Marienkirche in Struden
Die ehemalige Marienkirche in Struden, auch Schifferkirche, im ehemaligen Markt Struden im Strudengau war eine Filialkirche von Sankt Nikola an der Donau.
Die kleine gotische Kirche wurde angeblich 1502 (wohl an der Stelle einer Vorgängerkirche) gebaut, 1787 gesperrt und exekriert. Seit der endgültigen Versteigerung im Jahr 1792 befindet sich das für Wohnzwecke umgebaute Gebäude in Privatbesitz.[1]
Das Kirchengebäude, die Kircheneinrichtung und der Friedhof
Das Innere der Kirche war 19 Meter lang und 6,65 Meter breit. Die kleine Sakristei hatte eine Länge von 3,8 Metern und eine Breite von 2,85 Metern. Der Fußboden war mit Ziegeln gepflastert.
Die Kirche verfügte über ein Orgelpositiv mit vier Handregistern ohne Pedal. In der Kirche befanden sich neben dem Hochaltar zwei Seitenaltäre sowie eine Kanzel.
Der hölzerne Glockenturm enthielt drei Glocken mit 14, 11 und 9 Zoll Durchmesser sowie eine eiserne Stundenuhr. Der von einer Mauer umgebene Kirchfriedhof, der sich auf der Ostseite an die Kirche anschloss, war 28,5 Meter lang und 12,35 Meter breit.
Zahlreiche Einrichtungsgegenstände der Kirche, soweit noch brauchbar, waren zum Zeitpunkt der Versteigerung bereits in andere Kirchen verbracht worden (u. a. der Hochaltar und die Marienstatue nach Sankt Nikola an der Donau, die Glocken nach Bad Kreuzen und die Orgel nach Klam).
Vor dem ehemaligen Kirchengebäude befindet sich ein kleiner Marktplatz, wo nach wie vor ein kleiner Marktbrunnen steht. Der ursprünglich ebenfalls vorhandene Pranger befindet sich auf der nahen Burg Werfenstein.
Stiftung
Gemäß Pfarrchronik hat der Erzherzog von Österreich und spätere Kaiser Maximilian 1502 in der angeblich von ihm erbauten Kapelle eine heilige Messe gestiftet, die aus den örtlichen Mauteinnahmen zu bezahlen war.
Nachnutzung
Das in zwei Wohnhäuser unterteilte Gebäude wird bewohnt. Im Zuge von Sanierungs- und Umbaumaßnahmen wurden 2011 schützenswerte Teile des Objekts unter Denkmalschutz gestellt.
Quellen
- Oberösterreichisches Landesarchiv, Schlossarchiv Greinburg (Kreuzen) Band 95,24a,PDF, abgerufen am 19. August 2011.
- J. Petschan, Petrus Ortmayr: Die Marienkirche im Markte Struden, in: Sagen und Denkwürdigkeiten aus dem Strudengau. Linz 1929, S. 68 Marienkirche, abgerufen am 19. August 2011.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Die Aufhebung der Kirche in Struden, Zusammenfassung der Aufzeichnungen im Schlossarchiv Greinburg (Kreuzen), Band 95,24a, Oberösterreichisches Landesarchiv
Koordinaten: 48° 13′ 46,4″ N, 14° 53′ 41,2″ O