rudolf Reinhardt. Genossenschaft der Barmherzigen Schwestern des Hl. Vinzenz von Paul, Untermarchtal 1990.
  • NN: Das neue Krankenhaus der barmherzigen Schwestern in Stuttgart. In: Archiv für christliche Kunst. Jg. 8, 1890, ZDB-ID 211475-6, S. 82–84, Tafel nach S. 82.
  • Harald Siebenmorgen (Hrsg.): „Für Baden gerettet“. Erwerbungen des Badischen Landesmuseums 1995 aus den Sammlungen der Markgrafen und Grossherzöge von Baden. Braun, Karlsruhe 1996, ISBN 3-7650-9048-4.
  • Christine Unrath: Die Pieta – Sinnbild der Barmherzigkeit. Im alten Marienbau steht das bekannte Kunstwerk des Bildhauers Josef Kopf (1827–1903). In: marien hospital-zeitschrift. Heft 11, 2004, ZDB-ID 2141326-5, S. 12–13 (PDF (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive)).

Weblinks

Commons: Marienhospital Stuttgart – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 48° 45′ 41″ N, 9° 9′ 47″ O

Einzelnachweise