Markus Herbrand

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Markus Herbrand (2020)

Markus Herbrand (* 24. Februar 1971 in Schleiden) ist ein deutscher Politiker (FDP). Er ist seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages, finanzpolitischer Sprecher und Obmann im Finanzausschuss für die FDP-Bundestagsfraktion.

Leben und Beruf

Markus Herbrand wuchs in Schleiden-Gemünd auf und besuchte bis einschließlich der 10. Klasse das Hermann-Josef-Kolleg Steinfeld. Zur Oberstufe wechselte er auf das bischöfliche Clara-Fey-Gymnasium. Nach seinem Abitur 1990 begann Herbrand seine Ausbildung bei der Finanzverwaltung NRW im gehobenen Dienst sowie das darin integrierte Studium an der Fachhochschule für Finanzen, das er 1993 als Diplom-Finanzwirt (FH) abschloss. Von 1993 bis 1994 leistete er seinen Zivildienst in der Eifelhöhen-Klinik Marmagen ab. Im Anschluss daran war Herbrand fünf Jahre als Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsassistent in Krefeld bei der Treuhand- und Revisions AG Niederrhein tätig und legte 1999 seine Steuerberaterprüfung ab. Seitdem ist er als selbständiger Steuerberater in Gemünd tätig.[1]

Er ist seit 2002 verheiratet.[2]

Werdegang in der FDP

Herbrand trat 2002 in die FDP ein.[1] Von 2004 bis 2020 war er Mitglied im Stadtrat von Schleiden. Zudem war er von 2009 bis 2018 Mitglied im Kreistag des Kreises Euskirchen. In der Partei ist Herbrand seit 2014 Bezirksvorsitzender der FDP Aachen und Mitglied im Landesvorstand der FDP Nordrhein-Westfalen.[3]

Bei der Bundestagswahl 2017 kandidierte er für den Wahlkreis Euskirchen – Rhein-Erft-Kreis II und zog über die Landesliste der FDP in Nordrhein-Westfalen in den 19. Deutschen Bundestag ein.[4] Dort ist er ordentliches Mitglied im Finanzausschuss und seit Oktober 2020 Obmann für die FDP-Fraktion.[3] Herbrand kandidierte bei der Bundestagswahl 2021 wieder als Direktkandidat für den Wahlkreis Euskirchen – Rhein-Erft-Kreis II und auf Platz 12 der Landesliste[5] und zog wieder über die Landesliste in den Bundestag ein.[6]

Abgeordneter

Herbrand trat im Oktober 2020 als Obmann im Finanz-Ausschuss die Nachfolge von Florian Toncar an. Zudem war er von 2017 bis 2019 stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Tourismus. Inhaltliche Schwerpunkte seiner Arbeit im wirtschafts-, finanz- und steuerpolitischen Bereich bilden insbesondere die Reformierung des Steuersystems,[7] der Bürokratieabbau[8] und auch Fragen der Geldwäsche-Prävention in Deutschland.[9]

Positionen

Im Bereich der Geldwäschebekämpfung kritisiert Herbrand, dass die deutsche Anti-Geldwäsche-Einheit Financial Intelligence Unit (FIU) von der Bundesregierung nur mangelhaft ausgestattet werde.[10] Verdachtsmeldungen und Hinweise würden sich dort stapeln und die Mitarbeitenden könnten Fristen kaum einhalten. Deutschland sei diesbezüglich ein „Gangsta’s Paradise“[11] geworden. Neben einer Personalaufstockung sei vor allem ein Ausbau des digitalisierten Austausches der Behörden untereinander notwendig. Beim Thema Bürokratieabbau bemängelt Herbrand, dass die Bundesregierung bisher zu wenig unternommen habe, um den „Bürokratie-Dschungel“[12] zu lichten. Bei der Reform der Grundsteuer befürchten Herbrand und die FDP eine höhere Belastung der Steuerzahlenden sowie eine deutliche Zunahme der Bürokratie. Herbrand hat sich daher für ein Flächenmodell eingesetzt, bei dem auf jede Werteermittlung verzichtet wird.[13]

Weblinks

Commons: Markus Herbrand – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Offizielle Website von Markus Herbrand. Abgerufen am 26. Juli 2021.
  2. https://twitter.com/herbrandmarkus. Abgerufen am 26. Juli 2021.
  3. a b Deutscher Bundestag - Markus Herbrand. Abgerufen am 26. Juli 2021.
  4. Bundestagswahl 2017: Gewählte auf Landeslisten der Parteien in Nordrhein-Westfalen. Der Bundeswahlleiter, abgerufen am 26. Juli 2021.
  5. Manfred Fries: Markus Herbrand – MdB auf Listenplatz 12. FDP Blankenheim, abgerufen am 26. Juli 2021.
  6. Bundestagswahl 2021: Gewählte auf Landeslisten der Parteien in Nordrhein-Westfalen. Der Bundeswahlleiter, abgerufen am 14. Januar 2022.
  7. S. W. R. Aktuell=: Doppelt besteuerte Renten? Für den Staat könnte es teuer werden. S. W. R. Aktuell, abgerufen am 26. Juli 2021.
  8. Wirtschaftspolitik: FDP fordert mehr Tempo beim Abbau von Bürokratie. In: Die Zeit. 4. Juli 2019, abgerufen am 26. Juli 2021.
  9. Unbearbeitete Verdachtsfälle: Weiter Probleme bei der FIU. tagesschau.de, abgerufen am 26. Juli 2021.
  10. Anti-Geldwäscheeinheit - Kritik an FIU wird schärfer. br.de, 28. Oktober 2018, abgerufen am 26. Juli 2021.
  11. Christian Ramthun: Geldwäschebekämpfung: Bundesrechnungshof fordert Zugriffsrechte des Zolls auf Polizei- und Steu. In: WirtschaftsWoche. Abgerufen am 26. Juli 2021.
  12. Schleppender Bürokratie-Abbau: FDP-Kritik an Olaf Scholz. ZDF, abgerufen am 26. Juli 2021.
  13. Ist das neue Gesetz verfassungswidrig? In: Der Tagesspiegel. Abgerufen am 26. Juli 2021.