Marika Lagercrantz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Marika Karin Louise Lagercrantz (* 12. Juli 1954 in Solna) ist eine schwedische Schauspielerin.

Leben

Marika Lagercrantz wurde 1954 als Tochter des schwedischen Schriftstellers Olof Lagercrantz in Solna geboren. Ihr jüngerer Bruder David Lagercrantz ist ein bekannter schwedischer Journalist und Autor. Im Jahr 1965 stand die damals elfjährige Marika Lagercrantz erstmals in dem Spielfilm Modiga mindre män vor der Kamera.

Auf der Suche nach einer Schauspielschule zog sie zunächst nach Malmö. Dort kam sie in Kontakt mit verschiedenen Studiobühnen, aber auch mit dem Pädagogen Ingemar Lind, dem dänischen Odin Teatret und den Ideen Jerzy Grotowskis. In Stockholm traf Lagercrantz auf den US-amerikanischen Schauspieler Chris Torch, einem früheren Mitglied des Living Theatre. Mit ihm und weiteren gründete sie 1977 die vornehmlich auf Straßen und Plätzen auftretende Theatergruppe Jord Cirkus, die auch Tourneen durch ganz Europa und in die USA unternahm. Das Kollektiv lebte und arbeitete in einem besetzten Haus im Stockholmer Stadtteil Mullvaden.[1]

Zu Beginn der 1980er-Jahre begann ihre Karriere als Film- und Fernsehschauspielerin. Sie wirkt fast ausschließlich in skandinavischen Film- und Fernsehproduktionen mit. Im deutschsprachigen Raum ist sie durch ihre Darstellung der Viola in Schön ist die Jugendzeit und der Cecilia Vanger in der international erfolgreichen Stieg-Larsson-Romanverfilmung Verblendung bekannt geworden.

Als Schauspielerin und Regisseurin war Lagercrantz in mehreren Produktionen auch in Deutschland tätig. Seit dem 1. September 2011 ist sie Kulturrätin der Schwedischen Botschaft in Berlin. Marika Lagercrantz ist mit dem schwedischen Schauspielerkollegen Peter Bergared verheiratet. Das Ehepaar hat drei gemeinsame Töchter und lebte bis 2011 zusammen in Bagarmossen, einem Vorort von Stockholm.[2]

Filmografie (Auswahl)

Jahr Titel Rolle Bemerkungen
1980 Ett drömspel Agnes Fernsehfilm
1989 Im Zeichen der Schlange (Kronvittnet) Leonie Spielfilm
1992 Todesspur für Isabell Gabriella Fernseh-Miniserie
1993 Ein Leben für Rita (Drömmen om Rita) Rita Spielfilm
1993 Großvaters Reise (Morfars resa) Karin Spielfilm
1993 Schwarze Ernte (Sort hørt) Line Uldahl-Ege Spielfilm
1995 Vendetta Eva-Britt Spielfilm
1995 Schön ist die Jugendzeit (Lust och fägring stor) Viola Fernsehserie
2000 Judith Rosalyn Ankarcrantz Fernsehfilm
2000 Gossip Karin Kalters Spielfilm
2000 Reißende Wasser (Järngänget) Kommissarin Lindberg Spielfilm
2004 Barnavännen Mamma Spielfilm
2006 Min frus förste älskare Vivi Spielfilm
2009 Verblendung (Män som hatar kvinnor) Cecilia Vanger Spielfilm
2009 Der Kommissar und das Meer – Der sterbende Dandy (Kommissarien och havet − Den döende dandyn) Monika Wallin Fernsehreihe, Episodenrolle
2010 Sweaty Beards Sjöunn Spielfilm
2010 Maria Wern, Kripo Gotland – Schneeträume (Maria Wern – Drömmar ur snö) Ruth Mårtensson Fernsehreihe, Episodenrolle
2012 Jävla pojkar Birgitta Spielfilm

Auszeichnungen und Nominierungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Marika Lagercrantz in der Svensk Filmdatabas (schwedisch), zuletzt abgerufen am 23. Mai 2018
  2. Von der Bühne zur Botschaft: Marika Lagercrantz, Audiointerview bei Radio Schweden/Sveriges Radio vom 31. August 2011, zuletzt abgerufen am 21. Juli 2014