Mario Rossi (Dirigent)

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Mario Rossi (ca. 1964)

Mario Rossi (* 29. März 1902 in Rom; † 29. Juni 1992 ebenda) war ein italienischer Dirigent, der für seine soliden und sorgfältigen Interpretationen eines Repertoires bekannt war, das von italienischen Klassikern über die russische Moderne wie Sergei Prokofjew bis zum deutschen Opernklassiker Christoph Willibald Gluck reichte.

Leben und Werk

Mario Rossi studierte Komposition in Rom bei Ottorino Respighi und Dirigieren bei Giacomo Setaccioli, bei dem er 1925 seinen Abschluss machte. Kurz danach wurde er Assistent des Dirigenten Bernardino Molinari. Er wurde zum Dirigenten in Residence des Maggio Musicale Fiorentino in Florenz ernannt (1937–1946) und debütierte dort 1937 mit Pietro Mascagnis Iris. Im folgenden Jahr leitete er die Uraufführung von Gian Francesco Malipieros Oper Antonio e Cleopatra.[1]

Er dirigierte an allen großen Opernhäusern Italiens und erarbeitete sich nicht nur ein italienisches Standardrepertoire, sondern sorgte auch für zahlreiche Wiederbelebungen älterer Werke wie Galuppis Il filosofo di campagna, Monteverdis Il ritorno d’Ulisse in patria und Piccinnis La buona figliuola.

Von 1946 bis 1969 war er Chefdirigent des Sinfonieorchesters der RAI in Turin. Er brachte dieses Ensemble auf ein internationales Niveau und gastierte mit ihm in Brüssel (1950), Wien (1951) und Salzburg (1952). Als seine besten Arbeiten mit dem Orchester gelten Il matrimonio segreto, Il barbiere di Siviglia, Don Pasquale, Un ballo in maschera, Otello und Falstaff.[1]

Von 1953 bis 1963 war er Gastdirigent der Wiener Philharmoniker und dirigierte 10 Abonnementkonzerte.

Seine Aufnahmen von Glucks Paride ed Elena (1968) und von Prokofjews Alexander Newski (1954) weisen Rossi als einen Dirigenten aus, dessen Stil sowohl in einem deutschen Meisterwerk von 1770 wie in einem russischen des 20. Jahrhunderts ein unverwechselbares „Italienisch“ oder auf andere Weise unechte stilistische Tendenzen vermeidet. Er war einer der wenigen Dirigenten, die bei Gluck authentisch Gluckianisch und bei Verdi authentisch Verdianisch klingen. Die Bandbreite seiner musikalischen Vorlieben war außergewöhnlich; Spitzenleistungen in einem so unterschiedlichen Repertoire zu erreichen, ist selbst für große Dirigenten selten. Wegen dieser Universalität gibt es kaum mit Rossi vergleichbare Dirigenten. Trotzdem war er einer der am wenigsten bekannten der großen Orchesterdirigenten des 20. Jahrhunderts.

Diskographie (Auswahl)

Literatur

  • Harold Rosenthal, John Warrack; Roland Mancini, Jean-Jacques Rouveroux (Hrsg.): Le guide de l’opéra. Fayard, Paris 1986, ISBN 978-2-21301563-7.
  • Andrea Malvano: Rossi, Mario. In: Raffaele Romanelli (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 88: Robusti–Roverella. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2017.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Andrea Malvano: Mario Rossi. In: Dizionario Biografico degli Italiani (DBI).