Mark-48-Torpedo
Technische Daten | |
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Indienststellung | 1972 ADCAP 1989 |
Länge: | 5,79 Meter |
Durchmesser: | 533 Millimeter |
Gewicht: | 1545,3 kg ADCAP: 1662,75 kg |
Geschwindigkeit: | offiziell: mehr als 28 kn (52 km/h) vermutet: 55 kn (102 km/h) |
Reichweite: | offiziell: mehr als 5 sm( 1sm = 1,852 km, 5 sm = 9,26 km) vermutet: 32 km bei 55 kn |
Tauchtiefe: | offiziell: mehr als 1200 Fuß (365 Meter) vermutet: 1000 Meter |
Sprengkopf: | 295 kg PBX-Sprengstoff (544 kg TNT-Äquivalent) |
Der Mark 48 oder kurz Mk 48 ist ein Schwergewichtstorpedo, der in der United States Navy sowie der kanadischen, australischen und niederländischen Marine eingesetzt wird. Er kann nur von U-Booten verschossen werden.
Versionen
Insgesamt besitzt die US Navy 1046 Mk. 48 ADCAP, die australische Marine laut Berichten 20.
Im Laufe der Zeit wurde der Mark 48 mehrmals verbessert, so dass sich folgende Versionen ergeben:
Mark 48
Die Entwicklung des Mark 48 begann bereits 1957 mit Machbarkeitsstudien, 1960 wurden die Vorgaben formuliert. Zu diesem Zeitpunkt sollte der Torpedo noch sowohl unter- wie auch überwassergestützt sein, wobei letztere Anforderung bald gestrichen wurde. Seine Einsatzreife erlangte der Torpedo schließlich im Jahr 1972. Testabschüsse erfolgten unter anderem in der Polarregion, die durch das Aneinanderreiben des Packeises hohe Anforderungen an das Sonarsystem stellt.
Der Torpedo verwendet einen Düsenringpropeller, der von einer Kolbenmaschine bewegt wird. Mit diesem System erreicht der Mark 48 Geschwindigkeiten von bis zu 55 Knoten bei Reichweiten von geschätzten 35.000 Yards (32 km). Hierbei wird Otto 2 eingesetzt, der den zu seiner Verbrennung notwendigen Oxidator schon enthält.
Die Kosten für die Standardausführung lagen bei gut 2,3 Mio. US-Dollar je Einheit. Sie wiegt 1545,3 kg.
Mark 48 Mod.5 (ADCAP)
Die ADCAP-Version des Mark 48 (ADCAP=Advanced Capability, deutsch verbesserte Fähigkeiten) wurde ab 1989 an die US Navy ausgeliefert. Hierbei wurde vor allem Effektivität gegen Überwassereinheiten verbessert, außerdem kann der Torpedo nun Gegenmaßnahmen besser erkennen und umfahren und die Entfernung, die zum Auffassen eines Ziels möglich ist, wurde erhöht. An Bord des U-Bootes wurde die Zeit reduziert, die zum Aufwärmen des Torpedos benötigt wird.
Der erste Abschuss durch einen ADCAP erfolgte am 23. Juli 1988, als die USS Norfolk (SSN-714) den außer Dienst gestellten Zerstörer USS Jonas Ingram (DD-938) versenkte.
Der ADCAP wird von Raytheon gefertigt.
Mark 48 Mod.6 (MODS ADCAP)
Torpedos nach dem MODS-ADCAP-Standard (ab 1995) enthalten zwei Hardware-Upgrades, die G&C-MOD (Guidance and Control, deutsch Zielsuche und Steuerung) und die TPU-MOD (Torpedo Propulsion Upgrade, deutsch Torpedoantriebsupgrade). Bei der G&C-MOD wurden die Zielsuchsysteme auf den neusten Stand gebracht. Dabei wurden die Sonarsysteme ersetzt, außerdem erhielt der Torpedo mehr Speicher und mehr Prozessorleistung. Die TPU-MOD verbessert das Antriebssystem in nicht näher erläuterter Weise. Die maximale Reichweite eines ADCAP soll bei über 40.000 Yards liegen (circa 37 km).
Die Kosten für eine ADCAP-Einheit soll bei etwa 3,5 Mio. US-Dollar liegen; das Gewicht eines Torpedos erhöhte sich auf 1662,75 kg.
Der MODS ADCAP wird von Northrop Grumman gefertigt.
Mark 48 Mod.7 (CBASS)
Die Entwicklung der CBASS-Version (Common Broadband Advanced Sonar System, deutsch gemeinsames fortschrittliches Breitband-Sonar-System) begann ab 1998, ab 2002 wurde sie in Dienst gestellt. Sie verbessert durch neue Steuer- und Leittechnik vor allem die Leistung in flachen Küstengewässern, gegen neue Generationen von sehr leisen diesel-elektrischen U-Booten und verbesserten Gegenmaßnahmen. Erstmals wurde ein CBASS-Torpedo 2008 während der Übung RIMPAC eingesetzt, als das australische U-Boot HMAS Waller (SSG 75) den US-Zerstörer USS Fletcher (DD-992) versenkte.
Einsatz
Der Torpedo wurde 1972 in Dienst gestellt. Er wird von U-Booten der Klassen Ohio, Los-Angeles, Seawolf und Virginia mitgeführt. Der Mark 48 kann sowohl gegen Unter- wie auch gegen Überwasserziele eingesetzt werden, wobei er unter dem Kiel des Ziels detoniert und das Schiff durch die entstehende Druckwelle in die Luft hebt. Hierbei bricht der Kiel, da auch kurze Zeit später die eigentliche Explosion das Ziel trifft.
Die Torpedos sind drahtgesteuert, das heißt, sie spulen ein dünnes Kabel ab, über das der Bediener an Bord des U-Bootes die Aufschaltung auf ein Ziel beeinflussen kann. Als Sonarsystem hat der Torpedo sowohl Aktiv- als auch Passivsonar an Bord, wobei bei Zielannäherung auf Aktiv geschaltet wird. Die Mark 48 sind in der Lage, einprogrammierte Suchmuster abzulaufen, ebenso können sie nach einer Zielverfehlung wenden, um das Ziel ein weiteres Mal anzugreifen. Die ADCAP-Version ist in der Lage, Daten ihrer Zielsensoren an das elektronische Gefechtssystem BSY-1 der US-Boote vom Typ 688(I) rückzumelden
Quellen
- Thoralf Doehring/Michael Jenning: MK-48 Torpedo auf navysite.de (engl.)
- Federation of American Scientists: MK-48 Torpedo auf fas.org (engl.)
- GlobalSecurity.org: MK-48 Torpedo auf globalsecurity.org (engl.)
- Australian Torpedo Test (engl. -- does not specify whether this is actually a MK-48)